Freitag, 09. Juni 2023: Wie sieht es innen aus?

David war König in Israel um 1000 v. Chr. Er war auch Dichter von Liedern, in denen er seine Gedanken und Werte zum Ausdruck brachte. Im Psalm 101 drückt er aus, wie er darauf bedacht war, dass sich in seinem Land und in seiner Stadt nichts Unrechtes ausbreiten konnte. Richtigerweise fängt er bei sich selbst an, in seinem eigenen Königshaus. Und noch zentraler. Er begann in seinem Innersten. Es war ihm wichtig, eine verlässliche Person zu sein, die sich nichts zuschulden kommen lassen wollte. Daher achtete er auf die Einflüsse, die an ihn herangetragen wurden. Diese Klarheit sollte sein Handeln bestimmen.

Ja, könnte man denken, wer ein Land regiert, sollte ehrlich und aufrichtig sein. Es gibt genug böse Machenschaften und Korruption in dieser Welt. Ein Regent, der verlässlich ist, tut einem Volk gut. Was im Großen gilt, ist aber auch im Kleinen von Bedeutung. Jeder von uns hat gewissermaßen eine »Königsherrschaft«. Wir regieren unser eigenes Leben. Gott gibt uns dazu Freiheit und Verantwortung. Ob mein Leben gelingt, hängt sozusagen von meiner »Regierung« ab. Ich muss darauf achten, welche Gedanken in mir vor sich gehen, und selbst entscheiden, welche Einflüsse mein Tun bestimmen sollen. Entsprechend wird sich mein Lebensweg gestalten.

David versuchte täglich, sich vor Gott neu auszurichten. Jeden Morgen betete er, um den Tag mit Gott zu durchleben. Ihm war sehr bewusst, dass er viele Fehler machte, und er bekannte diese vor seinem Gott. Er las gerne in der ihm verfügbaren Bibel, um Gott besser kennenzulernen. Das sollten wir auch tun, um zu wissen, was unser Schöpfergott von uns möchte. Das wird unser Leben auf die Ewigkeit ausrichten, denn ohne Gott kommen wir nicht ans Ziel.

Manfred Herbst


Frage
Welche Gedanken treiben Sie an?
Tipp
Aufrichtigkeit im Herzen wird Sie einen guten Weg führen.
Bibellese
Psalm 101

Donnerstag, 08. Juni 2023: Musik, die uns Beine machen will

Die Bibel berichtet manchmal von dramatischen Ereignissen, in denen sofortiges und schnelles Handeln überlebensnotwendig war. So passierte das bei dem Mann Lot, der von Engeln aus seiner Wahlheimatstadt Sodom gedrängt wurde, damit nicht auch er durch den angedrohten Schwefel- und Feuerregen ums Leben kam. Er sollte seine Haut so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, denn Gott wollte ihn verschonen. Aber Lot zögerte. Zu stark war er in dieser bösen Stadt verwurzelt. Die Engel mussten ihn und seine Angehörigen quasi dort herausziehen und ihm befehlen: »Rette dich, es geht um dein Leben!« Da rannte Lot und erreichte rechtzeitig einen sicheren Ort.

Wenn es um unser Seelenheil geht, dann ist ebenfalls höchste Eile geboten. Aber was kann uns in Bewegung setzen? Der Komponist Johann Sebastian Bach nutzte dazu treffend die Musik. In seiner Johannes-Passion beschreibt Bach die Gefangennahme, die Verurteilung und Kreuzigung von Jesus Christus. In der Arie »Eilt, ihr angefochtnen Seelen« ist es ihm musikalisch hervorragend gelungen, uns aufzufordern, zu dem Gekreuzigten zu fliehen. Der Zuhörer wird dabei förmlich vom Stuhl gerissen durch die schnellen Läufe der Streichinstrumente sowie durch den dringlichen Appell der Bassstimme: »Eilt, ihr angefochtnen Seelen, / geht aus euren Marterhöhlen!« Immer wieder wirft der Chor die Frage ein: »Wohin, wohin?« Die Antwort: »Nehmet an des Glaubens Flügel, / flieht zum Kreuzeshügel Golgatha, / eure Wohlfahrt blüht allda!«

Bach kannte das Evangelium. Rettung und Wohlergehen für die schuldbeladene und bekümmerte Seele finden wir allein bei dem gekreuzigten Sohn Gottes. Hier können wir allen Ballast loswerden. Wozu noch zögern? Auf nach Golgatha!

Arndt Plock
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Was bremst Sie aus, bei Jesus noch heute Ihre Zuflucht zu suchen?
Tipp
Nehmen Sie sich mal einen Abend Zeit für die Johannes-Passion!
Bibellese
1. Mose 19,1-29

Mittwoch, 07. Juni 2023: Wer’s glaubt, wird selig!

Wer das Wort »selig« hört, denkt wahrscheinlich unwillkürlich an Kirchen, Kathedralen und Choräle oder fromme Friedhofsfloskeln. Dabei ist es erstaunlich, wie häufig wir »selig« im Alltag gebrauchen – als markante Wortendung, die zum Ausdruck bringt, dass jemand so tief von etwas erfüllt oder betroffen ist, dass er dadurch charakterisiert ist: Wer z. B. durch und durch feindlich gesinnt ist, gilt als feindselig, wer von tiefer Armut gekennzeichnet ist, gilt als armselig. Jemanden, der häufig und gerne Wein genießt, nennt man weinselig. Wer ununterbrochen redet und sich dabei gefällt, wird treffend als redselig bezeichnet. Wenn einer immer wieder unüberhörbar Trübsal bläst, ist er trübselig. Und wer tiefes Glück erlebt? Der ist – natürlich – glückselig.

Glückselig zu sein, heißt also eigentlich, nicht nur für einen Augenblick mal glücklich zu sein, sondern tiefes und unvergängliches Glück zu genießen. Wer will da nicht gerne glückselig sein?

In der Bibel gibt es viele Aussagen darüber, wer glückselig zu nennen ist, also wirklich und dauerhaft glücklich sein kann. Ein bekannter Vers ist der oben zitierte aus Psalm 32, den König David gedichtet hat. David hatte mehrfach schwere Fehler begangen, große Schuld auf sich geladen und gegen Gott und Menschen gesündigt. Darunter litt er buchstäblich Nacht und Tag. Aber dann beschreibt er in diesem Psalm, wie er Gott seine ganze Schuld bekannt und volle Vergebung erfahren hat. Die Last war ihm genommen und sein Herz wieder froh geworden. Daraufhin hält er für alle Zeiten und jeden Menschen fest: Glückseligkeit beginnt mit göttlicher Vergebung. Glückselig ist der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist.

William Kaal


Frage
Können Sie glückselig genannt werden?
Tipp
Keine Vergebung, kein Glück!
Bibellese
Psalm 32

Dienstag, 06. Juni 2023: Eine letzte Chance

Wie lange mag der blinde Mensch schon Tag für Tag am Stadttor von Jericho gesessen und um Geld gebettelt haben! Sicher hatte er auch von dem überaus freundlichen Wunderheiler aus Nazareth gehört, und dann hatte er davon geträumt, der möchte doch auch einmal nach Jericho kommen. Plötzlich hörte er eine große Volksmenge sich nähern. Er erkundigte sich, um was es da gehe. Zu seiner überwältigenden Freude sagte man ihm, Jesus von Nazareth wolle nach Jerusalem gehen, und dort werde man ihn zum König machen. So wenigstens sah die Hoffnung der Leute aus.

Sogleich fing er an zu schreien: »Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!« Und das wiederholte er immer wieder. Die dem Zug Vorangehenden träumten davon, dass nun das Messianische Reich anbrechen werde, in dem sie natürlich eine wichtige Rolle spielen würden. Ihnen passte das Geschrei des Blinden überhaupt nicht ins Konzept, und so bedrohten sie ihn, er solle schweigen. Der aber schrie immer eindringlicher, als ahnte er die Tatsache, dass dies seine einzige Chance sein würde; denn Jesus war wirklich auf seiner letzten Reise, die am Kreuz enden sollte.

Jesus blieb stehen, ließ ihn rufen und fragte ihn, was er für ihn tun solle. »Herr, dass ich wieder sehend werde«, war sein einziges Begehren, und das erfüllte Jesus Christus ihm. Freudig folgte er jetzt Jesus, seinem neuen Herrn, nach.

Wie oft ist Christus schon an Ihnen vorbeigegangen? Sie wissen nicht, ob er es diesmal zum letzten Mal tut. Darum ist es so wichtig, heute so wie der Blinde am Tor von Jericho zu handeln. Und wenn Sie es längst gemacht haben, dann danken Sie ihm aufs Neue für seine Rettungstat!

Hermann Grabe
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Warum ist es so wichtig, solche Entscheidungen nicht auf morgen zu verschieben?
Tipp
Man muss so lange rufen, bis man erhört wird.
Bibellese
Psalm 123

Montag, 05. Juni 2023: Endabrechnung

Wir Menschen haben vom Schöpfer die Aufgabe erhalten, seine Schöpfung zu bewahren und sie nicht durch Raubbau zu zerstören. Wir sollen also mit dem uns Geliehenen wie mit einem kostbaren Schmuck umgehen (»Kosmos« heißt auf Deutsch »das Geschmückte«). Tun wir das nicht, brauchen wir uns über das Ausmaß der von Menschen angerichteten Schäden trotzdem keine großen Sorgen zu machen. Denn alles deutet darauf hin, dass wir ans Ende dieser Weltzeit angekommen sind und dass die Erfüllung unseres Tagesverses direkt vor der Tür steht.

Den uns vor etlichen Jahren mit einem Buchtitel angekündigte »Stummen Frühling« haben wir jetzt, weil wir so erfolgreich die Insektenwelt reduziert haben, dass die Vögel wegen Futtermangels aussterben oder fortbleiben. Die Wüsten werden rasend schnell größer, weite Gebiete sind durch ausgelaufenes Erdöl und durch radioaktive Verseuchung unbewohnbar geworden, Urwälder werden abgebrannt, in den Ozeanen treiben Millionen Tonnen von Plastikresten, die den Walen zum Verhängnis werden usw. Und den Menschen wird verständlicherweise angst und bange.

Wenn in früheren Zeiten unbeherrschbare Ereignisse wie Kriege und Seuchen eintraten, läuteten die Glocken, und die Menschen strömten in die Kirchen, um Gott um Erbarmen und Vergebung ihrer Sünden anzuflehen. Heute sind die meisten so weit von ihrem Schöpfer entfernt, dass ihnen diese Möglichkeit überhaupt nicht mehr einfällt. Stattdessen verfallen sie in sinnlosen Aktionismus, der stets auf dem gleichen Prinzip beruht: Andere sollen sich ändern, nur man selber nicht. – Der Untergang kommt; aber auch die durch Jesus Christus erworbene Rettung steht bereit. Nehmen wir sie doch rechtzeitig in Anspruch!

Hermann Grabe
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Was müsste noch geschehen, damit Sie Gott ernst nehmen?
Tipp
Gottes Rettung steht für alle bereit, die ihm recht geben.
Bibellese
1. Mose 7

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login