Mittwoch, 07. Dezember 2022: Stärker als die Samurai-Tradition
Mitsuo Fuchida (1902-1976) war Kommandeur der japanischen Fliegerstaffel beim vernichtenden Angriff auf die amerikanische Kriegsflotte in Pearl Harbor. Mehrfach entging er während des Krieges nur knapp dem Tod. Zu seiner Familie und auf seine Hühnerfarm zurückgekehrt, hatte er das Gefühl: »Das Leben hat keinen Reiz und keinen Sinn. Ich bin dem Tod so oft entkommen – aber wofür? Was bedeutete das alles?
Im Zusammenhang mit den Kriegsverbrecherprozessen suchte er Beweise, dass die Amerikaner die Kriegsgefangenen genauso brutal behandelt hatten wie die Japaner. Ein Freund erzählte ihm anstatt einer Geschichte über Missbrauch und Folter von der jungen Amerikanerin Peggy Covell. Sie hatte Kazuo und seine Mitgefangenen mit großer Freundlichkeit behandelt, obwohl japanische Soldaten ihre Eltern, die auf den Philippinen als Missionare waren, getötet hatten. Fuchida war erstaunt. Erzogen in der Samurai-Tradition, kannte er nur Rache an den Feinden. Aber diese Frau lehnte Rache ab und behandelte japanische Gefangene mit Hilfsbereitschaft und Vergebung.
Auf dem Weg zu einer Gerichtsverhandlung erhielt Fuchida eine Broschüre mit der Lebensgeschichte von Jacob DeShazer. Dieser war in japanischer Gefangenschaft gefoltert worden und musste die Hinrichtung seiner Kameraden mit ansehen. Er fragte sich wie Fuchida, warum gerade er überlebte. DeShazer lieh sich eine Bibel und wurde Christ. Er entschied sich, den Japanern zu vergeben, und wurde Missionar in Japan. Betroffen erfuhr Fuchida so zum zweiten Mal von einem Menschen, der seinen Feinden vergeben konnte. In seiner Biografie From Pearl Harbor to Calvary (1959) beschreibt er seinen Weg zu Jesus Christus, der auch sein Herr und Retter wurde.
Gerrit Alberts
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- Daniel 9,8-19