Samstag, 05. November 2022: Scheinbar fern und doch ganz nah
Es gibt viele mächtige Staaten auf dieser Erde. Sie zeichnen sich durch militärische, wirtschaftliche oder Bevölkerungsstärke aus. Manche dieser Nationen blicken auf eine lange, stolze Geschichte zurück und reklamieren für sich weltpolitische Bedeutung und Einfluss. Doch ein Blick in einen Geschichtsatlas sorgt für eine wichtige Erkenntnis: Viele Imperien, die einst als unbezwingbar galten, sind längst von der Weltkarte getilgt. Und gemessen an der Allmacht Gottes hat auch die stärkste Nation kein sehr großes Gewicht. Im 40. Kapitel des Propheten Jesaja wird der Stellenwert der Nationen der Welt der Schöpfermacht des lebendigen Gottes gegenübergestellt. Und da fällt der Vergleich sehr ernüchternd aus: Da sind unsere Staaten, auf die wir uns manchmal sehr viel einbilden, wie ein Tropfen am Eimer oder ein Sandkorn auf der Waagschale. Gott räumt diesen menschlichen Machtgebilden wenig Bedeutung bei.
Heißt das aber, dass die Menschen ihm gleichgültig sind? Hat ein Gott, der das Machtgefälle zwischen sich und ganzen Staaten so drastisch schildert, ein Interesse an einem einzelnen Menschen oder gar an mir ganz persönlich?
Die vorstehende Beschreibung ist im 40. Kapitel des Propheten Jesaja nur ein Vorspann für eine ganz persönliche Zusage: Wer sich auf diesen Gott verlässt, für den die Mächte und Imperien nur bedeutungslose Randnotizen der Geschichte sind, hat den Ewigen, den Allmächtigen auf seiner Seite. Der gibt ihm Anteil an seiner Kraft, ganz gleich, ob wir müde und kraftlos sind. Menschen, die auf diesen großen Gott vertrauen, »gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht« (Jesaja 40, 31).
Markus Majonica
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- An wen oder was halten Sie sich – an Gott oder an menschliche Machtgebilde?
- Gott nimmt sich gerne der Geringen und Schwachen an – und eines jeden, der sich vor ihm beugt.
- Jesaja 40,12-17.27-31