Dienstag, 20. Juli 2021: Der Mond ist aufgegangen (1)
Wir leben heute in einer aufgeklärten Zeit. Viele Menschen sagen, dass sie nur das glauben, was sie sehen können. Doch ist das eine kluge Aussage? In dem bekannten Abendlied »Der Mond ist aufgegangen«, einem Gedicht von Matthias Claudius, das zu den bekanntesten Werken der deutschen Literatur gehört, schreibt er in der dritten Strophe: »Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.«
Ich glaube, dass Matthias Claudius da sehr ins »Schwarze« getroffen hat mit dieser Aussage. Es gibt so viele Dinge, die wir Menschen nicht sehen, und doch gibt es sie. Wer kann die Größe des Universums verstehen? Wer kann die Naturgesetze erklären? Wer kann die Tiefen der Erde erforschen? M. Claudius war sich bewusst, dass wir Menschen mit unserem Verstand nicht alles erfassen können. Strom, Wind und vieles andere können wir nicht sehen und doch ihre Auswirkungen feststellen.
Genauso ist es mit Gott. Wir können ihn nicht sehen. Doch es wäre eine fatale falsche Schlussfolgerung, deswegen zu sagen, dass er nicht existiert. In der Bibel wird darauf hingewiesen, dass die Schöpfung ein Beweis für einen Schöpfer ist. In Römer 1,19ff. steht: »Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.« Leider wird auch festgestellt: »Obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden!«
Daniel Zach
- Glauben Sie nur, was Sie sehen?
- Schauen Sie auch auf das, was dahinter steht – und vergessen Sie dann das Glauben nicht!
- Hebräer 11,1-7