Sonntag, 04. Juni 2023: Anerkennung
Wer möchte nicht in seiner Familie, seinem Freundeskreis, an seinem Arbeitsplatz oder in seiner Community anerkannt sein? Was unternimmt man nicht alles, um anerkannt zu werden: Essen wird fotografiert und noch vor dem Verzehr online gestellt. Die schönsten Bilder des Urlaubs (auch wenn der sonst gar nicht so schön war) werden gepostet, damit möglichst viele Menschen sehen, wie (vermeintlich) schön man es hat. Statusbilder sollen das eigene Leben medial aufwerten. Warum? Damit man Anerkennung erfährt.
Auf der Suche nach Anerkennung greift man leicht zu unlauteren Mitteln: Sich auf Kosten des Arbeitskollegen besser darzustellen, als man in Wirklichkeit ist. Man drängt sich in den Vordergrund, um endlich angemessen wahrgenommen zu werden. Warum tun wir das? Weil wir über die Anerkennung durch andere Menschen unseren Wert definieren. Anerkennung ist Wertschätzung, und je mehr Anerkennung ich erfahre, desto wertvoller bin ich, so denkt man. Fehlt Anerkennung, dann habe ich auch keinen Wert. Und das Gefühl der Wertlosigkeit kann sogar krank machen. Je größer dieses Gefühl, desto stärker der Impuls, mehr aus mir zu machen, als ich eigentlich bin, und Scheitern zu vertuschen.
Wer seinen Wert über das definiert, was er selbst schafft, oder über das Bild, das andere Menschen von ihm haben, ist abhängig von sich und seiner Umwelt. Bei Gott ist das anders: Er definiert meinen Wert nicht aus dem, was ich bin, leiste oder nur zu sein scheine. Er definiert meinen Wert durch seine große Liebe. Ich habe einen Wert, weil ich für Gott wertvoll bin. Trotz aller meiner Defizite gilt mir seine Liebe. Wer sich so sehr geliebt weiß, wird frei von dem Drang nach Anerkennung und Selbstdarstellung.
Markus Majonica
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- Wer bestimmt Ihr Selbstwertgefühl?
- Wesentlich ist nicht, dass ich Gott liebe, sondern dass Gott mich liebt.
- Jeremia 31,1-9