Freitag, 17. Januar 2020: Augen-Blicke (2)
David hatte vermutlich einen langen Arbeitstag hinter sich. Er hatte sich hingelegt, doch vielleicht ließen ihn seine Gedanken nicht schlafen. Deshalb trat er auf seine Dachterrasse und ließ seine Blicke schweifen. Plötzlich finden seine Augen ein attraktives Ziel: David beobachtet, wie eine Frau sich im Hof des Nachbarhauses badet. Im Bibeltext heißt es, diese Frau sei von ungewöhnlicher Schönheit gewesen. Daher konnte David seine Augen nicht von diesem Anblick losreißen. Dabei war ihm völlig bewusst, dass er sich hier auf einen falschen Weg begab. Er selbst war bereits verheiratet und hatte nicht nur eine, sondern mehrere Frauen. Zudem musste er damit rechnen, dass die Dame, die er nun heimlich mit seinen Augen verschlang, ihrerseits verheiratet war. Damit waren seiner erwachenden Begierde durch Gottes Gebote klare Grenzen gesetzt. Doch das Bild dieser Frau hatte sich offenbar auf seiner Netzhaut eingebrannt. Und statt sich auf Gottes Regeln zu besinnen und seinen eigenen ehelichen Verpflichtungen treu zu bleiben, begann er, Erkundigungen über die unbekannte Schönheit einzuziehen. Am Ende der Geschichte steht eine Tragödie: Ehebruch, ein Verrat an einem treuen Soldaten (dem Ehemann der Nachbarin), ein Mordkomplott zu dessen Nachteil und der Tod des illegitimen Kindes.
All dieses Leid hätte vermieden werden können, wenn David die Regeln seines Gottes ernst genommen, seine Augen abgewandt und seine Gedanken diszipliniert hätte. Doch wieder greift die uralte Taktik des Teufels: den Blick auf etwas Verbotenes zu lenken und es äußerst anziehend zu machen, die Warnungen Gottes in den Hintergrund zu drängen und mögliche negative Konsequenzen zu verschleiern.
Markus Majonica
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- Wann haben die Blicke Ihrer Augen Ihnen einen Streich gespielt?
- Man sollte stets Gottes Gebote vor Augen haben.
- 2. Samuel 11