Dienstag, 31. Oktober 2023: Inflation damals und heute, Matthäus 6,20

Haben Sie auch schon mal einen Geldbetrag von 1 000 000 000 in den Händen gehabt? – Mein Freund hat so einen Geldschein. Leider sind es nur Mark und nicht Euro. Der Schein ist aus der Inflation, die vor 100 Jahren im Jahre 1923 ihren Höhepunkt erreicht hatte. Weil der Geldwert so schnell verfiel, wurde der ursprünglich gedruckte Wert von »Eintausend Mark« einfach mit »Eine Milliarde Mark« überdruckt. Aber auch dieser Wert wurde bald überholt und schließlich waren Scheine mit 100 Billionen Mark im Umlauf.

Auch heute haben Menschen wieder Angst vor einer Geldentwertung. Nach der Euroumstellung, den Euro-Rettungsschirmen und dem Lieferkettenproblem in der Coronazeit haben die Preise für den Lebensunterhalt stark angezogen und klettern immer mehr in die Höhe. Viele Sparer haben Angst vor der Blase einer künstlichen Geldvermehrung, die immer größer wird, bis sie schließlich platzt.

Die Frage »Wie lege ich mein Geld sicher an?« beschäftigte Menschen schon immer. Jesus Christus rät: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel« (Matthäus 6,19-20). Wer sein (von Gott anvertrautes) Geld für Gottes Interessen und z. B. die Errettung von Menschen vor dem ewigen Tod einsetzt, wird »hundertfältig empfangen« (Matthäus 19,29). Gott braucht zwar nicht unser Geld, aber der Herr Jesus weiß, »wie wir ticken«: »Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein« (Matthäus 6,21). Er, der als Sohn Gottes auf die Erde kam, um für uns zu sterben, möchte unser Herz gewinnen, dass wir Gott lieben, Vergebung unserer Sünden empfangen und »das ewige Leben erben« (Matthäus 19,29).

Thomas Pommer


Frage
Wo ist mein (größerer) Schatz – im Himmel oder auf Erden?
Tipp
Die sicherste Geldanlage mit dem höchsten Gewinn ist im Himmel.
Bibellese
Matthäus 6,19-24

Montag, 30. Oktober 2023: Salzwiesenpflanzen, Jesaja 25,8

Das hört sich gar nicht so gesund an – und ist es auch nicht. Zwischen Meer und Land entstehen an flachen Küsten Salzwiesen, die bei jeder Flut erneut mit Salzwasser überschwemmt werden. Wie jede andere Wiese erwachen sie im Frühjahr zum Leben. Dann sind Strandgrasnelken, Strandflieder und Queller da zu sehen, die trotz des eigentlich schädlichen Salzes in die Höhe schießen und zum Teil ansehnlich die Landschaft verschönern. Sie bieten einen dezenten, aber durchaus bereichernden Anblick.

Während der Strandflieder das Salz über Drüsen ausscheiden kann, gelingt das beim Queller nicht. Eine gewisse Zeit kann er damit leben, aber im Herbst ist die Salzkonzentration so hoch, dass die Pflanze abstirbt und sich dabei erst gelb und dann rot färbt. So setzt sie bei ihrem Vergehen im Herbst wenigstens noch einen farblichen Akzent, bevor im nächsten Frühjahr dank des zuvor noch ausgestreuten Samens der Zyklus des Werdens und Vergehens von Neuem beginnt.

Welch ein treffendes Bild für uns Menschen, die doch trotz ihres eigentlich erstaunlichen Bauplans und ihres schönen Anblicks so sehr vom Gift der Sünde beeinträchtigt sind, dass ihr prachtvoll und genial vom Schöpfer angelegtes Dasein letztlich im Vergehen, im Tod, endet. Im Gegensatz zu den Pflanzen empfindet der Mensch zutiefst, wie wenig dieses Ende seinem eigentlich zugedachten Zweck entspricht. Doch die gute Nachricht ist: Jesus Christus hat durch sein Sterben für uns den Stachel des Todes, die Sünde, weggenommen und sie ihrer Kraft beraubt. Für alle, die an ihn glauben, wird er zum Retter, indem er ihnen ewiges Leben schenkt. Statt Salzwasser bietet er ihnen lebendiges Wasser, das ins ewige Leben quillt (vgl. Johannes 4,14).

Joachim Pletsch
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Woran spürt man die Auswirkungen des Salzes/der Sünde?
Tipp
Nur mit Jesus lässt sich das Schlimmste, der ewige Tod, abwenden.
Bibellese
1. Korinther 15,54-58

Sonntag, 29. Oktober 2023: Judas oder Petrus?, Johannes 12,6

Judas und Petrus hatten eine ganze Menge gemeinsam. Sie waren beide unter den zwölf Menschen, die Jesus Christus sich zu seinen engsten Begleitern und Gesandten ausgewählt hatte. Sie verbrachten beide etwa drei Jahre mit Jesus. Sie wurden beide von ihm ausgesandt, um Menschen von Jesus zu erzählen, in seinem Namen Krankheiten zu heilen, böse Geister zu vertreiben, usw. Vielleicht gehörten sie gemeinsam zu einem der Zweierteams, die Jesus losschickte.

Nach außen war zwischen beiden kein Unterschied zu erkennen. Auch in ihrem Inneren hatten sie eine wesentliche Gemeinsamkeit: Sie wiesen beide eine bestimmte, große Schwäche auf. Bei Petrus war es, dass er mehr von sich hielt, als er halten konnte. Bei Judas war es das Geld. Beide Schwachpunkte waren nicht ohne Weiteres erkennbar. Doch irgendwann brachen diese Schwächen bei beiden hervor und führten dazu, dass sie als jahrelange Nachfolger von Jesus versagten. Judas wegen des Geldes, Petrus aus Feigheit. Schließlich erkannten beide ihre Fehler und zeigten Reue.

Und doch gibt es, vom Ende ihres Lebens betrachtet, einen ganz erheblichen Unterschied: Judas endet in Verzweiflung und nimmt sich das Leben. Petrus gerät auch in Verzweiflung, sodass er bittere Tränen über sein Versagen weint. Und doch verhält er sich anders. Während Judas mit seinem Versagen Jesus fernbleibt, hält Petrus an diesem Jesus fest. Er offenbart Jesus sein Versagen, er bekennt ihm seine innere Schwachheit und erlebt, dass Jesus ihm vergibt. Jedem von uns bleiben nur diese beiden Wege: Entweder allein bleiben mit unserer Verlorenheit und das Leben verlieren – oder uns mit unserer ganzen Verlorenheit offen Jesus anvertrauen und ewiges Leben gewinnen.

Markus Majonica
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Fehlern um?
Tipp
Gott will dem die Schuld zudecken, der sie aufdeckt.
Bibellese
Psalm 51

Samstag, 28. Oktober 2023: Ein lieber Gott?!, Nehemia 9,31

Als Kasachstans Präsident Tokajew mit Waffengewalt gegen Demonstranten vorging und Unruhen blutig niederschlagen ließ, fand ich in unserer Tageszeitung eine interessante Karikatur. Tokajew wurde in drei Bildern an einem Rednerpult dargestellt. Über dem ersten Bild stand: »Ich liebe mein Volk!« Über dem zweiten stand: »Wenn es mich nicht gleichermaßen liebt …« und über dem dritten, auf dem er mit erhobenem Zeigefinger und grimmiger Miene dargestellt war, stand: »… lasse ich es erschießen!«

Beim Betrachten der Karikatur kam mir der Gedanke, dass viele Menschen auch so von Gott denken. Sie haben den Eindruck, dass Gott uns sagt, dass er uns liebt, aber gleichzeitig vermittelt er uns: Wenn wir nicht gehorsam sind, kommen wir in die Hölle. Nun ist es tatsächlich so, dass wir in der Bibel viele Aussagen finden, die von Gericht und Strafe sprechen. Gott ist ein heiliger und gerechter Gott, der Sünde Sünde nennt und sie nicht duldet bis hin zu der Feststellung: »Der Lohn der Sünde ist der Tod« (Römer 6,23). Allerdings hat dieser Vers noch eine Fortsetzung: »… die Gnadengabe Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.«

Hier eröffnet sich nun der große Unterschied zwischen einem Gewaltherrscher und dem großen Gott. Gott ist ein gnädiger und barmherziger Gott. Er liebt die Menschen aus dem tiefsten Grund seines Wesens. Er will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehrt und lebt. Dafür hat Jesus stellvertretend für uns das Gericht Gottes auf sich genommen und unsere Schuld getilgt. Gott wendet sich uns zu und lässt uns wissen, dass die Frage unserer Schuld geklärt ist. Er lädt uns voller Liebe ein, zu ihm zu kommen und mit ihm zu leben. Wir brauchen das nur noch voll Vertrauen annehmen.

Bernhard Volkmann
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Haben Sie sich auch schon manchmal über Gottes vernichtendes Urteil geärgert?
Tipp
Das Problem liegt tatsächlich nicht bei dem barmherzigen Gott, sondern bei dem, der sich von ihm abwendet.
Bibellese
Hesekiel 33,10-20

Freitag, 27. Oktober 2023: Immer weiter hoch hinaus, Psalm 61,3

Tim Bendzko, ein bekannter Deutsch-Pop-Musiker, stürmte 2019 mit seinem Song »Hoch« die Charts. Das Lied ist ein Ohrwurm, der im Gedächtnis bleibt: »Immer weiter hoch hinaus …«

Bendzko singt, dass er sich selbst in vielerlei Hinsicht kasteit, um möglichst »hoch hinaus« zu kommen. Er drückt aus, was Tausende denken. Mich eingeschlossen. Doch wohin wollen wir eigentlich? Sind Erfolg, Anerkennung und Macht wirklich erstrebenswerte »Höhen«? Und was werden wir finden, wenn wir oben sind?

Oft ist unser Streben nach »mehr« doch nur ein Zeichen von Unzufriedenheit mit den aktuellen Lebensumständen und unserer Mittelmäßigkeit. Gibt es nicht immer einen, der es besser hat und der besser ist als wir? Um etwas Besonderes zu sein, ist Bendzko bereit, große Opfer zu bringen. Er singt in einer Liedzeile: »Kann das nächste Level nicht erwarten, auch wenn ich dann wieder keinen Schlaf krieg.« Das »hoch hinaus« mag nach Freiheit klingen, aber bei genauerem Hinhören wird deutlich, dass es Gefangenschaft bedeutet.

Dabei gibt es einen, der verspricht, uns auf »Höhen« zu führen, ohne dass wir uns selbst kasteien müssen. Jemanden, der ein »Ja« zu unserer »Mittelmäßigkeit« gefunden hat, vor dem wir uns nicht erst beweisen müssen.

Dieser Jemand ist Gott. Er kann unser Streben nach Glück, nach dem »hoch hinaus« verstehen. Dieses Streben kommt aus einem ungestillten Seelendurst. Unsere Seele ist auf Ewigkeit angelegt – sie verlangt danach, ewig mit dem Höchsten, mit Gott verbunden zu sein. Nur dann wird der Durst unserer Seele gestillt werden. Haben Sie das schon erlebt?

Rudi Löwen


Frage
Was sind die größten Ziele Ihres Lebens?
Tipp
Wer den Höchsten kennt, dessen Seele kommt zur Ruhe.
Bibellese
Philipper 3,7-14

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login