Dienstag, 06. September 2022: Der Untergang der Nuestra Señora de Atocha
Anfang September 1622 verließ ein Konvoi von 28 Schiffen Havanna in Richtung Spanien. Die sogenannte Silberflotte transportierte Edelmetalle aus Süd- und Mittelamerika nach Europa. Unter ihnen war die Galeone »Nuestra Señora de Atocha«, voll beladen mit rund 40 Tonnen Gold und Silber sowie einer großen Menge wertvoller Smaragdsteine aus Kolumbien. 20 Geschütze an Bord machten sie zu einer Festung gegen Piraterie. Doch bald geriet die Flotte in einen Hurrikan. Die »Atocha« wurde auf ein Riff geschleudert und versank am 6. September, heute vor 400 Jahren, vor der Küste Floridas. Nicht nur die kostbare Fracht, sondern auch 260 Menschen riss sie mit in die Tiefe. Lediglich drei Matrosen und zwei Sklaven überlebten.
Wie gewonnen, so zerronnen, möchte man sagen. Aber die Geschichte mit dem Schatzschiff ging noch weiter. In den 1960er-Jahren gründete der Amerikaner Mel Fisher eine Schatzsucherfirma. Sein großes Ziel: die »Atocha« zu finden. Tatsächlich gelang es ihm. 1985 wurde das Wrack nach langem Suchen entdeckt und der bis dahin größte Unterwasserschatz mit einem Schätzwert von etwa 400 Millionen US-Dollar geborgen.
Na also, könnte man jetzt denken, die Schatzsuche hat sich doch gelohnt. Wirklich? Es kostete Mel Fisher viele Rechtsstreitigkeiten und das Leben von drei Crewmitgliedern, darunter das seines eigenen Sohnes. 1998 verstarb er, und er konnte natürlich keine einzige Silbermünze aus dem Fund der »Atocha« mitnehmen in die Ewigkeit. Was bleibt uns, wenn wir am Lebensende unsere Schätze zurücklassen? Jesus warnte uns Menschen vor dem letztlich sinnlosen Sammeln von Reichtümern auf der Erde. Sie sind sehr störanfällig, inflationär und unsicher oder landen auf dem Meeresgrund.
Arndt Plock
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- Von welchen Wertgegenständen könnten Sie sich heute unmöglich trennen?
- Für vergängliche Schätze sollte man nicht sein Leben aufs Spiel setzen, sondern lieber das ewige Leben gewinnen.
- Matthäus 6,19-21.24-34