Sonntag, 10. Januar 2021: Letzte Worte

Ich vergesse nie, als mich mein Vater auf dem Sterbebett bat: »Junge, lies mir noch einmal den Epheserbrief vor.« Letzte Worte haben eine besondere Bedeutung.
Jesus hinterlässt uns mit seinem letzten Ausspruch am Kreuz das Vermächtnis eines »guten Todes«. Und so heißt die positive Nachricht in negativen Umständen: Es gibt eine Möglichkeit, in ähnlicher Zuversicht zu sterben. Jesus, der Sohn Gottes, rang nicht verzweifelt mit dem Tod. Er beendete sein Leben bewusst. Er hatte sich jederzeit unter Kontrolle. Sein Tod war kein Zufall, sondern Plan.
Die letzten Worte Jesu strahlen eine unglaubliche Geborgenheit aus. Worin liegt das Geheimnis? Jesus starb, wie er gelebt hat: Er lebte sein Leben unter der Hand seines Vaters, und so übergab er sich in der Todesstunde in die Hand seines Vaters. Das heißt nicht, dass sein Sterben angenehm war. Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass Jesus unglaublich gelitten hat. Aber ungeachtet der schrecklichen Umstände finden wir hier den stärksten Ausdruck der Geborgenheit.
Schon zu Lebzeiten hat Jesus Christus seine Jünger darauf hingewiesen: »Niemand wird sie aus meiner Hand rauben … und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins« (Johannes 10,28-29). Wenn ein Mensch sich hier und heute bewusst unter die Hand Gottes begibt, im Gehorsam ihm gegenüber lebt, darf er sich in der Todesstunde in die Hand Gottes fallen lassen. Was für eine Chance!
So zeigen die letzten Worte Jesu am Kreuz, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Der Tod ist für einen Christen die Durchgangsstation zum Himmel. Jeder Christ darf wissen, dass er dem Leben, Jesus Christus, entgegen stirbt. Was für eine Zuversicht!

Hartmut Jaeger


Frage
Kennen Sie diese Zuversicht?
Tipp
»Wer den Sohn Gottes hat, hat das Leben.« (1. Johannes 5,12-13)
Bibellese
Lukas 23,44-49

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