Donnerstag, 04. August 2022: Vollkommen – vor Gott und Menschen
Die Frau fiel aus allen Wolken. Mit einem Heiratsantrag hatte sie gar nicht mehr gerechnet. Ihre Biografie hatte einfach zu viele Turbulenzen. Und der Mann wusste das. Beide waren nicht mehr die Jüngsten. Ganz entspannt hatte sie sich auf ein Leben als Single eingestellt. Irgendwann wollte sie wissen, was ihm an ihr denn so gefällt. Der Mann hatte beobachtet, dass sie zielgerichtet ihren Lebensweg im Glauben an Gott ging. Ihm war aufgefallen, wie sie für andere da war und nicht auf ihre vermeintliche Unvollkommenheit blickte. Dies fand der Mann anziehend. Etwas später heirateten sie dann.
Menschen mit einem festem Glauben an Gott, die dadurch zu Persönlichkeiten gereift sind, wirken anziehend. Das ist Gottes Ziel mit jedem von uns. So lässt er manches zu, was zunächst nicht angenehm ist. Jeder, der Jesus nachfolgt, wird immer wieder durch Erprobungen geführt. Durch Bedrängnisse von außen oder auch durch die eigenen, zermürbenden Gedanken wird uns klar: Wir sind auf Gottes Hilfe und Weisheit von oben angewiesen. Wenn wir Gott darum bitten, kommen wir Schritt für Schritt weiter, werden standhaft im Glauben und erreichen schließlich einen Zustand, den Jakobus als »Vollkommenheit« bezeichnet – der Reifezustand eines erwachsenen Menschen, bei dem man Halt findet und sich anlehnen kann.
Bevor wir jedoch einen solchen Prozess durchleben können, müssen wir erst einmal grundsätzlich unser Verhältnis zu Gott in Ordnung bringen. Nur wenn wir uns von unserer Schuld und Vergangenheit durch Gott freisprechen lassen, können wir zu einem »vollkommenen Werk« geführt werden: dass unser Leben zu einer schönen und reifen Frucht wird, die Gott als unseren Schöpfer verherrlicht und für Menschen angenehm und beglückend ist.
Stefan Taube
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- Jakobus 1,2-8.16-18