Sonntag, 22. Mai 2022: Spontaner Besuch
Darf man bei Ihnen daheim einfach so vorbeischauen und hereinkommen? Sind Sie für Spontanbesucher offen? Gehen Nachbarskinder bei ihnen ein und aus?
Die elf Jünger erinnern sich nach der Himmelfahrt daran, wie das war, als Jesus bei ihnen »ein- und ausging« (Apostelgeschichte 1,21). Was war das für eine fantastische Zeit! Er kam einfach, trat bei ihnen ein und gehörte zu ihrem Leben. Wie selbstverständlich. Petrus steht wegen Besuch vom Finanzamt an der Haustür. Währenddessen sitzt der Herr bei ihm drinnen – wie daheim (Matthäus 17,24-25). Matthäus gibt ein Abschiedsfest und Jesus befindet sich unter dubiosen Gästen in seinem Wohnzimmer (Lukas 5,29-30). Nach viel Stress im Tempel und Diskussionen in Jerusalem geht Jesus in das Nachbardorf Bethanien. Dort, bei seinen Freunden Martha, Maria und Lazarus, kann er unangekündigt abtauchen (Matthäus 21,17; Lukas 10,38).
»Wer von euch wird um Mitternacht zu seinem Nachbarn gehen und zu ihm sagen: Leihe mir drei Brote, da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll« (Lukas 11,5-6). Das ist mitten aus dem Leben gegriffen. Die Apostel hatten tatsächlich so einen Freund. Wahrscheinlich haben die Elf öfters so etwas wegen Jesus erlebt, denn er war dauernd unterwegs. »Jesus, den von Nazareth … der umherging, wohltuend und alle heilend!« (Apostelgeschichte 10,38). Er konnte ganz unvermittelt bei ihnen ein- und ausgehen. Unplanbar, unangekündigt, überraschend.
Diese Vertrautheit und Nähe zu Gott, wie sie die Jünger zu Jesus hatten, wünsche ich mir für meinen Alltag. Nicht in jedem Haus meiner Freunde gehe ich ein und aus. Nicht bei jedem wäre mir wohl, stünde er plötzlich bei mir im Zimmer. Bei Jesus immer?
Andreas Fett
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- Wo stehen Ihnen alle Türen offen? Wer hat bei Ihnen selbst Zugang?
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- Johannes 20,19-29