Montag, 05. Dezember 2022: Nur gut ausgedacht?

Sie lasen sich so gut, seine Reportagen. Er war ein gefeierter Journalist, mit allen begehrten Preisen der Branche ausgezeichnet, ein Idol seiner Generation. Er schrieb, was die Menschen lesen wollten, perfekt passten seine Storys zum Zeitgeist. Doch dann mehrten sich Hinweise auf schlechte Recherche und falsche Darstellungen. Und im Dezember 2019 kam es schließlich heraus: Claas Relotius hatte große Teile seiner Reportagen frei erfunden. Er schrieb keine wahrheitsgetreuen Berichte, sondern schön erfundene Geschichten. Ein Skandal für seine Zeitung, den SPIEGEL, die den Anspruch vertritt, sachlich korrekte Texte zu veröffentlichen.

Muss auch die Bibel, die von sich behauptet, die Wahrheit zu sein, eine Entlarvung fürchten? Viele Zeitgenossen sind sich sicher: Die Texte über Jesus sind nicht mehr als schöne Berichte, die das sagen, was die junge Kirche lesen wollte. Gefärbte Darstellungen, gekonnt ausgedachte Märchen, bei denen es im Nachhinein fast unmöglich ist, Wahrheit von Dichtung zu unterscheiden.

Doch wer die Evangelien liest, merkt schnell, dass hier keine Menschengefälligkeit im Spiel ist. Denn schonungslos berichten die Autoren von eigenen Fehlern und geben Aussagen Jesu wieder, die damals wie heute anecken und Widerstand hervorrufen. Und viele Menschen, die damals an die Wahrheit der Berichte über Jesus glaubten, waren bereit, diese Überzeugung mit ihrem Leben zu bezahlen. Wer würde sich für ein Märchen von wilden Tieren in der Arena zerreißen lassen? Nein, die Bibel braucht keine Enttarnung zu fürchten. Denn »niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben von Heiligem Geist« (2. Petrus 1,21).

Elisabeth Weise
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Frage
Warum waren die frühen Christen bereit, für ihren Glauben zu sterben?
Tipp
Auf die Bibel ist Verlass.
Bibellese
Lukas 1,1-4

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