Dienstag, 08. November 2022: Der Tag der Geschenke
Ich ging gerade mit meinem Hund spazieren, da traf ich ihn. Einen kleinen, vielleicht sieben Jahre alten Jungen. Er streichelte meinen Hund, und wir kamen ins Gespräch. Er erzählte, dass er heute schon mehreren Menschen etwas vorgesungen hätte, die ihm dann dafür Geld gegeben hätten. Sofort kramte ich in meinen Jackentaschen, in der Hoffnung, wenigstens einen Euro zu finden. Aber da war nichts. Daraufhin meinte der Junge großzügig: »Das macht nichts, denn heute ist der Tag der Geschenke. Ich singe einfach so für Sie.« Er holte ein Handy aus seiner Tasche, spielte eine Melodie und sang dazu. Ich war begeistert und gleichzeitig berührt.
Dieses Erlebnis erinnert mich an Gott. Bei ihm ist jeder Tag ein »Tag der Geschenke«. Leider fällt es uns Menschen oft so schwer, etwas einfach anzunehmen. Wir denken, wir müssten uns alles selbst erarbeiten oder erkaufen. So, wie ich automatisch nach etwas Geld für den Jungen suchte. Aber Gottes Geschenk der Erlösung, die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben, können wir niemals kaufen. Denn der Preis dafür wurde bereits durch das Opfer bezahlt, das Jesus für uns am Kreuz vollbracht hat.
Oft macht es unser Stolz uns schwer, uns einfach beschenken zu lassen. Wir wollen nicht in jemandes Schuld stehen. Doch wenn der Preis für eine Sache zu hoch ist, als dass wir sie bezahlen könnten, bleibt uns nichts anderes übrig. Niemals könnten wir genug gute Werke zusammenbekommen, um uns den Himmel zu verdienen, »denn was könnte der Mensch zahlen als Lösegeld für seine Seele?« (Markus 8,37). Es liegt also an uns, unseren Stolz zu überwinden, unsere Unzulänglichkeit einzugestehen und Jesus Christus dafür zu danken, dass er uns das schenken möchte, was wir niemals selbst hätten verdienen können.
Sabine Stabrey
- Warum fällt es uns oft schwer, etwas ohne Gegenleistung anzunehmen?
- Wenn wir uns unsere Erlösung verdienen könnten, hätte Jesus nicht am Kreuz sterben müssen.
- Galater 2,16-21