Freitag, 20. Oktober 2023: Freundlich und geduldig, Psalm 86,15

Meine Kinder helfen bei uns im Haushalt mit, ihrem Alter entsprechend. Ganz ehrlich – alleine wäre ich meistens schneller! Wenn der Kleinste voller Tatendrang den großen Esstisch wischen möchte, freue ich mich über seine Begeisterung und seinen Willen zu helfen. Auch, wenn der Tisch hinterher nicht richtig sauber ist. Mich macht froh, wenn die Großen mir beim Staubsaugen oder bei der Spülmaschine helfen – auch, wenn ich danach noch Krümel sehe oder viel Geschirr einfach daneben steht, weil sie noch nicht an die hohen Schränke kommen oder unsicher sind, wohin sie es räumen sollen.

Mich erinnert das immer wieder an Gottes Handeln mit uns. Wir sind wie kleine Kinder, machen Fehler, stehen wieder auf, lernen stetig dazu und sind uns unserer Abhängigkeit vom Vater im Himmel oft gar nicht bewusst. Würde Gott nicht viel schneller ohne uns ans Ziel kommen? Genau genommen braucht er uns nicht. Er als Schöpfer aller Dinge ist absolut allmächtig und zu allem fähig! Doch er gebraucht uns trotz all seiner Größe. Er möchte, dass wir lernen. Er möchte unseren Glauben stärken, unseren Charakter und unser Herz verändern. Er freut sich, wenn uns etwas gelingt, und trägt uns durch die schweren Zeiten. Er lässt uns bildlich den Tisch wischen, obwohl wir Krümel hinterlassen und das vielleicht nicht einmal bemerken. Aber darauf kommt es auch gar nicht an, denn Gott sieht unser Herz! Er weiß vorher, ob wir Fehler machen oder »langsam« sind, ob wir aushalten oder zweifeln. Und dennoch gibt er uns nicht auf.

Wo mir die Geduld mit meinen Kindern ausgeht, ist Gottes Langmut unendlich viel größer. Er stellt uns in seinen Dienst und ist dabei viel freundlicher und geduldiger, als wir es je könnten.

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Sehnen Sie sich nach einer solchen Leitung im Leben?
Tipp
Gott braucht uns nicht, aber er möchte uns gebrauchen. Lassen Sie ihn »Chef« Ihres Lebens sein!
Bibellese
Psalm 103,10-18

Donnerstag, 19. Oktober 2023: Wie werde ich meine Sorgen los?, Psalm 55,23

Als der Arzt mir meine Schwangerschaft bestätigt, strahle ich vor Glück – jedoch nur kurz. Nach einer vorangegangenen Fehlgeburt rollt in den nächsten Wochen und Monaten eine Lawine von Sorgen über mich hinweg. Vor allem in den ersten Wochen lässt sich kaum etwas dafür tun, dass sich das kleine Leben gesund weiterentwickelt. Es liegt außerhalb meiner Kontrolle. Was, wenn das Herz aufhört zu schlagen? Wenn das Kind nicht normgerecht wächst? Wie werde ich die Geburt überstehen und kann ich überhaupt eine gute Mutter sein?

Sorgen beschäftigen sich mit der Zukunft, aber sind dabei nicht neutral. Eine Gefahr oder Not wird in Betracht gezogen und immer wieder durchdacht. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich auf Befürchtungen, die vielleicht niemals eintreten. So war es letztendlich auch bei meiner sehr glücklich verlaufenen Schwangerschaft. Alles Sorgen war umsonst.

Jesus Christus thematisiert Sorgen in Matthäus 6,27 mit der Frage: »Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern?« Er fordert uns auf, uns nicht um die Zukunft zu sorgen, und weist als Beispiel auf die Vögel hin, die sich keine Vorräte für den nächsten Tag anlegen und doch von Gott, dem Vater, versorgt werden. Dieser wird sich umso mehr um uns kümmern, weil wir ihm so viel wertvoller sind als Vögel. Doch was tun, wenn die Sorgen über uns hereinbrechen? David, ein Mann, der viele Jahre seines Lebens unter Verfolgung lebte, fordert dazu auf: »Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen!«

Wir müssen unsere Sorgen nicht verdrängen. Denn es gibt einen Ort, wo sie gut aufgehoben sind! Dorthin können wir sie bringen. Gott selbst möchte sich um sie kümmern.

Janina und Philipp Strack


Frage
Was tun Sie, wenn Sorgen Sie belasten?
Tipp
Bringen Sie die Sorgen zu Gott! Er wird sich darum kümmern.
Bibellese
Matthäus 6,25-34

Mittwoch, 18. Oktober 2023: I do it yourself, Psalm 22,5-6

Vertrauen ist die Überzeugung in das Handeln von Personen. Wie oft wird dieses Vertrauen missbraucht, und wie oft ist jeder von uns schon enttäuscht worden? Vertrauen in Gott ist die Überzeugung und somit der Glaube, dass er alles in unserem Leben in der Hand hält und zu seiner Ehre und unserem Nutzen verwendet. Gott ist der Einzige, dem man absolut vertrauen kann.

Aber mal ehrlich, wie oft fehlt uns das vollkommene Vertrauen in unseren Schöpfer? Es gibt so viele Dinge, die wir selbst regeln und nicht einem »fernen« Gott überlassen wollen. Warum auch, wir haben doch alles im Griff – oder? Da gibt es Umstände und Herausforderungen, die trauen wir Gott nicht zu. Vielleicht wollen wir Gott gar nicht in unsere Entscheidung einbinden, weil es sein könnte, dass er etwas anderes von uns will, als wir es eigentlich beabsichtigt haben. Soll Gott etwa unsere Pläne durchkreuzen? Lieber legen wir selbst Hand an, damit alles zu unserer Zufriedenheit erledigt wird. Sicher ist sicher! Andere Meinungen können dabei nur hinderlich sein.

Lange habe ich auch so gedacht, und auch heute noch fällt es mir schwer, Gott bei jeder Entscheidung mit einzubeziehen. Ich fühle mich intelligent und fähig genug, alles alleine zu regeln, ohne die Hilfe anderer. Aber ich spüre auch, dass diese Einstellung oft naiv ist und mit Selbstüberschätzung einhergeht. Ich handle auch oft autonom und selbstbewusst, anstatt bewusst auf Jesus zu blicken, der selbstverständlich alles besser weiß als ich.

So bin ich immer noch ein Lernender. Ich muss lernen, Jesus in allem zu vertrauen. Aus diesem Vertrauen und mit seiner Hilfe und Führung kann ich meine alltäglichen Pflichten »selbstbewusst« erfüllen.

Axel Schneider
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Frage
Wie weit geht Ihr Vertrauen in Gottes Führung in Ihrem Leben?
Tipp
Die Beziehung zu ihm zu vertiefen, wird das Vertrauen stärken.
Bibellese
Jesaja 12,1-6

Dienstag, 17. Oktober 2023: Das Wunder vom Hudson River, Psalm 107,28-31

Auf dem LaGuardia Airport in New York startet der US-Airways-Flug 1549 mit 155 Menschen an Bord. Knapp zwei Minuten später erreicht der Airbus A320 eine Höhe von 1000 Metern. Doch plötzlich gerät eine Schar Kanada-Gänse in den Flugweg – es gibt keine Chance mehr, den Tieren auszuweichen. Der Vogelschlag lässt beide Triebwerke ausfallen. Kein Flughafen kann bei dieser Flughöhe ohne Triebwerke noch erreicht werden. Flugkapitän Sullivan entschließt sich zur Notwasserung auf dem Hudson River. Das waghalsige Manöver gelingt. Alle Insassen werden gerettet. Diese fliegerische Meisterleistung ist als das »Wunder vom Hudson« in die Geschichte eingegangen. Auf Youtube sind einige Statements der Geretteten wiedergegeben:

Vor der Notwasserung: »Das ganze Leben zieht in so einem Augenblick an dir vorbei. Du fragst dich, ob du diese oder jene Person noch einmal sehen oder sprechen wirst. Wenn jetzt alles zu Ende ist: War ich der Mensch, der ich sein wollte? Ich war noch nicht bereit zu sterben, ich hatte noch so viel zu tun. Es kann einfach nicht wahr sein. Es war wie ein böser Traum. Ich hatte Angst vor einem zweiten ›11. September‹«. Nach der Rettung: »Seitdem weiß ich, dass es so vieles gibt, was ich im Leben noch tun sollte. Ich weiß jetzt, dass ich mit meinem Leben anders umgehen muss. Ich sehe das als zweite Chance. Mein Mann und ich werden ein Baby adoptieren … Ich wäre fast gestorben. Jeden Morgen sehe ich meine Frau jetzt mit anderen Augen, umarme meine Kinder anders.«

Manchmal braucht es eine Katastrophe, um zur Besinnung zu kommen; und nichts wäre dann wertvoller, endlich zu begreifen, dass Gott uns vor dem ewigen Verderben retten will, und diese Rettung auch anzunehmen.

Martin Reitz
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Frage
Was bringt Sie zur Besinnung über die Versäumnisse Ihres Lebens?
Tipp
Tragisch wäre es, auf so wunderbare Weise gerettet worden zu sein, aber die ewige Errettung zu verpassen.
Bibellese
1. Timotheus 4,9-10

Montag, 16. Oktober 2023: Wie wir finden, wonach wir suchen, Matthäus 7,7

Ein Archäologe sucht nach Spuren alter Kulturen und versucht, sie zu verstehen. Ein Astronom strebt nach mehr Verständnis des Universums und seiner Entstehung. Ein Anthropologe versteht sich auf die Erforschung des Menschen und seiner Abstammung, körperlichen Beschaffenheit, seines Wesens und Verhaltens. Hinter diesem Suchen, Streben und Forschen steht die Frage nach unserer Identität. Wer sind wir? Woher kommen wir? Und wie geht es mit uns weiter? Die Wissenschaft meint vielleicht, dass diese Fragen auf der Grundlage dessen zu beantworten sind, was sichtbar und greifbar ist. Aber führt das wirklich zu einem umfassenden und schlüssigen Ergebnis?

Wenn wir alles Leid der Welt, alles Übel, die vielen Probleme und auch alles Hoffen und Träumen berücksichtigen, so zeigt das doch ziemlich klar, dass unser Dasein mehr ausmacht als nur Materie. Wie viele Träume werden in dieser turbulenten und auf den Kopf gestellten Welt geträumt! Unzählige Fragen hören nicht auf, bis … ja, bis wir vielleicht Antworten auf unsere Fragen gefunden haben. »Was ist Wahrheit?«, fragte sich auch der Statthalter von Judäa, Pontius Pilatus, als Jesus ihm gegenüber den Ausspruch tat: »Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme« (Johannes 18,37-38). Eine zuverlässige Quelle, die uns verlässliche Auskunft gibt, ist also der Sohn Gottes selbst.

Wenn wir beginnen, ihm zuzuhören, dann fällt uns bald auf, dass Jesus über das Leben hier hinaus auf ein Ziel weist, das es zu erreichen gilt, nämlich ewiges Leben durch den Glauben an ihn. Die freiwillige Bindung an ihn eröffnet uns einen ganz neuen Horizont: ewige Gemeinschaft mit ihm und Gott, dem Vater.

Sebastian Weißbacher
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Frage
Wonach suchen Sie?
Tipp
Wenn Sie nach Antworten auf Ihre Lebensfragen suchen, werden Sie sie bei Jesus Christus finden.
Bibellese
Johannes 17,6-12.24-26

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