Freitag, 31. Januar 2020: Das wünscht man dem schlimmsten Feind nicht!
Heute vor einem Jahr war ich bei einem Zahnchirurgen zu einer speziellen Behandlung. Eigentlich, so der Zahnchirurg, wäre in zehn Minuten alles geschehen. Aber ich war dann anderthalb Stunden im Behandlungszimmer. Eine Spitze von einem Restzahn, die Ursache einer großen Entzündung war, musste heraus. Allerdings lag dieser Restzahn neben einer Arterie, sodass es nicht aufhörte zu bluten. Immer wieder wurde versucht, die Blutung zu stoppen, um zu sehen, ob der ganze Restzahn nun draußen war oder ob ein neuer Versuch zu starten war, alles herauszuholen. – Dann fiel auch noch der Absauger aus … Am Ende hat es doch noch geklappt; der Zahnchirurg hat sich mehrfach entschuldigt, dass es entgegen seiner Ankündigung so lange gedauert hat.
Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf – während und nach einer solchen Tortur? Das wünscht man dem schlimmsten Feind nicht! – Solche schwierigen Situationen können uns dazu bringen, dass wir mehr Anteilnahme, Verständnis, Mitgefühl für andere Menschen mit z. T. noch ganz anderen Nöten haben … und hoffentlich auch dazu, für diese Menschen beten! Unser Tagesvers spricht ja von der Möglichkeit »am Tag der Bedrängnis« zu beten, ja, Gott selbst ermutigt uns dazu, weil er gerne die Menschen von allem Übel errettet.
In meinem Fall verspürte ich dann aber auch Dank dem Herrn gegenüber, dass alles gut gegangen ist, dass er unseren heutigen Zahnchirurgen dieses Wissen gegeben hat und die Fähigkeit, so eine Operation durchzuführen. Mein Dank gegenüber dem Zahnchirurgen und den Assistentinnen habe ich u. a. dadurch ausgedrückt, dass ich ihnen ein paar Tage später das Buch »Leben ist mehr« geschenkt habe – mit einer kleinen Widmung.
Martin Reitz
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