Samstag, 30. September 2023: »Danke!« sagen, Kolosser 1,12
Wer beim Bäcker eingekauft hat, sagt der Verkäuferin auch wohl: »Dankeschön!« Aber so richtig dankbar ist man nur, wenn man etwas bekommt, was man nicht erwartet hat und für das man nichts bezahlte oder das man überhaupt nicht bezahlen konnte – wenigstens sollte man dankbar dafür sein.
Leider ist Dankbarkeit heute keine Selbstverständlichkeit mehr; eher steht sie auf der »Roten Liste aussterbender Arten« wie die Blauwale und die Goldregenpfeifer. Besonders in Wohlstandszeiten kommt man je länger, je mehr zu der Ansicht, täglich leckeres Essen, schicke Kleidung, eine großzügige Wohnung und ein flottes Auto ständen einem zu. Wieso sollte man dann dankbar dafür sein? Ja, man kann bei allem Wohlergehen sogar zum notorischen Nörgler werden. So gab es einmal nach Jahren mäßiger Ernten endlich auch wieder eine reiche Kartoffelernte mit vielen großen Kartoffeln. Ein Bauer stand vor dem riesigen Berg großer »Erdäpfel« und wusste nichts Besseres zu sagen als: »Was für ein Jammer. Jetzt fehlen die Kleinen für die Schweine!«
Aber unser Tagesvers bleibt nicht beim Sichtbaren stehen, sondern spannt den Rahmen noch viel weiter. Gott, der allmächtige Schöpfer aller irdischen Reichtümer, hat für die an ihn Glaubenden noch weit Besseres vorgesehen. Er hat ihnen ein Erbteil in seinem Himmel versprochen. Das ist nun wirklich ein völlig unverdientes, riesengroßes Geschenk, zu dem wir nicht das kleinste bisschen zugezahlt haben und es auch gar nicht konnten, und das Gottes Sohn, Jesus Christus, uns erworben hat. Bei dem Dank dafür sollten wir es nicht bei Worten belassen, sondern ihm in Gehorsam zu dienen versuchen. – Möge Gott uns allen die Augen dafür öffnen, sodass wir tief dankbare Menschen werden!
Hermann Grabe
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- Wem danken Sie, wenn es Ihnen gut geht?
- Dankbarkeit ist die beste Arznei gegen Trübsinn.
- Psalm 136