Dienstag, 05. Mai 2020: Erziehungsrecht und Erziehungspflicht
Außer dem Sabbatgebot, das vor allem dem Volk Israel als Bundeszeichen gilt, gibt es nur noch ein Gebot, das als direkter Befehl ausgedrückt ist, und außerdem ist es das erste Gebot, das eine Verheißung enthält, wie unser Tagesvers zeigt. Die anderen acht der sogenannten Zehn Gebote lauten wörtlich so: Nicht mordest du! Nicht ehebrichst du! Nicht stiehlst du!, usw. Es ist, als ob Gott damit sagen will: Meine Leute werden doch solche Bosheiten nicht ausüben. Weil wir es aber doch massenweise tun, haben unsere Bibelübersetzer diese Gebote gleich als Befehle übersetzt: Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, stehlen, usw. Schlimm, dass wir so sind!
Ich glaube, der Befehl ist bei dem Gebot in unserem Tagesvers deshalb so deutlich, weil Gott weiß, dass wir Eltern uns sehr oft höchst wenig ehrenwert verhalten; und doch müssen uns alle Kinder unbedingt ehren, wenn sie die angekündigte Verheißung erhalten wollen. Damit ist allerdings nicht jedem Einzelnen ein langes Leben versprochen, vielmehr ist das Gebot jedem Volk in seiner Gesamtheit gesagt. Es wird nur auf die Dauer Bestand haben, wenn Kinder die Eltern ehren, also ihnen gehorchen und dadurch aus deren Lebenserfahrungen effektiven Nutzen ziehen.
Heute glauben viele Menschen, sie könnten ihre Erziehungspflicht so gestalten, dass sie die Kinder entweder sich selbst überlassen oder anderen, die ihnen diese Last abnehmen. Darum fehlt es Kindern oft an Bezugspersonen, bei denen sie Liebe und gleichzeitig Autorität erfahren, sodass sie den Nutzen erkennen, wenn sie sich unterordnen. Nach Gottes Ordnung stehen die Eltern immer über den Kindern, nicht neben oder gar unter ihnen. Sie sind gefordert, ihnen den rechten Weg zu Gott und zu ihrem Glück zu zeigen.
Hermann Grabe
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- Wodurch machen Sie es Ihren Kindern schwer, gehorsam zu sein?
- Eltern dürfen nicht machen, was sie wollen. Sie stehen unter weit höherer Autorität.
- 3. Mose 26,3-13