Donnerstag, 24. Februar 2022: Da mach ich es doch am besten gleich selbst!
Peter war viele Jahre Finanzdienstleister, ein fleißiger und fairer Typ. Er war in den Umsatzlisten seines Konzern-Partners über viele Jahre einer der Starken und Zuverlässigen. – Wir hatten uns angefreundet. Ich besuchte ihn manchmal in seinem Büro in einer westfälischen Kleinstadt. Zu seinem Team gehörten vier bis fünf Berater. Sie berieten Besucher freundlich und kompetent. Allerdings war da noch Peter, ihr Chef: Aus seinem Büro hatte Peter bei geöffneter Tür jeden Hereinkommenden sofort im Blick. Wie oft erlebte ich mit, dass Peter die Beratung höchstpersönlich übernahm. Aber ich machte mir Sorgen: Er wirkte abgespannt, unausgeglichen und überarbeitet. Wie konnte ich ihn darauf ansprechen? So fragte ich ihn einmal, wie denn sein Arbeitsalltag so laufe. Er stöhnte laut auf: »Ich komme zu nichts! Habe kaum Zeit für Telefonate. Dauernd werde ich unterbrochen, dabei habe ich doch Personal genug!« Tja, da waren wir schon beim Thema …
Mose als Führer des Volkes Israel war ebenfalls in die „Qualitätsfalle“ gegangen: »Dieses und das andere, alles kann ich selbst am besten überschauen und beurteilen. Ich habe die nötige Erfahrung , um Streit zu schlichten und Recht zu sprechen.« Gott selbst musste ihm erst durch seinen Schwiegervater klarmachen: Du zehrst dich kräftemäßig völlig auf. Du musst lernen, zu delegieren. Dein Fleiß ehrt dich, aber es gibt andere, die diese Arbeit tun könnten, wenn du sie ließest!
Welch weiser Rat! Eine nachdenkliche Analyse mit praktischem Ausblick! Und wie aktuell: Gott sieht deine Überarbeitung! Er sieht, wie kraftlos du dich manchmal fühlst. Er greift ein und öffnet dir die Augen. Schau doch mal: Du bist nicht allein. Es gibt andere, die mitmachen können, die lernen und übernehmen wollen.
Klaus Spieker
- Wo könnten Sie in Bezug auf das Teilen von Verantwortung neu lernen?
- Ruhig mal auf den Rat anderer hören – warum nicht auch aus biblischen Berichten!
- 2. Mose 18