Sonntag, 17. Juli 2022: Gerechtigkeit – was ist das?
Im Neuen Testament hat der Begriff »Gerechtigkeit« drei Bedeutungen: Erstens ist »Gerechtigkeit« ein Charakterzug Gottes. Gott hat immer recht, und er handelt immer richtig in Übereinstimmung mit all seinen anderen Charakterzügen. Gott ist nie ungerecht. Zweitens ist »Gerechtigkeit« Gottes Weg, gottlose Sünder zu rechtfertigen. Er kann das tun und dennoch gerecht bleiben, weil Jesus als das sündlose Opfer alle Ansprüche göttlicher Gerechtigkeit befriedigt hat. Und drittens bezeichnet »Gerechtigkeit« den vollkommenen Zustand, den Gott denen schenkt, die an seinen Sohn glauben. Von Natur aus Ungerechte werden so behandelt, als wären sie gerecht, weil Gott sie in Jesus sieht. Seine Gerechtigkeit wird ihnen angerechnet.
Gerechtigkeit durch Glauben ist das Leitthema des Paulus im Römerbrief. In Kapitel 1,17 weist der Ausdruck »Gottes Gerechtigkeit« auf die Rechtfertigung des Sünders durch den Glauben hin. Gottes Gerechtigkeit wird im Evangelium sichtbar. Zuerst sagt uns das Evangelium, dass Gottes Gerechtigkeit die Strafe des Sünders, den Lohn der Sünde, den Tod, fordert. Doch Gottes Liebe hat schon getan, was seine Gerechtigkeit verlangt. Er sandte seinen Sohn für die Sünder in die Welt, um stellvertretend ihre Strafe auf sich zu nehmen. Weil damit nun seine gerechten Ansprüche voll erfüllt sind, kann Gott gerechterweise alle diejenigen erretten, die für sich das Werk Christi in Anspruch nehmen. Und jetzt kommt der Glaube ins Spiel. Ursprung und Ziel empfangener und gelebter Gerechtigkeit Gottes ist das bedingungslose Vertrauen in Gott und sein Wort. Gottes Gerechtigkeit wird nicht aufgrund von guten Werken zugesprochen, sondern ausschließlich aufgrund des Glaubens. Der Gerechte wird also aus Glauben leben.
Hartmut Jaeger
- Haben Sie Gottes Geschenk der Gerechtigkeit persönlich angenommen?
- Lesen Sie von Gottes geschenkter Gerechtigkeit auch im 21. Vers in 2. Korinther 5!
- 2. Korinther 5,21