Samstag, 04. November 2023: Die Notwendigkeit, einmal innezuhalten, Psalm 46,11

Zur Ruhe kommen. In einer Zeit, in der die ganze Welt »in Flammen« steht – nicht nur wegen der Waldbrände oder Viren – fangen wir an, den gesunden Menschenverstand einer Zivilisation infrage zu stellen, die sich den eigenen Ast zum Leben absägt. Die Geschehnisse der Gegenwart machen uns zu aufgeschreckten, klagenden, kleinen Menschlein. Ich merke, dass viele in dem Durcheinander wie Umhertastende auf der Suche nach ihrem Ursprung sind, auf der Suche nach Gott – auch wenn sie das nicht so nennen würden.

Mir selbst und einigen anderen in meinem Umfeld geschah etwas Wunderbares: Auf der Suche nach Gott hat er sich finden lassen. Plötzlich wurde uns klar, dass wir nicht mehr gebildet oder unwissend, modern oder altmodisch, kultiviert oder unkultiviert, weiß oder farbig sein müssen. Alle Unterscheidungen lösten sich auf. Tausende Jahre Bildung verschwanden in einem Augenblick. Vor Gott waren wir plötzlich einfach nur »Mensch«. D. h. dem gegenüber, der allmächtig, allwissend und vollkommen heilig und gerecht ist, haben wir nichts aufzuweisen, was er nicht schon kennt und worüber er nicht schon alle Gewalt und Macht hat. Das war für uns ernüchternd und befreiend zugleich. Ernüchternd, weil es uns klarmachte, dass wir ganz und gar auf ihn angewiesen und ohne seine Hilfe verloren sind. Befreiend, weil wir diesem Gott nicht egal sind, sondern er sich tatsächlich unserer annimmt, um uns zu retten.

Wir merkten, dass wir einen Heiland brauchen, einen Retter von Sünden. Der ist Jesus Christus. Er streckt jedem seine liebende Hand entgegen, die wir ergreifen sollen – bei ihm finden wir Ruhe und Seelenfrieden. In ihm begegnet uns Gott selbst – mit all seiner Liebe und Barmherzigkeit.

Sebastian Weißbacher
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Frage
Fürchten Sie sich, zur Ruhe zu kommen, oder begreifen Sie das als Chance zum Leben?
Tipp
Lassen Sie sich finden von dem wunderbaren Retter Jesus Christus!
Bibellese
Hebräer 4,1-11

Freitag, 03. November 2023: Kommunikation mit Gott, 1. Samuel 1,12-13

Vor rund 100 Jahren entdeckte der Zoologe Karl von Frisch, wie Bienen miteinander kommunizieren. Hat eine Feldbiene einen wichtigen Futterplatz entdeckt, so teilt sie im Bienenstock über einen Schwänzeltanz den anderen Bienen mit, wo dieser Futterplatz in der Natur zu finden ist. Mit ihrer tanzenden Kommunikation erfahren die anderen die Richtung und die Entfernung. Wenn Tiere also miteinander kommunizieren, geschieht das häufig über ihre Körpersprache. Aber auch Laute können Hinweise sein wie »Achtung Gefahr« oder »In diese Richtung«.

Auch uns Menschen hat Gott zur Kommunikation befähigt. Handzeichen, Blickkontakt, Laute, Gestik und Mimik – solche Fähigkeiten gehören auch dazu. Aber die Befähigung zur Sprachentwicklung übersteigt das bei Weitem. In Worte lässt sich letztlich alles fassen und darlegen. Darum hat auch Gott von Anfang an in Worten gesprochen, die dann niedergeschrieben und schließlich in einem dicken Buch zusammengefasst wurden. Dabei will Gott aber nicht nur zu uns reden, sondern auch, dass wir mit ihm reden.

Wie kommunizieren wir Menschen mit Gott? Sagen wir am Abend nur ein auswendig gelerntes Gebet auf und denken im Stillen, dass es für Gott reichen muss? Unser Tagesvers beschreibt das Beten einer Frau in biblischer Zeit. Rivalität innerhalb ihrer Familie und Kinderlosigkeit machen ihr zu schaffen. Und so betet sie. Ihre intimsten Sorgen breitet sie vor Gott aus. Dabei ist sie mit Gott ganz allein, auch wenn der Priester Eli sie dabei beobachtet. Er hält sie für betrunken, doch Gott hört das Gebet der Weinenden und Verzweifelten. Der Allerhöchste sieht das besorgte Herz. Auch wenn es sprachlich unvollkommen ist – Gott vernimmt das menschliche Schluchzen, das wir an ihn richten.

Stefan Taube
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Frage
Gibt es etwas, was Sie Gott gerne sagen möchten?
Tipp
Wenn Gott die Sprache der Tiere kennt, um wie viel mehr hört er Ihr Gebet!
Bibellese
1. Samuel 1

Donnerstag, 02. November 2023: Echtes Mitgefühl, Psalm 31,8

Einen Tag nach der Beerdigung meiner Mutter frühstückten wir als Familie bei meinem Vater. Er griff nach seiner Bibel und las einen Vers vor, der ihn innerlich bewegte. Diesen Vers hatte ihm ein Freund als Trostwort geschickt. »Du [Gott], hast mein Elend angesehen. Du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet.« Ich staunte. Hier war ein mitfühlender Freund, der wusste, wie es meinem Vater ging und was ihm in seinem Leid helfen könnte.

Auf vielen Beileidskarten beschreiben Trostworte das Leben nach dem Tod und die Erlösung des Verstorbenen. Das ist auch richtig so und tröstend. Aber was meinen Vater in diesem Moment am meisten tröstete, war echtes Mitgefühl von jemand, der die Not und Traurigkeit seiner Seele kannte. Dieses Mitgefühl hatte mein Vater bei seinem Freund gefunden. Und dieser wiederum verwies ihn auf Gott: »Gott hat dein Elend gesehen. Er hat echtes Mitgefühl mit dir!«

Wahrscheinlich kennen Sie das auch, dass Sie in schlimmen Stunden jegliches Mitgefühl von Mitmenschen vermissen. Manchmal kann man ihnen das auch gar nicht übel nehmen, weil sie die gleiche Not noch nie erlebt haben. Sie können gar nicht nachempfinden, wie es uns wirklich geht. Aber wussten Sie, dass Gott jederzeit mit Ihnen mitfühlen kann? – Ja, Gott kennt jede Not unserer Seele. Mehr noch, er hat unsere Nöte persönlich erlebt. Als der Sohn Gottes, Jesus Christus, auf der Erde lebte, weinte er Tränen und hatte Schmerzen. Er wurde missverstanden, verspottet, hintergangen und geschlagen. Er war einsam. Er litt Hunger. Er hatte Angst. Und auch er sehnte sich nach echtem Mitleid. Daher kann er uns verstehen. Und genau deshalb sollten wir mit allen unseren Nöten zu Gott gehen. Denn bei ihm finden wir echtes Mitgefühl.

Paul Wiens


Frage
Sehnen Sie sich manchmal nach aufrichtigem Mitgefühl?
Tipp
Sagen Sie Jesus im Gebet alles, was Sie bewegt!
Bibellese
Jesaja 38,9-20

Mittwoch, 01. November 2023: Eine einfache Frau, Matthäus 12,34

Heute möchte ich uns eine Person vor Augen stellen, die für uns als Familie ein großes Vorbild ist: Es ist eine einfache, unbekannte Frau. Sie wohnt seit vielen Jahren in einem Altenheim in Velbert bei Wuppertal. Ich nenne Sie hier mal Frau Neveling. Sie ist ledig. Im November 2021 wurde sie 97 Jahre alt.

Was ist an Frau Neveling so außergewöhnlich? Während viele alte Menschen sich nur um sich selbst drehen und ihren Ruhestand vor dem Fernseher verbringen, haben die Tage bei dieser Frau einen ganz anderen Inhalt. Tagsüber ist sie oft nicht erreichbar. Sie besucht andere einsame Heimbewohner erzählt ihnen von Jesus Christus, an den sie glaubt. Außerhalb des Hauses verteilt sie Traktate in der Innenstadt und in einem Park. Sie versucht auch dort, mit Menschen über diesen Jesus ins Gespräch zu kommen. Ansonsten ist sie extrem dankbar für das kleine Zimmer, das sie bewohnen darf, dankbar für das freundliche Personal und den schönen Lebensabend.

Wie wurde Frau Neveling zu einem solchen Menschen? Sie erzählte uns mehrfach, dass sie traurig sei, erst mit 51 Jahren zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen zu sein! Seitdem wurde alles gut in ihrer Biografie. Ihr Leben bekam ein Ziel, einen Inhalt. Ihr Herz ist von Jesus Christus erfüllt, und ihr Mund geht davon über, wen sie gefunden hat und wie glücklich sie durch diesen Jesus geworden ist. Das kann und will sie nicht verschweigen!

Im Frühjahr 2021 gab es in diesem Seniorenheim einen Corona-Ausbruch. Ca. 40 Bewohner starben. Frau Neveling war ein paar Wochen krank. Aber sie wurde wieder gesund. – Wir waren uns einig: Dann hat der Herr noch etwas mit ihr vor! Und so erzählt sie seit ihrer Genesung nun weiter anderen von Jesus Christus.

Martin Reitz
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Frage
Wovon ist Ihr Herz voll?
Tipp
Wahres Glück und echten Lebenssinn gibt es tatsächlich nur bei einer einzigen Person – Jesus Christus.
Bibellese
Johannes 15,1-17

Dienstag, 31. Oktober 2023: Inflation damals und heute, Matthäus 6,20

Haben Sie auch schon mal einen Geldbetrag von 1 000 000 000 in den Händen gehabt? – Mein Freund hat so einen Geldschein. Leider sind es nur Mark und nicht Euro. Der Schein ist aus der Inflation, die vor 100 Jahren im Jahre 1923 ihren Höhepunkt erreicht hatte. Weil der Geldwert so schnell verfiel, wurde der ursprünglich gedruckte Wert von »Eintausend Mark« einfach mit »Eine Milliarde Mark« überdruckt. Aber auch dieser Wert wurde bald überholt und schließlich waren Scheine mit 100 Billionen Mark im Umlauf.

Auch heute haben Menschen wieder Angst vor einer Geldentwertung. Nach der Euroumstellung, den Euro-Rettungsschirmen und dem Lieferkettenproblem in der Coronazeit haben die Preise für den Lebensunterhalt stark angezogen und klettern immer mehr in die Höhe. Viele Sparer haben Angst vor der Blase einer künstlichen Geldvermehrung, die immer größer wird, bis sie schließlich platzt.

Die Frage »Wie lege ich mein Geld sicher an?« beschäftigte Menschen schon immer. Jesus Christus rät: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel« (Matthäus 6,19-20). Wer sein (von Gott anvertrautes) Geld für Gottes Interessen und z. B. die Errettung von Menschen vor dem ewigen Tod einsetzt, wird »hundertfältig empfangen« (Matthäus 19,29). Gott braucht zwar nicht unser Geld, aber der Herr Jesus weiß, »wie wir ticken«: »Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein« (Matthäus 6,21). Er, der als Sohn Gottes auf die Erde kam, um für uns zu sterben, möchte unser Herz gewinnen, dass wir Gott lieben, Vergebung unserer Sünden empfangen und »das ewige Leben erben« (Matthäus 19,29).

Thomas Pommer


Frage
Wo ist mein (größerer) Schatz – im Himmel oder auf Erden?
Tipp
Die sicherste Geldanlage mit dem höchsten Gewinn ist im Himmel.
Bibellese
Matthäus 6,19-24

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