Sonntag, 26. Januar 2020: Die weiße Macht
Im Winter 2018/2019 wurden weite Teile von Bayern, Österreich und der Schweiz unter riesigen Schneemassen begraben. Viele Straßen waren nicht zu befahren, und Dächer mussten freigeschaufelt werden, damit sie nicht unter der Schneelast einstürzten. Immer wieder herrlicher Neuschnee, die Skifahrer waren begeistert. Unbeeindruckt von der großen Lawinengefahr pflügten sie durch den Tiefschnee. Trotz der Warnungen wollten viele nicht auf den Spaß verzichten. Einige hörten dabei sogar Musik vom iPhone und überhörten so die todbringende Lawine. Ein Experte meinte: Man muss mit guten Ohren unterwegs sein. Solange man nur den Wind rauschen hört, sei alles gut. Wenn aber ein Zischen dazu komme, kann es gefährlich werden. Das sei ein Zeichen dafür, dass ein Schneebrett abgeht.
Richtiges Hören kann das Leben retten. Nicht nur im Schnee, sondern auch mit Blick auf die Ewigkeit. Deshalb fängt mit dem Hören des Evangeliums auch der Glaube an. Logisch, denn wie soll ich etwas glauben, wenn ich nicht vorher gehört habe, um was es geht? Der Apostel Paulus sagt dazu: »Also ist der Glaube aus der Verkündigung (oder dem Hören), die Verkündigung aber durch das Wort Christi« (Römer 10,17). Paulus hat das Wort von Jesus Christus weitergegeben. Um dieses Wort von Jesus aufzunehmen, reicht das Hören aus. Ich muss nicht unbedingt lesen können. Zum Hören hat Gott dem Menschen zwei Ohren geschenkt, die er im Gegensatz zu den Augen aber nicht verschließen kann.
Wer zuhört, dem kann Jesus das Herz öffnen. Für mich ist das ein Wunder: Gott selbst macht es möglich, dass Menschen glauben können. Er macht es möglich, dass der Funke des Evangeliums überspringen kann. Ich bin sicher, dass Jesus Christus auch Ihr Herz für den Glauben an ihn öffnen möchte.
Herbert Laupichler
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- Matthäus 7,24-29