Montag, 23. Mai 2022: Angeklagt? Welche Beweise?
In Deutschland gibt es unsagbar viele Gesetze. Viele dieser Gesetze ergeben Sinn, manche erscheinen recht willkürlich und wieder andere sind so schwammig formuliert, dass das Recht wohl so gelenkt werden kann, wie es der geübte Rhetoriker möchte. Manche Gesetzesübertretung liegt auf der Hand, und der Schuldige kann sehr leicht überführt werden. Manche Gesetzesübertretung ist aber auch extrem klug — wenn man das in dem Kontext so sagen darf. Zum Beispiel im Steuerrecht: Es müssen zuweilen Jahre investiert werden, bis man größere Fische an den Haken bekommt.
Die Bibel ist voll von Gesetzen — haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum das eigentlich so ist? Warum gibt Gott überhaupt so viele Gebote? Die Antwort ist ziemlich einfach: Gott liebt das Recht, und der Mensch hat die Wahl zwischen Recht und Unrecht. Gott stellt klar, was Recht und was Unrecht ist, damit wir darüber nicht in Unkenntnis gelassen werden und dementsprechend handeln können.
In menschlichen Gerichten steht oftmals Aussage gegen Aussage. Ohne Beweise kann und darf niemand verurteilt werden. In einer Situation wird Paulus in der Bibel angeklagt. Er besteht darauf, dass er in der Sache unschuldig ist und deutet auf die schwache Beweislage hin. Auch in Gottes Gericht wird nicht ohne Beweise verurteilt. Allerdings steht hier Allwissenheit gegen unser Leben. Und seine Gesetze lauten nicht »Parkscheibe rauslegen« oder »Fluchtwege freihalten«. Seine Gesetze lauten vielmehr: »Belügt einander nicht!«, und: »Seid dankbar!« Es dürfte wahrscheinlich schwierig werden, Sie oder mich zu einer Gefängnisstrafe hier auf der Erde zu verurteilen. Aber glauben Sie der Bibel: Im Gerichtssaal Gottes werden wir auf 1000 Fragen keine Antwort finden.
Jannik Sandhöfer
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- Haben Sie schon über Gott als den Gesetzgeber nachgedacht?
- Gott will nicht verurteilen, sondern gerechtsprechen.
- Hiob 38