Dienstag, 04. März 2025: Dem Partner ein Partner sein, Philipper 4,2-3

Im vergangenen Jahr luden wir in unserer Christengemeinde zu Männerabenden ein. Einer unserer Mitarbeiter präsentierte einen christlichen Familienfilm. Diesen Film schauten wir in Etappen an. Alle 10 bis 15 Minuten stoppten wir den Film und sprachen über die gerade gesehenen Szenen. Es ging an diesen Abenden also nicht darum, entspannt einen unterhaltsamen Film anzusehen, sondern darum, das eigene Familien- und Eheleben anhand der betrachteten Szenen zu reflektieren. In dem Film wurden zwei Menschen gezeigt, die sich zunehmend als Gegner betrachteten. Anstatt gemeinsam die Aufgaben des Alltags anzupacken, bewarfen sie sich mit Vorwürfen und Anschuldigungen. In unserer Männerrunde fragten wir uns, ob wir in unserem Miteinander nicht öfter so sind, als uns lieb ist. Wie schnell passiert es, dass ein Ehepartner, ein Arbeitgeber, ein Kollege oder ein Nachbar als Gegner betrachtet wird.

In unserem Tagesvers werden zwei Frauen erwähnt, die zu der Christengemeinde in Philippi gehörten. Sie hatten Schwierigkeiten, miteinander zurechtzukommen. Was genau vorgefallen war, erfahren wir nicht. Vielleicht waren sie auf einem Gebiet besonders talentiert und aus diesem Grund in Konkurrenz zueinander geraten. Und bei ihnen trat genau der Effekt ein, den wir im Film beobachtet hatten. Eigentlich sollten sich Christen darüber bewusst sein, dass sie in Jesus einen gemeinsamen Herrn und Retter haben. Eine intakte Beziehung zu ihm passt nicht dazu, mit einem anderen Christen einen Konflikt auszutragen. Daran erinnert Paulus die beiden und appelliert an seinen Freund, den beiden zu helfen, wieder zueinander zu finden. Damit fordert er auch uns heraus, das Bestmögliche zu tun, um dem Partner wieder ein Partner zu werden.

Stefan Taube

Montag, 03. März 2025: Musikalisches Erdbeben, 2. Mose 32,19

Ein Konzert von Taylor Swift hat in den USA ein kleines Erdbeben ausgelöst. Das Tanzen und Auf- und Abspringen der 70 000 Fans im Takt der Musik aus den riesigen Lautsprechern haben den Boden so stark vibrieren lassen, dass Seismologen einen Ausschlag auf ihren Geräten ablesen konnten. Ihren Angaben zufolge hatte das Beben eine Stärke von 2,3 auf der Richterskala.

Die 34-jährige Taylor Swift ist mit über 200 Millionen verkauften Alben, zwölf davon Nummer 1 der US- amerikanischen Charts, und den allermeisten Streams auf Spotify die derzeit erfolgreichste und mit über 1 Milliarde Dollar auch reichste Sängerin der Welt. Sie ist Gewinnerin von einem Dutzend Grammys und 40 American Music Awards und war 2023 als erster weiblicher Popstar »Time Person of the Year«. In der Begründung hieß es: »Sie hat eine Welt geschaffen, in der so viele Platz finden (…) und bringt einer Gesellschaft Freude, die dies gerade dringend braucht.« Die Swifties, so werden ihre Fans genannt, verehren sie mit fast religiösen Zügen und sind oftmals bereit, Tausende von Kilometern zu fahren, um ein Konzert ihres Idols zu besuchen.

Ich wurde an die Geschichte mit dem Goldenen Kalb erinnert, siehe Tagesvers. In dieser Geschichte wird deutlich, wie das Vertrauen in den einen und wahren Gott gegen ein selbst gemachtes Götzenbild, ein Idol, eingetauscht wird. Die Israeliten kannten Gott und hatten seine Befreiung aus der Sklaverei erfahren. Trotzdem wandten sie sich von ihm ab. Die Situation ist heute ganz ähnlich, ob das Musik, Sport, Wohlstand oder Klimaschutz ist. Viele Menschen formen sich ihren Gott selbst, anstatt sich von Gott formen zu lassen. Aber es gibt immer noch die Möglichkeit, zu dem einzigen Gott umzukehren.

Thomas Kröckertskothen

Sonntag, 02. März 2025: Ein ungewöhnliches Geschenk, 1. Johannes 4,9

Eine außergewöhnliche Geschenkidee sorgte im März 2024 für mediale Unruhen: Das Land Botswana wollte nach einer Beschwerde über die Einfuhr von Elefanten-Trophäen 20 000 Elefanten nach Deutschland schicken. Die großen Elefanten-Herden sind in Botswana wirklich ein Problem, weswegen der Präsident ironisch meinte, er würde den Deutschen 20 000 Tiere schenken, wo sie ja dann artgerecht leben könnten. Eine Ablehnung des »Geschenkes« würde nicht akzeptiert, so titelten viele Zeitungen.

Als ich diese kuriose Nachricht las und über meine eigenen Erfahrungen nachdachte, musste ich an ein ganz anderes Geschenk denken, das keineswegs ironisch gemeint und nicht Ausdruck einer Kritik ist. Gott selbst hält ein Geschenk für uns Menschen bereit, das jederzeit in Empfang genommen werden kann und von dem wir nicht enttäuscht sein werden: Gott möchte jeden Menschen mit ewigem Leben in der Gemeinschaft mit ihm beschenken.

Durch unsere schlechten Taten und Gedanken – die Bibel nennt dies Sünde – sind wir Menschen von Gott getrennt und können keine Gemeinschaft mit ihm haben. Wir werden nach dem Tod die Ewigkeit getrennt von ihm verbringen müssen. Doch Gott selbst hat seinen Sohn Jesus auf die Erde geschickt, damit er ein sündloses Leben lebt und mit seinem Tod und der Auferstehung diese Beziehung wiederherstellen kann. Der Weg zu Gott wurde durch Jesus Christus möglich!

Gott stellt jedem Menschen frei, dieses Geschenk der ewigen Gemeinschaft mit ihm anzunehmen. Doch wir müssen uns dafür entscheiden, es anzunehmen. Eine Ablehnung wird zwar akzeptiert, aber sie wäre ja für den Beschenkten ein ungeheurer Verlust mit ewigen Folgen. Das will also gut überlegt sein. Sind Sie bereit, sich beschenken zu lassen?

Ann-Christin Bernack

Samstag, 01. März 2025: Menschensucher, Lukas 19,10

Viele Privatdetektive haben es sich zur Aufgabe gemacht, »verloren gegangene« Menschen zu suchen. Es gibt verschiedenste Gründe, warum sie nicht mehr aufzufinden sind. Der eine hat die Gesellschaft satt. Die andere ist auf der Suche nach ihrem Glück unterwegs im tiefsten Orient. Der nächste musste fliehen, weil ihm seine Gläubiger auf den Fersen sind – auf Nimmerwiedersehen. Die meisten sind verschwunden, ohne dass ihre Familie und Freunde wissen, wo sie sich aufhalten oder ob sie überhaupt noch leben.

Andere Menschensucher sind Retter in der Not bei Überschwemmungen, Schlammlawinen, Flüchtlingsdramen, Grubenunglücken. Bei uns in den Bergen vergeht keine Woche ohne Meldung »Bergrettungseinsatz«. Diese Menschensucher sind sogar bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um vermisste oder verunglückte Mitmenschen zu suchen und sie aus Todesgefahr zu retten.

Ich vermute, weniger bekannt ist die »Suchaktion Gottes«. Davon hören wir in keiner Nachrichtensendung. Gott sind seine Geschöpfe verloren gegangen. Allerdings muss er uns nicht wie ein Detektiv suchen. Gott weiß durchaus, wo sich jeder einzelne Mensch gerade physisch aufhält. Das Problem ist vielmehr, dass wir uns von ihm fernhalten. Gleichwohl geht er uns nach und sucht unsere Gemeinschaft. Bereits im Paradies nach dem Sündenfall war sein eindringlicher Ruf zu hören: »Mensch (Adam), wo bist du?« (1. Mose 3,9). Seit diesem Zeitpunkt hat Gott viele »Suchaktionen« gestartet, um uns zu retten. Als Allerletztes sandte Gott sogar seinen Sohn. Der Ruf von Jesus Christus ist derselbe eindringliche Appell und schallt bis heute an unsere Ohren: »Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« (Markus 1,15). Heute noch streckt er seine rettende Hand nach uns aus.

Sebastian Weißbacher

Freitag, 28. Februar 2025: Wir sind erwünscht, Lukas 12,37

Manchmal kann ein kleines Wort in unserem Leben einen großen Schaden anrichten. Eines dieser Worte lautet: »unerwünscht!« In Deutschland gab es eine Zeit, da war jeder unerwünscht, der nicht seine arische Abstammung nachweisen konnte. In zahlreichen Ehen sind Kinder unerwünscht. Das führt zu Abtreibung und Kindesmisshandlung. In unserem Land, das immer noch zu den wohlhabendsten der Welt gehört, wird durch Abtreibung aus »sozialen« Gründen jährlich eine Stadt von der Bevölkerung Ulms ausgetilgt. Der einzige Grund: unerwünscht! In kommunistischen Ländern saßen viele Christen in Gefängnissen, nur aus dem einen Grund: unerwünscht!

Wie schön ist es dagegen, wenn wir erwünscht und herzlich eingeladen sind. Wie wohltuend ist es, wenn wir als Gäste willkommen sind und der Gastgeber beim Empfang sagt: »Ich freue mich sehr, dass du gekommen bist!« Haben Sie einmal gedacht, dass Sie und ich auch bei Jesus so ganz persönlich erwünscht sind?

Wer ist denn der, der so sehnlichst auf uns wartet? Es ist der Menschensohn, der Weltenrichter, ja, es ist der Schöpfer des ganzen Universums und allen Lebens. Er wartet auf jeden Einzelnen von uns – jeder ist ihm wertvoll und willkommen. Bedenken wir weiterhin: Der, der uns erwartet, trägt sichtbar das Zeichen des Gekreuzigten. Er ist kein anderer als der, der in diese Welt gekommen ist, um uns zu erlösen, uns zu dienen. Sogar in der Herrlichkeit Gottes begegnet er uns als der Dienende: »Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen« (Lukas 12,37). Ist das noch für uns vorstellbar? Der Herr aller Herren und der König aller Könige wird sich gürten, um uns zu dienen. Wir dürfen nur nicht verpassen, seine Einladung auch anzunehmen.

Werner Gitt

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