Dienstag, 10. Oktober 2023: Absolute Treue, Psalm 91,14

Wer schon einmal einem Schäfer bei seiner Arbeit zugeschaut hat, der hat auch dessen gute Beziehung, ja, man könnte sagen, sein inniges Verhältnis zu seinen Hunden bewundern können. Diese Tiere sind einerseits unerlässlich, wenn er eine große Schafherde beieinanderhalten will, andererseits hat man den Eindruck, die Hunde wollten um jeden Preis ihrem Herrchen dienstbar sein. Wo gibt es dieses gegenseitige Abhängigkeits- und Treueverhältnis heute noch unter den Menschen?

Auch Friedrich der Große wusste die Treue seiner Hunde zu schätzen, weil er sie bei den Menschen je länger, umso weniger entdecken konnte. Er wollte sogar bei seinen Hunden beerdigt sein. In Sichtweite seines Schlosses Sanssouci ist er heute auch zu ebener Erde mit ihnen begraben worden. Dort liest man auf der rechten Seite seiner Grabplatte seinen Namen, während auf der linken Seite Biche, Alcmène, Thisbe, Superbe, Pax und Hasenfuß, die Namen seiner Hunde, zu lesen sind.

Aber bei aller Tierliebe dürfen wir nicht sentimental werden. Hunde als Rudeltiere können, wenn sie nicht psychische Schäden haben, gar nicht anders, als dem zu folgen, den sie als Rudelführer anerkennen. Das ist bei Menschen ganz anders. Sie können seit dem Sündenfall kaum noch treu sein, sondern müssen Eigenwillen, Egoismus und Herrschsucht zeigen. Das sind alles Eigenschaften, die für ein friedliches Füreinander tödlich sind.

Auch um das zu ändern, kam Gott selbst in der Person Christi zu uns. In seinem liebenden und für uns leidenden Vorbild zeigte er wahre Treue, und durch sein Sterben am Kreuz erwarb er den an ihn Glaubenden die Kraft, auch treu und liebevoll sein zu können, wenn sie in seiner Nähe bleiben.

Hermann Grabe
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie ist es bei Ihnen um bedingungslose, lebenslange Treue bestellt?
Tipp
Wir brauchen gute Vorbilder. Am besten werden wir selbst eins.
Bibellese
2. Samuel 15,19-29

Montag, 09. Oktober 2023: »Vor der Hacke ist`s dunkel«, Psalm 119,105

Als ich dieses Zitat im Infoblatt einer angesehenen Anwaltskanzlei des Ruhrgebietes las, dachte ich: Wie wahr! Und nicht nur im Bergbau!

Meine Gedanken wanderten sofort zu Max, einem meiner fleißigsten Kollegen aus der Finanzbranche. Immer selbstbewusst und kompetent war er erfolgreich in ein zweites Berufsfeld hineingewachsen: das Bauträgergeschäft. Eines Tages aber kam er ziemlich angeschlagen zu unserem Arbeitsessen. Ein Baugrundstück war fertig vorbereitet gewesen zum Baubeginn eines großen Mehrfamilienhauses. Der erste Betonmischer war angerückt. Alles war bestens geplant. Doch dann kam ein aufgeregter Anruf des Bauleiters: Auf dem Grundstück hatte sich über Nacht ein riesiges Loch im Boden aufgetan. Offenkundig handelte es sich um einen Bergbauschaden. Im Ruhrgebiet ist das nicht ungewöhnlich. Durch den früher üblichen Bergbau gibt es dort viele Flächen, die noch nicht aufgefüllt wurden und absacken können. Um das Problem zu lösen, musste Max Beton in das Loch füllen lassen, und zwar nicht wenig. Über zwanzig Sattelzüge waren schließlich nötig, um weiterarbeiten zu können.

Menschen im Ruhrgebiet und anderen Bergbauregionen wissen seit Generationen: »Vor der Hacke ist`s dunkel.« Man wusste nämlich nie, welche Gefahren im Dunkeln »vor der Hacke« auf einen lauern. Und was im Bergbau gilt, gilt auch in meinem Leben. Denn letztlich weiß ich nie, welche Probleme und Gefahren auf mich warten. Auch vor meiner »Hacke ist`s dunkel«. Ich weiß aber, dass Gott Bescheid weiß über alles, was vor mir liegt, und dass er mir in jeder Situation beisteht. Und sein »Wort«, die Bibel, ist besser als jede Grubenlampe. Seine Wahrheit führt mich Schritt für Schritt durchs Leben.

Klaus Spieker


Frage
War es »vor Ihrer Hacke« auch schon einmal dunkel?
Tipp
Vertrauen Sie sich dem an, der Licht in jedes Dunkel bringen kann!
Bibellese
Psalm 25

Sonntag, 08. Oktober 2023: Deutschlands giftigster Baum, Römer 6,23

Unser Sohn hatte vergangenes Jahr Früchte einer Eibe gegessen. Wahrscheinlich hatte die rote Farbe ihn dazu verleitet. Da wir wussten, dass die Pflanze hochgiftig ist, machten wir uns sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Eine der ersten Fragen der Ärztin war, ob er die Kerne zerbissen und wie viele er gegessen hätte. Da wir es nicht wussten und er noch nicht reden konnte, musste er unter Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Dann konnte er dankbarerweise entlassen werden. Bei weiteren Recherchen über diesen Baum erfuhren wir, dass in allen Bestandteilen, von den Wurzeln über das Holz bis hin zu den Nadeln und insbesondere den Kernen das tödliche Taxin enthalten ist, außer im roten Fruchtfleisch der kleinen Frucht.

Diese Eigenschaft der Pflanze erinnerte mich an unsere Welt. Denn in unserem Leben werden wir immer und überall mit Sünden konfrontiert: Ungerechtigkeiten, Lügen, Lästern, Mobbing, Gewalt etc. Jeder von uns tut das täglich. Anscheinend ist alles von der Wurzel aus durchtränkt vom Gift der Sünde, das den ewigen Tod zur Folge hat. Doch ähnlich wie bei der Eibenfrucht gibt es doch etwas, was nicht vom Gift der Sünde kontaminiert ist: Jesus, der so gar nicht in unsere Welt passte, weil er nichts Böses tat. Da er keinen Anteil an der Sündenvergiftung hat, konnte er etwas ganz Einzigartiges tun. Er hat sein unverdorbenes (sündloses) Blut aus Liebe fließen lassen, damit jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, von der Sünde und ihren Auswirkungen geheilt wird. Wer an ihn glaubt, bei dem hat das Gift der Sünde keine ewig tödliche Wirkung mehr, weil Gott ewiges Leben schenkt. Auch wenn alles verdorben erscheint, dann gibt es diese eine Hoffnung der Liebe, JESUS.

Gabriel Herbert
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Haben Sie die Gnadengabe Gottes schon angenommen?
Tipp
Das Blut Jesu ist das einzige Mittel gegen Sünde.
Bibellese
2. Korinther 5,14-21

Samstag, 07. Oktober 2023: Projekte mit Nebenwirkungen, 1. Mose 11,4

Wenn man sich die Entdeckungen der letzten 200-300 Jahre anschaut, ist das Staunen vorprogrammiert. Schließlich praktizieren wir in unserer modernen Zeit wie selbstverständlich Dinge, die für die Menschen des Mittelalters nun wirklich Science-Fiction waren: Wir fliegen zum Mond, wir spalten Atome … Und doch ergibt sich zuweilen die Frage, inwieweit manche dieser »Fortschritte« für die Menschheit wirklich etwas Gutes gebracht haben. So hat die Raumfahrt uns zwar viele neue Erkenntnisse gebracht, aber auf der anderen Seite nutzen längst viele Länder ihr Wissen, um den Weltraum in ihre militärische Strategie einzubeziehen. Und die Kernforschung hat (neben der friedlichen Nutzung) dazu geführt, dass die Atombombenspeicher der Welt gefüllt sind. Die Menschheit muss nun mit einem »atomaren Damokles-Schwert« leben.

In unserem Tagesvers wird beschrieben, wie Menschen vor langer Zeit zu Babel einen Turm bauten, der die Menschheit vereinen sollte, damit sie künftig alle an einem Strang ziehen. Aber das Gegenteil geschah: Ihr Vorhaben scheiterte, weil Gott ihre Sprache verwirrte; sie erlebten genau das, was sie eigentlich vermeiden wollten, und wurden über die ganze Erde verstreut.

Zu solchen möglichen Nebenwirkungen kommt noch etwas hinzu: Viele große Projekte haben ihren Ursprung in der menschlichen Überheblichkeit, sich selbst sozusagen den Himmel erobern zu können. Das war schon mit dem Turmbau zu Babel der Fall, der »bis an den Himmel« reichen sollte. Ähnlich kommt es mir mit der Raumfahrt vor. Doch auch dann, wenn die gesamte Menschheit ihre Energie zusammennimmt, kommt sie dem Himmel, in dem Gott wohnt, aus eigener Anstrengung kein Stück näher. Das kann allein Gott schenken!

Stefan Nietzke


Frage
Was ist die beste Strategie, um den Himmel zu erreichen?
Tipp
Fragen Sie dazu den Gott des Himmels und der Erde!
Bibellese
5. Mose 30,11-20

Freitag, 06. Oktober 2023: Die »Ulmer Schachtel«, Psalm 90,10

Sie verließen ihre Heimat in Scharen, weil sie keine Zukunft für sich sahen. Getrieben von der Willkür ihrer Landesfürsten brachen sie in großen Trecks auf ins ferne »Hungarland« – 1000 Kilometer entfernt. Miserable Verhältnisse zwangen sie auf schwankende »Ulmer Schachteln«. Die kostengünstige Flussfahrt auf diesen primitiven Kähnen war auch für Arme erschwinglich. Kein Kiel, kein Segel, keine Ruder, ein grobes Floß mit Holzverschlag an Deck als Wetterschutz. Die »Schachteln« waren nur zur einmaligen Fahrt flussabwärts geeignet, nur zu diesem Zweck zusammengezimmert. Die Fugen zwischen den Brettern wurden mit Moos abgedichtet. Dann ließ man sich die Donau abwärts treiben – nach Regensburg, Passau, Linz, Wien, bis Budapest oder gar ans Schwarze Meer.

Diese »Ulmer Schachteln« wurden für viele zum nassen Sarg, weil sie schwer überladen in Stromschnellen leicht kenterten. Ende des 17. Jahrhunderts gelangten über 200 000 auf diese Weise in die von den Habsburgern neu eroberten Gebiete. Im heutigen Rumänien, Ungarn und Serbien entstanden die Volksgruppen der Ungarndeutschen und Donauschwaben. Am Ende der Fahrt zog man die »Ulmer Schachteln« ans Ufer und machte aus ihnen Kleinholz. Sie dienten nur noch als Brennmaterial für ein erstes Lagerfeuer.

Auch wenn es deprimierend klingt: Unser Leben gleicht der »Ulmer Schachtel«. Wir sind auf einer »Einwegreise«. Es geht »den Bach runter«. Daher wäre die Frage wichtig, wo wir wohl ankommen (wollen)? Der Liederdichter G. Tersteegen, ein Mann voller Gottvertrauen, hatte darauf folgende gute Antwort: »Ein Tag, der sagt dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht von dieser Zeit.«

Andreas Fett
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Hat sich Ihr Herz schon an das Ende Ihrer Lebensreise, an die Ewigkeit, gewöhnt?
Tipp
Ohne das Ziel der Ewigkeit bleibt unser Leben vergebliche Mühe.
Bibellese
Prediger 11

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login