Samstag, 17. Dezember 2022: Von der Traurigkeit zur Freude

Vor einigen Jahren errichtete das Metropolitan Museum of Art in New York zur Adventszeit einen gigantisch großen und wundervoll geschmückten Weihnachtsbaum. Die Tanne wurde mit etwa 200 verschiedenen, wertvoll handgearbeiteten Figuren aus dem 18. Jahrhundert behangen. Neben den Engeln fanden sich dabei die Weisen, die Hirten, etliche Dorfbewohner und eine Vielzahl von Tieren, die alle in freudiger Erwartung auf die Krippe ausgerichtet waren. Abseits von den übrigen Schnitzereien aber baumelte eine Figur, die so ganz anders war als der Rest. Ein barfüßiger Mann, der eine ihn beugende, schwere Last auf dem Rücken trug, hatte seinen Blick nach unten gesenkt. Seine Augen erfassten nicht den von der Krippe ausgehenden hellen Schein, sondern verloren sich traurig im Dunkel der Zweige.

Wie viele Menschen tragen auch heute eine schwere Last auf den Schultern, die ihren Blick traurig nach unten drückt! Eine festliche Stimmung will da gar nicht erst aufkommen. Drohende Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Engpässe, Krankheit, familiäre Zwistigkeiten und weltumspannende Auseinandersetzungen bestimmen den Alltag. Ist die Weihnachtsfreude da nicht eher eine nicht in Zeit passende Zumutung, mehr ein Missfallen als ein Wohlgefallen?

Doch damals wie heute, ergeht der göttliche Ruf in das Dunkel aller Traurigkeiten: »Habt keine Angst, ich verkündige euch große Freude.« Euch, den Verachteten und Nichtgeachteten; euch, den Ausgestoßenen und Ausgegrenzten; euch, die ihr von euren Lasten in den Staub gedrückt werdet. – »Euch, gerade euch, ist heute der Heiland geboren« – der, der alles heil machen kann; der eure Lasten auf sich nimmt; der euren Blick nach oben lenkt. »Gloria in excelsis Deo!« – »Ehre sei Gott in der Höhe!«

Martin von der Mühlen
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Frage
Was überwiegt bei Ihnen gerade – Furcht oder Freude?
Tipp
Richten Sie Ihren Blick auf den, von dem ein helles, göttliches Licht ausgeht – Jesus!
Bibellese
Lukas 2,8-18

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