Montag, 17. Juli 2023: Recht in der Bibel (1): Rechtssicherheit, Psalm 33,4-5

Die Bibel nimmt oft auf Rechtsverhältnisse Bezug, die wir aus unserem Alltag kennen, z. B. Verträge, bei denen beide Parteien wechselseitige Verpflichtungen eingehen; die Ehe als Bund zwischen zwei Menschen; das Verhältnis von Kindern gegenüber ihren Eltern; die Adoption usw.

Anhand dieser verständlichen juristischen Beziehungen versucht Gott, biblische Wahrheiten zu verdeutlichen, insbesondere dann, wenn er sich selbst in solche rechtlichen Beziehungen einbindet. Wiederholt spricht die Bibel davon, dass Gott einen Bund, also einen Vertrag, mit einzelnen Menschen (z. B. Abraham), mit einem ganzen Volk (z. B. Israel) oder gar mit der ganzen Menschheit (nach der Sintflut) schließt. An anderer Stelle beschreibt Gott sein Verhältnis zu Israel als Ehe. Schließlich ist von Kindern Gottes und sogar von seinen Erben die Rede.

In all diesen Bildern geht es um juristisch verbindliche Beziehungen. Aus dem weltlichen Rechtssystem sind wir allerdings daran gewöhnt, dass unsere Erwartungen oft enttäuscht werden. Denn die Beteiligten verhalten sich nicht immer rechtstreu: Verträge werden nicht eingehalten, Ehen gebrochen, Kinder vernachlässigt, verleugnet und im Stich gelassen. Wie kann man da seines Rechts sicher sein?

Ist Gott jedoch an einem Rechtsverhältnis beteiligt, besteht für den anderen Teil vollkommene Rechtssicherheit: Seine Zusagen sind hundertprozentig wahr, und er hält sie verlässlich ein. Seine Rechtstreue ist nicht lästige Pflicht, sondern sein innerstes Verlangen. Wenn Gott also auf einer Seite steht, dann kann ich mich völlig auf ihn verlassen. Diesen Grundsatz müssen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir in den nächsten Tagen einige biblische Rechtsverhältnisse betrachten.

Markus Majonica
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Frage
Sind Sie an einer Beziehung zu Gott interessiert?
Tipp
In der Hinwendung zu Jesus Christus kann sie zustande kommen.
Bibellese
2. Korinther 5,14-17.21

Sonntag, 16. Juli 2023: Wo ist Gott in all dem Leid?, Jesaja 38,17

Schreckliche Ereignisse begleiten unser Leben. Vulkanausbrüche, Flutkatastrophen, unheilbare Krankheiten, Hungersnöte usw. Und wo ist Gott? Das ist wohl die am häufigsten gestellte Frage. Und zweifellos ist es auch die rätselhafteste Frage unseres Daseins. Denn wir werden sie nie umfassend beantworten können. Es bleiben immer Aspekte offen. Denn könnten wir diese Frage bis ins Letzte klären, müssten wir ja Gott in allem verstehen. Aber das geht nicht. Die Tatsache, dass Gott Gott ist, schließt aus, dass wir ihn in allem verstehen können.

Aber heute wollen wir die Frage einmal umdrehen. Und vielleicht bringt uns das neu ins Nachdenken. Wir wollen nicht immer sofort Gott den Schwarzen Peter zuschieben. Fragen wir uns also: Wie kann der Mensch das alles zulassen? Angesichts schlimmster Folgen einer Flut im Ahrtal im Juli 2021 fragen wir: Hat Gott die Böden versiegelt und in den natürlichen Wasserlauf eingegriffen? Hat Gott die Sirenen abgestellt, die die Menschen vor den Wassermassen gewarnt hätten? Viele unserer Probleme sind doch hausgemacht.

Ich wünsche mir einen differenzierteren Umgang mit der Leidfrage. Denn es gibt selbst verschuldetes Leid. Dafür können wir Gott nicht verantwortlich machen. Wer trotz wiederholter Warnungen riskante Überholmanöver fährt und dann im Graben landet, sollte nicht Gott die Schuld geben. Dann gibt es offensichtlich Leid, das Menschen anderen Menschen zufügen. Auch hier ist nicht Gott der Verursacher. Denken wir nur an die vielen Missbrauchsfälle. Vielleicht fordern wir schnelleres Eingreifen von Gott. Aber hätte Gott alles Unrecht gleich gerichtet, wäre die Erde längst menschenleer. Leid ist und bleibt der Anruf Gottes an diese Welt. Wenn wir ihn nicht überhören, kann Leid zum Heil führen.

Hartmut Jaeger


Frage
Warum machen wir immer wieder Gott für all das Leid verantwortlich?
Tipp
Leid ist ein Ruf zum Vertrauen.
Bibellese
Jesaja 38,1-22

Samstag, 15. Juli 2023: »Ein Toter hat mein Leben gerettet«, Psalm 69,6

Ein Feuerwehrmann konnte sich bei der Hochwasserkatastrophe 2021 in Ahrweiler soeben noch auf eine zwei Meter hohe Mauer retten. Als diese von der Menge des Wassers ebenfalls überflutet und zum Einsturz gebracht wurde, rissen ihn die Wassermassen mit fort. Die Strömung trieb ihn auf einen Friedhof, wo er sich mit letzter Kraft an einem hohen steinernen Grabkreuz festhalten konnte. Ganze sechs Stunden klammerte er sich daran, bis er in der Nacht schließlich aufgespürt und gerettet wurde. Als er kurz darauf das Grab aufsuchte, hielt er für sich fest: »Ein Toter hat mein Leben gerettet.«

Diese Rettungsgeschichte bietet einen schöne Illustration in Bezug auf eine Tatsache, die uns alle betrifft. Die Bibel berichtet, dass wir Menschen aufgrund unserer Schuld und Sünde ebenfalls Rettung benötigen. Am Anfang von Psalm 69 ruft der Psalmist David: »Rette mich, Gott, denn Wasser ist bis an die Seele gekommen. Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut schwemmt mich fort.« Dem König David sind dabei seine eigenen Fehltritte und Verschuldungen bewusst. Er fühlt sich, als ob ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wird, und schreit lauthals zu Gott um Hilfe.

Doch genau wie bei dem Feuerwehrmann aus Ahrweiler gibt es ein Kreuz, an das wir uns klammern dürfen und wo wir Rettung finden. Jesus selbst wurde Mensch und starb an einem Holzkreuz für uns. Er zahlte für unsere Vergehungen und Schuld und bietet uns nun Rettung und ewiges Leben an. Wer das annimmt und darauf fest vertraut, wer sich an dieses Kreuz klammert, darf dann im Blick darauf ebenfalls für sich festhalten, dass durch den Tod eines anderen sein Leben gerettet wurde.

Alexander Strunk
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Frage
An was halten Sie sich fest?
Tipp
Lesen doch einmal ganz bewusst die Texte über die Kreuzigung Jesu in der Bibel!
Bibellese
Johannes 19,17-37

Freitag, 14. Juli 2023: Der Fallschirmsprung, Johannes 15,13

Etwas wagen! Zu zweit hängen sie in dem Gurt, den Rucksack auf dem Rücken, und dann geht es los Richtung Erde. Nervenkitzel, imposante Ausblicke. Der Fluglehrer zieht am Seil – doch nichts geschieht. Sie werden schneller und schneller. Entsetzen und Panik machen sich breit. Der Tod scheint unausweichlich zu sein. Die Überlebenschance: minimal. Keine Möglichkeit, sich von den Liebsten zu verabschieden … Was wie der Anfang eines dramatischen Films erscheinen mag, wurde für zwei Männer in Australien im August 2021 Wirklichkeit. Sowohl der Haupt- als auch der Ersatzschirm öffneten sich bei ihrem Tandemsprung nicht richtig, und sie flogen fast ungebremst auf die Erde zu. Und doch: Einer von ihnen überlebt. Der Fallschirmlehrer, ein echter Profi, positioniert sich so, dass sein Passagier bei der Landung auf ihn prallt und die Wucht des Aufpralls so stark abgemildert wird, dass er überlebt. Der Lehrer selbst stirbt.

Welch eine Entscheidung! Der Fluglehrer wusste, dass er sterben wird, wenn er diese Entscheidung trifft. Hätte ich mich so verhalten? Wäre ich so selbstlos gewesen? Wäre mir das Leben eines mir im Grunde unbekannten Menschen so viel wert gewesen? Hätte ich versucht, mich selbst zu retten?

Ein Mensch stirbt, damit ein anderer leben kann. Mich hat diese Geschichte tief berührt und neu zum Nachdenken gebracht. Denn auch in der Bibel wird von einem Menschen berichtet, der den Tod wählt, damit andere leben können: Jesus Christus. Er wusste von Anfang an, dass er qualvoll sterben würde. Er starb nicht für ein zeitlich begrenztes Leben, sondern um uns die Möglichkeit auf ein ewiges Leben in Frieden mit Gott zu eröffnen. Was für eine Aussicht, was für ein Geschenk!

Ann-Christin Bernack


Frage
Sind Sie bereit, sich von Jesus Christus retten zu lassen, oder wehren Sie sich dagegen?
Tipp
Vertrauen Sie sich Jesus bedingungslos an!
Bibellese
1. Johannes 3,11-24

Donnerstag, 13. Juli 2023: Gott handelt gerecht, Psalm 50,23

Friedrich der Große war ein absoluter Herrscher. Sein Wort war Befehl. Er wollte seine neue Residenz Potsdam mit herrlichen Schlössern und Gartenanlagen zieren, doch auf dem dazu vorgesehenen Gelände stand eine alte, schwarze Windmühle. Es wird erzählt, dass er den alten Müller rufen ließ und ihm sagte, er solle ihm die Mühle verkaufen. Der Müller wollte aber das Erbe seiner Väter und seine Erwerbsquelle nicht hergeben. »Weiß er nicht, dass ich der König bin?«, herrschte er den Müller an. Der aber blieb ganz ruhig und antwortete: »In Berlin gibt es das Appellationsgericht!« Friedrich überlegte. Dann sagte er: »Die Mühle soll er behalten.«

Das ist ein schönes Beispiel von einem mächtigen, aber gerechten König, der sich an seine eigenen Einsetzungen hält und auf den man sich daher verlassen und sich darauf berufen kann.

Christen haben es noch viel besser als der Potsdamer Müller. Gott ist sogar allmächtig, und sie brauchen sich trotzdem nie auf Gottes Einsetzungen gegen ihn berufen. Im Gegenteil, alles, was Gott gesagt hat, ist seinem guten Willen seinen Leuten gegenüber entstanden, und darauf können sie sich felsenfest im Leben und beim Sterben verlassen.

Wenn welche kommen, seien es Menschen oder der Teufel selbst, die immer wieder Zweifel an Gottes Liebe und Treue und Zuneigung zu uns säen wollen, so dürfen wir getrost sagen, was der Sohn Gottes dem Teufel bei der Versuchung in der Wüste sagte: »Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben …« (Matthäus 4,10; LUT). Und dann dürfen sie alle Verheißungen Gottes zitieren, die in der Bibel stehen. Gott hält sich an alle und wird sie zu seiner Zeit alle einlösen. Ich würde es einmal ruhig darauf ankommen lassen.

Hermann Grabe
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Frage
Was halten Sie von Gottes Zusagen?
Tipp
Zunächst muss natürlich das Verhältnis zu Gott geklärt sein.
Bibellese
Psalm 50

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