Dienstag, 23. April 2024: Können uns kluge Gedanken mit Gott versöhnen?, 1. Korinther 1,25

Gestern vor 300 Jahren wurde in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, der deutsche Philosoph Immanuel Kant geboren. Er hat mit seinem Hauptwerk »Kritik der reinen Vernunft« eine »kopernikanische Wende« ausgelöst, indem er die zeitgenössische Philosophie vom Kopf auf die Füße zu stellen versuchte. Das Denken seiner Zeit war geprägt von der sog. Scholastik, einer Mischung aus Theologie und der Philosophie des Aristoteles. So wie Kopernikus erkannt hat, dass nicht die Sonne um die Erde kreist, sondern umgekehrt, hat Kant ganz grundsätzlich die Erkenntnisfähigkeit des Menschen infrage gestellt. Wie wir die Welt um uns sehen, hänge von unserer Wahrnehmung und von unserem Verstand ab. Er kommt zu dem Schluss, dass es Dinge gibt, die für den Menschen nicht erkennbar sind. Hierzu gehörte für ihn die Existenz Gottes, der Seele und der Anfang der Welt.

Dieser Schluss ist allerdings ein Beleg dafür, dass menschliche Weisheit – so brillant und bestechend sie sein mag – uns eben dann im Stich lässt, wenn es gerade um die Erkenntnis Gottes, der Seele und des Anfangs (und Endes) dieser Welt geht. Damit bleiben aber die existentiellen, ewigen Fragen unbeantwortet. Doch weil eben menschliches intellektuelles Bemühen nicht ausreicht, um Gott zu erkennen, hat Gott einen Weg gewählt, der jedem Menschen, und sei er auch nicht so klug wie die großen Philosophen, offensteht: Gott offenbart sich selbst, vor allem dadurch, dass er Mensch wird. In Jesus Christus kommt sein Wesen klar zum Ausdruck. Wer Jesus sieht, kann Gott verstehen. Wer betrachtet, wie Jesus gehandelt und geredet hat, sieht, wie Gott ist. Das mag töricht und lächerlich einfach klingen: Doch wer in Jesus Gott erkennt, ist in Gottes Augen der Klügste!

Bernhard Czech
Frage
Wie weise muss man sein, um Gott erkennen zu können?
Tipp
Erkenntnis Gottes kann jedem geschenkt werden, der sich zu Jesus Christus wendet.
Bibellese
Matthäus 11,25-30

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