Mittwoch, 18. Oktober 2023: I do it yourself, Psalm 22,5-6

Vertrauen ist die Überzeugung in das Handeln von Personen. Wie oft wird dieses Vertrauen missbraucht, und wie oft ist jeder von uns schon enttäuscht worden? Vertrauen in Gott ist die Überzeugung und somit der Glaube, dass er alles in unserem Leben in der Hand hält und zu seiner Ehre und unserem Nutzen verwendet. Gott ist der Einzige, dem man absolut vertrauen kann.

Aber mal ehrlich, wie oft fehlt uns das vollkommene Vertrauen in unseren Schöpfer? Es gibt so viele Dinge, die wir selbst regeln und nicht einem »fernen« Gott überlassen wollen. Warum auch, wir haben doch alles im Griff – oder? Da gibt es Umstände und Herausforderungen, die trauen wir Gott nicht zu. Vielleicht wollen wir Gott gar nicht in unsere Entscheidung einbinden, weil es sein könnte, dass er etwas anderes von uns will, als wir es eigentlich beabsichtigt haben. Soll Gott etwa unsere Pläne durchkreuzen? Lieber legen wir selbst Hand an, damit alles zu unserer Zufriedenheit erledigt wird. Sicher ist sicher! Andere Meinungen können dabei nur hinderlich sein.

Lange habe ich auch so gedacht, und auch heute noch fällt es mir schwer, Gott bei jeder Entscheidung mit einzubeziehen. Ich fühle mich intelligent und fähig genug, alles alleine zu regeln, ohne die Hilfe anderer. Aber ich spüre auch, dass diese Einstellung oft naiv ist und mit Selbstüberschätzung einhergeht. Ich handle auch oft autonom und selbstbewusst, anstatt bewusst auf Jesus zu blicken, der selbstverständlich alles besser weiß als ich.

So bin ich immer noch ein Lernender. Ich muss lernen, Jesus in allem zu vertrauen. Aus diesem Vertrauen und mit seiner Hilfe und Führung kann ich meine alltäglichen Pflichten »selbstbewusst« erfüllen.

Axel Schneider
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Frage
Wie weit geht Ihr Vertrauen in Gottes Führung in Ihrem Leben?
Tipp
Die Beziehung zu ihm zu vertiefen, wird das Vertrauen stärken.
Bibellese
Jesaja 12,1-6

Dienstag, 17. Oktober 2023: Das Wunder vom Hudson River, Psalm 107,28-31

Auf dem LaGuardia Airport in New York startet der US-Airways-Flug 1549 mit 155 Menschen an Bord. Knapp zwei Minuten später erreicht der Airbus A320 eine Höhe von 1000 Metern. Doch plötzlich gerät eine Schar Kanada-Gänse in den Flugweg – es gibt keine Chance mehr, den Tieren auszuweichen. Der Vogelschlag lässt beide Triebwerke ausfallen. Kein Flughafen kann bei dieser Flughöhe ohne Triebwerke noch erreicht werden. Flugkapitän Sullivan entschließt sich zur Notwasserung auf dem Hudson River. Das waghalsige Manöver gelingt. Alle Insassen werden gerettet. Diese fliegerische Meisterleistung ist als das »Wunder vom Hudson« in die Geschichte eingegangen. Auf Youtube sind einige Statements der Geretteten wiedergegeben:

Vor der Notwasserung: »Das ganze Leben zieht in so einem Augenblick an dir vorbei. Du fragst dich, ob du diese oder jene Person noch einmal sehen oder sprechen wirst. Wenn jetzt alles zu Ende ist: War ich der Mensch, der ich sein wollte? Ich war noch nicht bereit zu sterben, ich hatte noch so viel zu tun. Es kann einfach nicht wahr sein. Es war wie ein böser Traum. Ich hatte Angst vor einem zweiten ›11. September‹«. Nach der Rettung: »Seitdem weiß ich, dass es so vieles gibt, was ich im Leben noch tun sollte. Ich weiß jetzt, dass ich mit meinem Leben anders umgehen muss. Ich sehe das als zweite Chance. Mein Mann und ich werden ein Baby adoptieren … Ich wäre fast gestorben. Jeden Morgen sehe ich meine Frau jetzt mit anderen Augen, umarme meine Kinder anders.«

Manchmal braucht es eine Katastrophe, um zur Besinnung zu kommen; und nichts wäre dann wertvoller, endlich zu begreifen, dass Gott uns vor dem ewigen Verderben retten will, und diese Rettung auch anzunehmen.

Martin Reitz
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Frage
Was bringt Sie zur Besinnung über die Versäumnisse Ihres Lebens?
Tipp
Tragisch wäre es, auf so wunderbare Weise gerettet worden zu sein, aber die ewige Errettung zu verpassen.
Bibellese
1. Timotheus 4,9-10

Montag, 16. Oktober 2023: Wie wir finden, wonach wir suchen, Matthäus 7,7

Ein Archäologe sucht nach Spuren alter Kulturen und versucht, sie zu verstehen. Ein Astronom strebt nach mehr Verständnis des Universums und seiner Entstehung. Ein Anthropologe versteht sich auf die Erforschung des Menschen und seiner Abstammung, körperlichen Beschaffenheit, seines Wesens und Verhaltens. Hinter diesem Suchen, Streben und Forschen steht die Frage nach unserer Identität. Wer sind wir? Woher kommen wir? Und wie geht es mit uns weiter? Die Wissenschaft meint vielleicht, dass diese Fragen auf der Grundlage dessen zu beantworten sind, was sichtbar und greifbar ist. Aber führt das wirklich zu einem umfassenden und schlüssigen Ergebnis?

Wenn wir alles Leid der Welt, alles Übel, die vielen Probleme und auch alles Hoffen und Träumen berücksichtigen, so zeigt das doch ziemlich klar, dass unser Dasein mehr ausmacht als nur Materie. Wie viele Träume werden in dieser turbulenten und auf den Kopf gestellten Welt geträumt! Unzählige Fragen hören nicht auf, bis … ja, bis wir vielleicht Antworten auf unsere Fragen gefunden haben. »Was ist Wahrheit?«, fragte sich auch der Statthalter von Judäa, Pontius Pilatus, als Jesus ihm gegenüber den Ausspruch tat: »Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme« (Johannes 18,37-38). Eine zuverlässige Quelle, die uns verlässliche Auskunft gibt, ist also der Sohn Gottes selbst.

Wenn wir beginnen, ihm zuzuhören, dann fällt uns bald auf, dass Jesus über das Leben hier hinaus auf ein Ziel weist, das es zu erreichen gilt, nämlich ewiges Leben durch den Glauben an ihn. Die freiwillige Bindung an ihn eröffnet uns einen ganz neuen Horizont: ewige Gemeinschaft mit ihm und Gott, dem Vater.

Sebastian Weißbacher
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Frage
Wonach suchen Sie?
Tipp
Wenn Sie nach Antworten auf Ihre Lebensfragen suchen, werden Sie sie bei Jesus Christus finden.
Bibellese
Johannes 17,6-12.24-26

Sonntag, 15. Oktober 2023: Was muss ich tun?, Markus 10,17

Die Geschichte um den Tagesvers beschreibt einen reichen jungen Mann, der zu Jesus kommt und eine konkrete Frage hat: Er will ewiges Leben! Das ist keine Kleinigkeit. Und ein echt erstrebenswertes Ziel. Irgendwie geht er, wie seine Frage zeigt, davon aus, dass das Erreichen dieses Ziels von seinem Verhalten abhängt. »Was soll ich tun?« Dieser Gedanke ist vielen religiösen Menschen nicht fern: Wenn ich die Regeln einhalte, komme ich ans Ziel. Doch wann reichen meine Bemühungen? Hierzu möchte der junge Mann verlässliche Informationen von Jesus. Denn offenbar ahnt er, dass ihm noch etwas Entscheidendes fehlt. Aber was?

Jesus geht vordergründig auf seine Sicht ein. Er nennt ihm verschiedene Gebote, die alle das Wohl des Nächsten zum Gegenstand haben. Dazu sagt der Mann: Das habe ich alles erfüllt. Kein Problem. Dann geht Jesus einen Schritt weiter: Gib deinen ganzen Reichtum auf! Diese Forderung schlägt ein wie eine Granate! Was? Das kann ich nicht. Und traurig geht er weg. Warum reagiert Jesus so? Sagt er nicht an anderer Stelle (Johannes 5,24): »Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen«? Hätte er diesem ernsthaften jungen Mann nicht diese Antwort geben können? Widerspricht sich Jesus selbst, wenn er hier Taten fordert, dort »nur« Glauben?

Tatsächlich war der junge Mann noch der Auffassung, es irgendwie selbst zu schaffen. Jesus zeigt ihm auf, dass er mit seiner Kraft aber – was das ewige Leben angeht – sehr bald am Ende sein wird. Er musste erst an seinen eigenen Fähigkeiten verzweifeln. Wer an diesen Punkt kommt, dem gilt Jesu Wort: Fürchte dich nicht; glaube nur.

Markus Majonica
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Frage
Wollen Sie auch das ewige Leben gewinnen?
Tipp
Bitten Sie Gott um die richtige Herzenseinstellung!
Bibellese
Markus 10,17-27

Samstag, 14. Oktober 2023: Ist Gott taub?, Psalm 94,9

Unser Gehör ist äußerst komplex. Doch die akustische Aufnahmefähigkeit einer Eule stellt unser menschliches Ohr in den Schatten. Sie nimmt Geräusche in einem viel größeren Frequenzbereich wahr als wir Menschen. Aufgrund ihres sensiblen Gehörs kann die Schleiereule im Dunkeln auf Futterjagd gehen. Die ringförmig um die Augen angeordneten Federn bilden den sogenannten Schleier. Sie sind eine Art Schalltrichter, damit Geräusche direkt zu den Ohröffnungen geleitet werden. Diese Ohröffnungen sind asymmetrisch am Kopf angeordnet. Damit hört die Eule in unterschiedliche Richtungen. Das Zusammenspiel zwischen dieser Ohrsymmetrie und dem Gesichtsschleier verleiht der Eule ihre besondere Hörfähigkeit.

Auch Delfine hören 14-mal besser als wir Menschen. Sie nutzen ein akustisches Echo-Ortungssystem sowohl zur Orientierung als auch zum Aufspüren ihrer Beute. Die ausgestoßenen Signale treffen auf ein Gegenüber oder auf ein Hindernis und werden reflektiert. Dieses Echo wird vom Unterkiefer des Delfins aufgefangen und an das Innenohr weitergeleitet. Sogar der Herzschlag seines Gegenübers ist für den Delfin wahrnehmbar.

Im heutigen Tagesvers ist eine ganz einfache Logik enthalten: Der Schöpfer von Auge und Ohr kann weder taub noch blind sein. Es ist gar nicht möglich, dass diesem großen Gott etwas verborgen bleibt. Wir Menschen schlussfolgern leider allzu leicht, dass Gott uns nicht hört. Vielleicht haben Sie auf eine bestimmte Gebetserhörung gewartet, aber Gott hatte eine andere Absicht. Nicht immer handelt Gott so, wie wir uns das wünschen. Denn er hat den vollständigen Überblick über unser Leben. Schenkt oder versagt er uns etwas, meint Gott es immer gut mit uns. Deshalb sollten wir mit ihm über alles reden, was unser Leben betrifft.

Stefan Taube
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Frage
Haben Sie Gottes Handeln schon einmal ganz anders als erwartet erlebt?
Tipp
Man kann nur über Gott staunen, der Auge und Ohr erschaffen hat.
Bibellese
Psalm 65

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