Sonntag, 19. November 2023: Hoffnung, Markus 5,36

Hoffnung erwächst aus dem Glauben, dass alles wieder gut wird, dass es eine Zukunft gibt, dass nach einer dunklen Nacht wieder der Tag anbricht und es hell wird. Der Glaube wiederum gründet sich auf einen Zuspruch, d. h., ein anderer versichert mir, dass es so kommen wird, wie ich es mir erhoffe.

Einen solchen Zuspruch mag mir ein Mensch geben, der aber selbst gar keine Macht über die Zukunft hat, dessen Möglichkeiten begrenzt sind und der gar keine Garantie dafür geben kann, dass es wieder hell wird. Dann wird sich meine Hoffnung u. U. nicht erfüllen, sondern enttäuscht werden. Wenn aber Gott mir diesen Zuspruch gibt, dann tut das jemand, der alle Macht hat und die Dinge umkehren kann, wie er will. Er kann das geschehen lassen, was die Sonne in meinem Leben wieder hell strahlen lässt. Er kann die dunklen Wolken beiseiteschieben, die in unseren Köpfen und manchmal auch wirklich über unserem Leben hängen. Er kann Rettung bringen, wo alle Menschen »mit ihrem Latein« am Ende sind. Er kann uns aus der Enge, in die wir getrieben wurden, wieder zurück in die Weite führen.

Was wäre denn so ein göttlicher Zuspruch? Z. B. sagte er: »Fürchte dich nicht, glaube nur!« – Halte am Glauben fest, vertraue mir! Ich werde mich darum kümmern, und du wirst mich preisen (vgl. Psalm 43,5). Und dann sagt er auch noch: »Wer den Sohn hat, hat das Leben« (1. Johannes 5,12). Dieser Sohn ist Jesus Christus. Dessen Hand kann man im Glauben ergreifen, indem man zu ihm ruft: »Herr, rette mich!«, während man droht, in den Wellen und Stürmen des Lebens zu versinken. Denn dafür ist der Sohn Gottes gekommen, damit wir nicht für ewig in den Fluten des Todes versinken und verlorengehen müssen.

Joachim Pletsch
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Frage
Worauf gründet sich Ihre Hoffnung?
Tipp
Jesus Christus reicht Ihnen die Hand.
Bibellese
Matthäus 14,22-33

Samstag, 18. November 2023: Die perfekte Wohnung, Johannes 14,2

An manchen Tagen laufe ich durch unsere Wohnung und finde überall, wo ich auch hinschaue, »Optimierungspotenzial«: Hier müsste mal wieder abgestaubt werden … dieses Regal wollte ich schon längst ausgemistet haben … an der Wand müsste unbedingt noch einmal nachgestrichen werden, und ein neuer Schlafzimmerschrank würde den Raum optisch ruhiger gestalten. An manchen Tagen sehne ich mich sogar nach einem weiteren Zimmer, um all dem Chaos aus dem Weg gehen zu können!

Leider werden meine Träume von einer perfekten Wohnung aus verschiedenen Gründen nicht Realität. Im Alltag reichen Zeit und Kräfte nicht immer aus, alles gleichzeitig sauber und ordentlich zu halten. Und schließlich fehlt uns manchmal auch einfach das nötige Geld, praktischere oder schönere Möbel zu kaufen oder gar in eine größere Wohnung oder in ein Haus umzuziehen. Das ist sehr frustrierend! Ganz besonders dann, wenn ich trotz meiner Mühe am Ende des Tages keine Verbesserung der Situation erkennen kann. Ich muss immer wieder feststellen, dass ich meine Wunschvorstellung von einem stets perfekten Zuhause loslassen muss.

In diesen Momenten tröstet mich die Zusage Jesu, dass er denen, die an ihn glauben, Wohnungen im Himmel vorbereitet hat. Das bedeutet, dass ich nicht mehr frustriert nach dem perfekten Zustand streben muss – egal, in welchem Lebensbereich. Absolute Zufriedenheit gibt es nämlich auf dieser Erde nie, immer bleiben noch Wünsche offen. Aber wenn Sie glauben, dass Jesus Christus am Kreuz für Sie gestorben ist, dann hält er auch für Sie eine Wohnung im Himmel bereit, die perfekt sein wird. Wer das weiß, der kann Chaos auch mal Chaos sein lassen und auch in einfachen Umständen glücklich und dankbar sein.

Kathrin Stöbener
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Frage
In welchem Lebensbereich sehnen Sie sich nach dem perfekten Zustand?
Tipp
Wer die Gewissheit des Himmels hat, muss nicht auf der Erde schon alles erreichen.
Bibellese
Matthäus 11,28-30

Freitag, 17. November 2023: Frei wie der Vogel, 3. Mose 14,4

Das dritte Buch Mose enthält Regeln, die uns fremd erscheinen. Hier im 14. Kapitel geht es z. B. um die Reinigung eines ehemals Aussätzigen. War er tatsächlich geheilt, dann benötigte der Priester als Opfer zwei lebende, reine Vögel, Zedernholz, karmesinfarbene Wolle und Ysop (ein krautiges Gewächs). Der eine Vogel musste nun über frischem Wasser geschlachtet werden. Das Holz, die Wolle, der Ysop und der noch lebende Vogel sollten in das Blut des geschlachteten Vogels getaucht werden. Auch der Geheilte sollte mit dem Blut des geopferten Vogels besprengt werden. Schließlich wurde der lebende Vogel freigelassen.

Ich kann verstehen, dass man solche Stellen der Bibel leicht überblättert. Doch wenn man die Details betrachtet, erhält man ein erstaunliches Bild von Schuld und Vergebung. Der Aussatz ist in der Bibel oft ein Bild für Sünde. Er schloss von der Gemeinschaft aus, so wie es Sünde auch tut. Die kräftige Karmesinfarbe deutet auch auf Sünde, die in Gottes Augen sichtbar ist (Jesaja 1,18). Holz und Ysop lassen an die Kreuzigung denken, bei der der Sohn Gottes für die Schuld der Menschen an einem Holzkreuz hing, mittels eines Ysops getränkt wurde und sein Blut für die Sünde der Menschen vergoss. Das frische (andere übersetzen: lebendige) Wasser spricht vom Heiligen Geist, der den Menschen von seiner Schuld überführt. Die Tötung des einen Vogels macht deutlich, dass auf Sünde die Todesstrafe steht. Die Besprengung des ehemals Aussätzigen mit dessen Blut macht deutlich, dass an seiner Stelle ein anderes Lebewesen sterben musste. Und der zweite Vogel? Er steht für das neue Leben, das Gott durch die Vergebung schenkt, ein Leben der Freiheit von Schuld, das sich zu Gott aufschwingt!

Markus Majonica
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Frage
Welchen Stellenwert haben Schuld und Vergebung für Sie?
Tipp
Wenn Gott selbst das Thema so wichtig nimmt, sollten wir es nicht leichtfertig beiseitetun.
Bibellese
1. Petrus 2,21-25

Donnerstag, 16. November 2023: Guten Appetit!, 1. Timotheus 6,17

Haben Sie ein Lieblingsessen? Vielleicht den echten deutschen Sauerbraten? Oder das beliebte Kalorientrio Hamburger, Pizza, Pommes? Oder mögen Sie etwa neumodische »Superfoods« wie Nudeln aus Insektenmehl? Ich persönlich finde das alte Nachkriegsrezept »Speckeier« meiner Oma unvergleichlich gut, vielleicht, weil es so viele Kindheitserinnerungen weckt.

Essen ist ein nicht unbedeutender Teil unseres Lebens. Dabei müssen wir uns nie wirklich Gedanken machen, ob wir etwas auf dem Teller haben, sondern höchstens, was. Die Auswahl im Supermarktregal ist manchmal schwindelerregend. Essen war schon immer auch eine wichtige Gemeinschaftsaktion: die familiäre Weihnachtstafel, das bedeutsame Geschäftsessen oder das lauschige Dinner zu zweit. Man kommt zum Essen zusammen, tauscht sich aus, schaut sich in die Augen, hört einander zu.

Die Bibel hat eine ganze Menge über das Thema Essen zu sagen. In unserem Tagesvers heißt es, dass Gott uns viele gute Dinge gibt, damit wir sie genießen können. Gott ist der größte Gönner! Und er möchte mit uns »essen und trinken«, Gemeinschaft haben, Beziehung pflegen. Im letzten Buch der Bibel spricht Jesus genau davon: »Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.« Jedes Mal, wenn Sie in diesem Kalender lesen, in die Bibel schauen oder zu einem Gottesdienst gehen, klopft Jesus auch an Ihr Herz. Man könnte sagen, Jesus gibt Ihnen eine Einladung zum gemeinsamen Essen. Möchten Sie Ihr Leben aus Ihrer Hand in seine geben? Möchten Sie die Gemeinschaft erleben, wofür Gott Sie geschaffen hat und Jesus gestorben ist? Dann nehmen Sie seine »Essenseinladung« an! Er wartet auf Sie.

Jan Klein
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Frage
Hätten Sie gedacht, dass Gott ein Gönner ist, der uns Gutes so gerne genießen lässt?
Tipp
Das Tischgebet erinnert uns daran, woher wir das Gute bekommen, das wir tagtäglich genießen dürfen.
Bibellese
Johannes 21,1-14

Mittwoch, 15. November 2023: Zu schnell geurteilt, Jakobus 4,11

Letztens brachte ich kranken Freunden ein Mittagessen. Ich parkte unglücklich halb am Bordstein, weil es nicht anders möglich war, wohl wissend, dass ich dort eigentlich schlecht stand. Das hat den Fahrradfahrer, der aus dem Wald kam, offensichtlich ziemlich gestört, obwohl er sowieso auf die Straße abbiegen musste. Trotzdem rief er laut: »Was für ein unmögliches Benehmen, sein Auto auf dem Gehweg zu parken! Wer macht denn so etwas?« Ich hätte seinen Vorwurf einfach überhören und abhaken können, aber er hat mich doch nachdenklich gemacht. Der Mann wusste nicht, dass ich den halben Morgen für meine Familie und die Freunde gekocht hatte oder dass ich seit Wochen Probleme mit einer schmerzhaften Hand habe und so den Korb mit dem Essen nicht weit tragen konnte. Er sah scheinbar auch nicht, dass sonst überall Garagen waren. Ich konnte ihn verstehen, denn aus seiner Sicht war es Dummheit, dort zu stehen. Aber er kannte einfach nicht das ganze Bild.

Wie oft geht es uns genauso!? Wir urteilen über Menschen, manchmal in einem Augenblick, und bilden uns eine Meinung. Wir wissen oft gar nicht, wieso ein Mensch so handelt, ob er gute Gründe dafür hat, oder ob er einfach ganz anders geprägt ist als wir. Wir können anderen immer nur vor den Kopf schauen. Wir oft erlauben wir uns ein schnelles Urteil, regen uns auf, wissen es besser.

Ich möchte mich immer wieder daran erinnern, jeden Menschen gleich zu behandeln. Das ist unglaublich schwierig, weil es göttliche Liebe dafür braucht. Nur Gott liebt jeden Menschen gleich, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Handeln, seiner Prägung. Ich mache so schnell Schubladen auf, aber Gott macht das nicht. Er will uns helfen, Empathie, Liebe und Freundlichkeit zu haben.

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Wann haben Sie das letzte Mal über einen anderen Menschen (vorschnell) geurteilt?
Tipp
Jesus kennt unser Herz genau und begegnet uns trotzdem immer ohne Vorurteil. Welch ein Vorbild!
Bibellese
Lukas 18,35-43

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