Sonntag, 02. Juli 2023: Die größte aller Fragen, Markus 10,17

Diese Frage wurde von einem reichen Mann gestellt, der Jesus über den Weg lief. Offenbar brannte sie ihm unter den Nägeln, und er hatte sich endlich auf den Weg gemacht, um sie dem bekannten Rabbi Jesus zu stellen, der im Land unterwegs war und vieles tat und lehrte, was ihn als jemanden auswies, der von Gott gesandt war. Ob er nun darauf eine gute Antwort bekam?

Jedenfalls hatte er sie demjenigen gestellt, der sie am besten beantworten konnte, denn dieser Jesus wusste wie kein anderer Bescheid über Gott, denn er war Gottes Sohn. Was antwortete ihm dieser nun? Jesus wusste natürlich, worauf dieser Mann sich stützte, und gab ihm zunächst Gelegenheit, das auszusprechen: Von seiner Jugend an habe er sich an die Gebote Gottes gehalten, und er meinte das ehrlich. Aber Sicherheit hatte er dadurch offenbar nicht. Es war ihm eine echte Not, Gewissheit zu erlangen. Jesus erkannte das und gewann ihn lieb. Und dann sprach er den Punkt an, woran es ihm mangelte: »Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!«

Nichts behalten, alles geben und Jesus nachfolgen! Sollte das etwa der Weg sein, um ewiges Leben zu gewinnen? Der junge Mann war entsetzt. Er hatte auf Bestätigung gehofft, und nun bekam er eine Bedingung, die ihm aus seiner Sicht Unmögliches abverlangte. – Jedenfalls zeigt die Antwort, dass es darum geht, Jesus selbst zu haben und dafür alles zu geben, letztlich sich selbst. Rechtschaffen zu leben, reicht nicht aus. Nur Jesus ist der Garant für das ewige Leben. An ihn muss man sich hängen und alles loslassen, was einen daran hindert. Bei dem reichen Mann war es sein Geld. Was ist es ist bei Ihnen?

Joachim Pletsch
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Frage
Brennt Ihnen diese größte aller Fragen auch unter den Nägeln?
Tipp
Von unserem Verhältnis zu Jesus hängt alles ab.
Bibellese
Lukas 14,25-27

Samstag, 01. Juli 2023: Schwamm drüber, Jeremia 33,8

Fast habe ich ihn noch in der Nase. Diesen leicht säuerlichen Geruch eines feuchten Schwamms zum Abwischen der Schultafeln. Ich fand das immer sehr befreiend, wenn am Ende der Schulstunde der Tafeldienst anrückte und die Tafel abwischte. Einschließlich der Fehler. Da wurde einfach alles weggewischt. Eben Schwamm drüber und weg mit allem. Dabei hat diese Redewendung eine lange Tradition. So wurde früher in den Rasthäusern die Anzahl der Mahlzeiten und der Getränke vom Wirt mit Kreide auf eine große Tafel geschrieben. Mit der Pflicht für den Gast, am Ende den Gesamtbetrag auch zu bezahlen. Erst dann konnten die Schulden mit einem Schwamm ausgelöscht werden.

Auch Gott schätzt solche Reinigungsprozesse. Um ca. 600 v. Chr. war im Nahen Osten das Königreich Juda in eine bedrohliche Lage geraten. Mächtige Kriegsheere aus Babylon belagerten die Stadt Jerusalem. Die Situation war aussichtslos. Damals lebte der Prophet Jeremia. Er richtete den Menschen in Jerusalem die Botschaft Gottes aus: »Schuld an der Lage seid ihr selbst. Ihr habt euch von eurem Gott abgewendet, der euer Schutz ist.« Und dann sagt Jeremia voraus, dass Gott gewissermaßen selbst zum »Schwamm« greifen würde, wenn das Volk von seinem Weg umkehren würde.

Doch genau wie damals in den Wirtshäusern gilt bei Gott das Prinzip: Zuerst muss die Schuld beglichen werden. Die Worte Jeremias weisen damit auf etwas hin, was 600 Jahre später passiert: Gott sendet seinen Sohn Jesus Christus. Er nimmt die unfassbare große Schuld der ganzen Menschheit auf sich. Er stirbt dafür am Kreuz. Seitdem gilt für jeden, der auf Jesus Christus vertraut: »Schulden getilgt!« Nicht mit einem Schwamm, aber mit dem Blut Jesu.

Herbert Laupichler
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Frage
Wie bekommen Sie Ihre Sündenschuld beglichen?
Tipp
Schulden müssen beglichen werden, bevor der Schwamm zum Einsatz kommt.
Bibellese
1. Johannes 1

Freitag, 30. Juni 2023: Der Nachruf, 2. Chronik 33,13

Ich lese in der Zeitung gerne und regelmäßig auch die Familienanzeigen. In einer Todesanzeige las ich: »Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.« Dann folgte der Name. Und ich zuckte zusammen. Denn dieser Mann war viele Jahre mein direkter Vorgesetzter gewesen. Ich denke an ihn, aber lächeln? Nein, bei bestem Willen nicht, ganz im Gegenteil. Dann hieß es weiter in der Anzeige: »Wir lieben und vermissen dich! In tiefer Dankbarkeit.« Dann folgte der Name der Tochter. Da ich nicht denke, dass sie gelogen hat, muss dieser Mann sich gegen Ende seines Lebens sehr zum Guten verändert haben. Ob er noch Christ geworden ist, weiß ich allerdings nicht.

Dazu fällt mir der jüdische König Manasse ein. Zwölf Jahre war er alt, als er König wurde. Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN, nach den Gräueln der Nationen. Manasse war ein ausgesprochen böser König. Er verführte das Volk, mehr Böses zu tun als alle Völker um Israel herum. Doch der HERR griff ein, und Manasse wurde nach Babel geführt. Da kam er zur Einsicht und flehte sehr zum HERRN. Der erhörte ihn und brachte ihn wieder zurück nach Jerusalem. Er durfte sogar wieder König sein. – Die Geschichte Manasses endet mit dem Nachruf: »Da erkannte Manasse, dass der HERR der wahre Gott ist.«

Wer die Geschichte Manasses liest, wird kaum mit solch einem Ende gerechnet haben. Doch Gottes Gnade ist so groß, dass selbst die größten Sünder nach ehrlichem Gebet und Buße wieder mit Gott Gemeinschaft haben können. Wie auch immer unser Leben gelaufen ist, wir dürfen auch dann noch zu Gott kommen, wenn wir schon sehr spät dran sind – damit am Ende doch noch alles gut wird.

Herbert Laupichler
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Frage
Wann haben Sie sich Gott zugewendet?
Tipp
Auf das Ende unseres Lebens sollten wir gut vorbereitet sein.
Bibellese
2. Chronik 33,1-13

Donnerstag, 29. Juni 2023: Sorgen, Matthäus 6,31

Wir haben einen Walnussbaum im Garten. Wenn er Früchte trägt, flitzen Eichhörnchen den Stamm herauf- und herunter, um sich Nüsse zu holen und diese zu knabbern. Doch die possierlichen Tierchen leben nicht nur im Hier und Jetzt. Sie sorgen für schlechte Zeiten vor, indem sie allerorten Nüsse horten. Offenbar meinen die Eichhörnchen es mit ihrer Vorsorge aber etwas zu gut. Denn wenn das nächste Frühjahr kommt, finde ich an allen möglichen Stellen (auch im Blumenbeet!) kleine Walnussbäume. Diese belegen, dass augenscheinlich bei Weitem nicht alle diese Vorräte wirklich notwendig waren.

Bei uns Menschen ist es ähnlich. Natürlich ist es vernünftig, wenn z. B. Eltern für ihre Kinder wirtschaftlich vorsorgen. Aber wie bei den Eichhörnchen gehen unsere Bemühungen in den meisten Fällen über das wirklich Notwendige deutlich hinaus. Wir sammeln alle lieber Schätze hier auf der Erde, anstatt uns beispielsweise in erster Linie auf den Himmel auszurichten. Was steckt dahinter? Letztlich bewegt uns dabei der Wunsch, von allen Unwägbarkeiten – und damit letztlich auch von Gott – unabhängig zu werden. Wir möchten unser Lebensglück selbst in der Hand haben. Wir möchten durch eigenes Vermögen sorgenfrei leben. Das ist allerdings ein Trugschluss. Bonhoeffer hat einmal treffend formuliert: »Die Sorge schafft sich Schätze, und die Schätze schaffen wieder die Sorge. Wir wollen unser Leben durch die Güter sichern, wir wollen durch Sorgen sorglos werden.«

Wie verrückt! Tatsächlich legen wir uns durch dieses Sorgen selbst nur neue Fesseln an. Denn wer viel hat, hat viele Sorgen. Wenn ich aber meine Zukunft ganz in die Hand Gottes lege, bin ich wirklich gesichert. Denn er will für morgen sorgen.

Markus Majonica
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Frage
Um was sorgen Sie sich?
Tipp
Gott ist besorgt um uns.
Bibellese
Psalm 127

Mittwoch, 28. Juni 2023: Der größte Künstler, Psalm 66,5

Stellen Sie sich vor, ein berühmter Künstler würde Sie persönlich einladen, seine Werke zu betrachten; er würde Sie durch eine Ausstellung führen, die er extra für Sie entworfen und realisiert hätte. Was für ein Privileg wäre das!

Im oben zitierten Bibelvers erhalten wir eine solche besondere Einladung, denn es geht dort um den Künstler par excellence: der Schöpfer all dessen, was wir um uns herum bewundern können. Wer kann sagen, dass ihn noch nie eines der vielen Wunder dieser Welt sprachlos gemacht hat? Zum Beispiel ein Sonnenaufgang in den Bergen oder ein Sonnenuntergang über dem Meer, die unglaubliche Vielfalt der Bäume und Blumen, der Sternenhimmel, das liebliche Zwitschern oder Trällern eines Vogels, die wunderschönen Formen und Farben von Schmetterlingen und nicht zuletzt die Geburt eines Kindes. All dies spricht zu uns von der Größe des Schöpfers. In Jesaja 40,28 lesen wir: »Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht.«

Aber das größte Meisterwerk des Schöpfers, das wir bewundern können, ist die geistliche Geburt eines Menschen, der durch Gottes Liebe und Gnade von seinen Sünden gerettet und neugeboren wurde. Diese Errettung geschieht nicht durch Werke oder gute Taten, sondern einzig und allein durch den Glauben an Christus Jesus. So wird ein Mensch zu einer neuen Schöpfung (Epheser 2,8-9; 2. Korinther 5,17).

Wenn uns Gott also einlädt, auf seine »Großtaten« zu schauen, dann lädt er uns zuallererst ein, an uns selbst ein großes Werk geschehen zu lassen und das Wunder einer neuen Geburt zu erleben. Lassen Sie sich einladen!

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Haben Sie schon diese geistliche Neugeburt erlebt?
Tipp
Der Schöpfer aller Dinge ist wirklich fähig, so etwas zu tun.
Bibellese
Psalm 66

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