Freitag, 06. Dezember 2024: Zeitenwende, Galater 4,4-5
Der Ausdruck »Zeitenwende« war das Wort des Jahres 2022, ausgewählt von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache. Dieser Begriff steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurde besonders von Bundeskanzler Olaf Scholz geprägt. So sagte er Ende Februar 2022: »Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung.«
Aktuell erleben wir tatsächlich diese vielbeschworene Zeitenwende, aber in einem ganz anderen Sinne: Unsere westliche Kultur war von der Hoffnung beseelt, dass der Mensch sich stetig weiterentwickle und sich selbst eine Welt immer größerer Sicherheit, Freiheit und wachsenden Wohlstands schaffen würde. Nun dämmert uns allerdings, dass dies ein Irrglaube war. Das ist unsere Zeitenwende.
Der Begriff Zeitenwende ist übrigens keineswegs neu. Der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache zufolge steht dieses Wort speziell für den Beginn der christlichen Zeitrechnung und in allgemeinerer Bedeutung auch für jeden Übergang in eine neue Ära. Eine Zeitenwende kann aber jeder Mensch auch ganz persönlich erleben. Zum Beispiel wenn man für sich selber erkennt, dass sich im Hinblick auf Gott und die Ewigkeit grundsätzlich etwas ändern muss. Wem das zur Not wird, dem bietet Jesus Christus eine Wende an. Er selbst wurde als Schlüsselperson einer Zeitenwende von Gott auf diese Erde gesandt, um durch seinen Tod am Kreuz unsere Not zu wenden: Jesus will alle unsere Sünden und Fehler auf sich nehmen, und er hat bereits am Kreuz von Golgatha für sie bezahlt. Und allen Menschen, die im Glauben dieses Angebot annehmen, vergibt Gott ihre Sünden und kramt sie nie mehr hervor. Sie stehen dann nicht mehr als Sünder vor Gott. Eine neue Ära hat begonnen.
Herbert Laupichler