Dienstag, 10. Dezember 2024: Ich bin noch gar nicht fertig!, Jesaja 9,5
»Ich bin noch gar nicht fertig!«, sagte die ältere Frau zu mir, als wir uns nach unserem Treffen verabschiedeten und ich ihr frohe Weihnachten wünschte. Es waren noch knapp zwei Wochen bis Heiligabend und die Frau zählte auf, was sie noch alles erledigen wollte: Geschenke kaufen, Plätzchen backen, dekorieren … Jedes Jahr scheint es so, als käme Weihnachten »ganz plötzlich«. Dabei wissen wir doch lange im Voraus, wann es so weit ist.
Ganz anders war es damals bei Maria: Die junge Frau steckte mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, denn sie war mit Josef verlobt. Und dann bekam sie eines Tages Besuch und wurde mit den Worten »Sei gegrüßt, du Begnadete!« (Lukas 1,28) angesprochen. Der Engel erklärte Maria, dass sie ein Kind bekommen würde und ihm den Namen Jesus geben sollte. Das kam für die junge Frau ganz schön plötzlich und ohne Vorbereitung.
Die Geschichte von Maria hat mich ins Nachdenken gebracht. Wir versuchen in unseren Weihnachtsvorbereitungen alles ganz genau zu planen und beschäftigen uns mit den äußeren Rahmenbedingungen. Wir wollen unsere Häuser schön dekorieren und ein leckeres Essen kochen. Dabei bleibt der wahre Grund von Weihnachten auch ohne perfekte äußere Bedingungen bestehen: Gott hat seinen Sohn Jesus Christus als kleines Baby zur Welt kommen lassen. Der Schöpfer wird Mensch und macht sich ganz klein, damit wir Menschen die Möglichkeit haben, wieder mit ihm Gemeinschaft zu haben. Dies kam nicht »plötzlich«, sondern war schon lange von Gott geplant. Schon im Alten Testament schreibt der Prophet Jesaja: »Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.«
Ann-Christin Bernack