Sonntag, 08. September 2024: Von Vorbildern enttäuscht, Richter 8,22
Vor Kurzem wurden wir Eltern. Meine Frau und ich sprachen viel über den Namen, den wir unserem Sohn geben wollten. Wir studierten Namenslisten, dachten darüber nach, welche Bedeutungen Namen haben und wer die Personen waren, auf die die Namen zurückgingen.
Mein Cousin zum Beispiel heißt Gideon. Der Name Gideon steht für einen Mann, der vor ca. 3000 Jahren lebte und von dem in der Bibel im Buch Richter berichtet wird. Er war ein mutiger Mensch, der die Hebräer von Feinden befreite, die sie unterdrückten. Vielleicht ist es aber gerade der Umstand, dass Gideon trotz seiner anfänglichen Ängstlichkeit durch Vertrauen auf Gott später viel Mut bewies, sodass er bis heute für viele zum Helden wurde. Allerdings hat die Geschichte ein unerwartetes Ende. Gideon, ein Mann mit löblichen Qualitäten, schafft gemäß dem Trend seiner Zeit einen »anschaulichen« Götzen für sein Volk. Wie bei vielen Vorbildern, die wir als Helden hochhalten und vielleicht unsere Kinder nach ihnen benennen, gibt es auch bei diesem Mann eine enttäuschende Episode, die seine ganze Biografie trübt. Es stimmt, was die Bibel bezeugt und ich bin froh, dass sie so ehrlich ist: Niemand ist vollkommen! Und leider erfahren wir zuweilen von Vorbildern auch über tiefe Abgründe, die uns verstört zurücklassen können.
Eine Person aber war anders: Wenn auch unsere menschlichen Ideale und Vorbilder dunkle Seiten zum Vorschein bringen, Jesus Christus enttäuschte nie. Er war anders. Er sündigte nicht und bahnte durch seinen Tod für die Menschen den Weg zu Gott. Wenn er der ist, zu dem wir aufschauen, können wir nie enttäuscht werden. Sein Name wäre an und für sich ein Name, den man noch höher in Ehren halten sollte, als dass man sein Kind nach ihm benennt.
Andreas Wanzenried- Von welchen Vorbildern sind Sie beeindruckt?
- Jesus Christus enttäuscht nie. Er bleibt ewig derselbe (vgl. Hebräer 13,8).
- Richter 8,22-27
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