Montag, 26. Juni 2023: Zwei Arten von Traurigkeit, 2. Korinther 7,10
Kennen Sie die Geschichte von den beiden Weltreisenden, die von dem Guru in Pune gehört hatten, von dem es hieß, er könne in die Zukunft schauen? Er befahl ihnen, eine ganze Woche zu fasten und dabei unentwegt ein bestimmtes Mantra aufzusagen. Dann sagte er beiden eine großartige Zukunft voraus. Als Bezahlung verlangte er nur, dass die beiden jeder ein eng verschnürtes Päckchen durch den Zoll schmuggelten, um es an der anderen Seite an jemand abzugeben, der sie dort begrüßen würde. Leider hatten die Zollbeamten Drogenschnüffelhunde bei sich, und schon bald saßen beide im Untersuchungsgefängnis.
Da saßen sie nun und hatten Zeit zum Nachdenken. Dem einen wurde schnell klar, dass er nicht bis nach Pune zu reisen brauchte, um die Wahrheit des Spruches: »Unrecht Gut gedeiht nicht!« zu erfahren. Das hatte ihm seine Oma schon erzählt, wenn er als kleiner Junge von ihr zu Bett gebracht wurde, und sie hatte ihm auch erzählt, warum. Sie hatte gesagt: »Gott sieht alles und will nicht, dass wir Unrecht tun. Er vergibt aber alle Schuld, wenn wir ihn darum bitten.« Als er diesen Rat befolgt hatte, war er zwar noch immer der menschlichen Justiz ausgeliefert, hatte aber den viel wichtigeren Frieden mit Gott gefunden.
Die Gedanken des anderen gingen in eine ganz andere Richtung. Er hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, weil er so dämlich gehandelt hatte. Hätte er nicht, als sie am Grenzzaun entlanggingen, das Päckchen an einer geeigneten Stelle hinüberwerfen können? Dann wäre er unbelastet durch den Zoll gekommen und hätte es hinterher wieder an sich genommen. …
Das sind die beiden Arten von Reue, von denen unser Tagesvers spricht.
Hermann Grabe
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- Wieso bringt die Betrübnis der Welt den Tod?
- Wenn Gott unsere Schuld nicht vergibt, werden wir ewige Strafe leiden.
- Psalm 51