Samstag, 25. März 2023: Im Gegenwind (2)

Die gestern geschilderte Begebenheit auf dem See Genezareth soll uns heute noch einmal beschäftigen, denn sie enthält noch eine weitere besondere Erfahrung eines Einzelnen: von Petrus, einem der Jünger Jesu. Sein kühnes Handeln erstaunt mich: Die Schwierigkeiten im Boot waren schon groß genug. Wer wäre da noch auf die Idee gekommen, das Boot zu verlassen und sich draußen den Wellen auszuliefern?

Genau genommen wollte Petrus prüfen, ob es tatsächlich Jesus war, der auf dem Wasser zu ihnen kam. Vielleicht war auch noch eine Portion Spontaneität mit ihm Spiel, was nun mal seinem Charakter entsprach. Und so bat er Jesus darum, ihm zu befehlen, auf dem Wasser zu ihm zu kommen – wohl in der Zuversicht, dass auch ihn dann das Wasser tragen würde. Und tatsächlich! Es funktionierte – bis er auf den starken Wind sah. Sofort schmolz sein Glaube dahin – wie ein weicher Käse im Ofen. Stattdessen ergriff ihn Furcht vor dem Untergang. Er verlor buchstäblich den Halt … und im gleichen Augenblick begann er zu sinken. Zu viel riskiert, zu wenig geglaubt – das erlebt und kennt manch einer heute auch.

Solche, die an Jesus glauben, sind eben keine Superhelden, und oft nicht einmal Glaubenshelden. Sie sind anfällig für Zweifel und drohen dann unterzugehen in den Stürmen des Lebens. Aber eigentlich nur dann, wenn sie den Blick auf Jesus verlieren und nur noch auf die Umstände schauen. Die sind oft wenig aussichtsreich, ja, zum Teil sogar bedrohlich. Aber spätestens, wenn Wind und Wellen sie zu verschlingen drohen, dann erinnern sie sich daran, dass nur drei Worte genügen, um Hilfe und Rettung zu erfahren (siehe Tagesvers). Denn Jesus ist da, er ergreift sie und hält sie – sofort, wenn sie ihn rufen.

Joachim Pletsch
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Frage
Haben Sie Jesus schon als Ihren persönlichen Retter erfahren?
Tipp
Der Ausruf »Herr, rette mich!« steht uns allen an, damit uns der Tod nicht ereilt.
Bibellese
Psalm 146

Freitag, 24. März 2023: Im Gegenwind (1)

Im vergangenen Jahr haben wir als Familie über Ostern unseren Urlaub an der Nordsee verbracht. Wir nutzten dabei auch verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aus dem Inventar unserer Ferienwohnung. Dazu gehörte ein Set zum Federballspielen. Das wollte meine achtjährige Tochter unbedingt mit mir ausprobieren. Allerdings erging es uns dann so, wie es der Tagesvers ausdrückt: Der Wind war uns entgegen. Zumindest einem von uns. In die eine Richtung flog der Federball weit weg und in die andere Richtung kam er nicht gegen den Wind an. Nach einer Weile gaben wir das Spiel auf.

Aufgeben war in der Situation, in der sich die Jünger Jesu auf dem See Genezareth befanden, allerdings nicht möglich. Sie waren in dunkler Nacht mitten auf dem See und in wirkliche Not geraten, weil ihnen der Wind entgegen war. Sie waren in einen Überlebenskampf geraten, in dem sie den Naturgewalten offenbar hilflos ausgeliefert waren. Doch dann kam Jesus mit dem anbrechenden Morgenlicht über das Wasser zu ihnen, und sobald er im Boot war, legte sich der Wind. Was für eine Wendung zum Guten – allein durch die Gegenwart Jesu! Die Jünger warfen sich noch im Boot vor ihm nieder und sprachen aus, welcher Eindruck sie überwältigte: »Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!« (Matthäus 14,33).

Welch ein Unterschied ist es, wenn man in Not und Bedrängnis Jesus hat! Er ist der Not nicht hilflos ausgeliefert, sondern er hat Macht über sie. Sobald er da war, legte sich der Sturm. Nach dunkler Nacht folgte ein heller Morgen. Durch ihn sind alle, die zu ihm gehören, sicher geborgen und werden das Ziel erreichen, zu dem er sie führen will: den »ersehnten Hafen«, wie es an anderer Stelle – bezogen auf eine ähnliche Erfahrung – heißt (Psalm 107,30).

Joachim Pletsch
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Frage
Was machen Sie, wenn Ihnen der Wind entgegensteht?
Tipp
Alleine kämpft man vergeblich dagegen an. Mit Jesus beruhigt sich alles, und man kommt sicher am Ziel an.
Bibellese
Matthäus 14,22-33

Donnerstag, 23. März 2023: Nachbarschaftshilfe

Unsere Nachbarn machen schon einiges mit! Nicht nur, dass unsere Kinder öfter mal lautstark auf dem Trampolin im Garten herumspringen – nein, auch meine Frau und ich stehen immer mal wieder bei ihnen vor der Tür. Wieso? Meistens, weil uns etwas fehlt. »Habt ihr noch einen Liter Milch übrig?« Oder: »Könnte ich mir nochmals deinen Dreieckschleifer ausleihen?« Es kann aber auch einmal sein, dass die Waschmaschine »spinnt«, ein Wasserhahn tropft oder die Gangschaltung vom Fahrrad defekt ist. Meistens kann einer der Nachbarn helfen. Ständig senden wir das Signal aus: Wir brauchen euch, wir sind auf euch angewiesen. Das Interessante ist: Fast immer hat man den Eindruck, dass die Leute sich freuen, wenn man sie um Hilfe bittet.

Anfangs fiel uns das gar nicht leicht, andere um Hilfe zu bitten. Lieber selber zum Baumarkt fahren, niemanden belasten, niemandem etwas schuldig sein. Man möchte sich doch nicht von anderen abhängig machen, oder? Dieser tiefe Wunsch in uns, von niemandem abhängig zu sein, ist vielleicht auch der Grund, warum viele sich mit der christlichen Botschaft so schwertun.

Jesus Christus benutzte einmal das Bild von kleinen Kindern zur Verdeutlichung eines Prinzips: Wir sollen werden wie Kinder. Diese sind abhängig von ihren Eltern und brauchen ihre Hilfe auf Schritt und Tritt. Ebenso, wie kleine Kinder ohne die Unterstützung, Versorgung und Liebe ihrer Eltern nicht überleben könnten, müssen Menschen anerkennen: Ich brauche Hilfe! Ich muss erlöst werden, ich bin abhängig von der Rettung, die Jesus Christus jedem Menschen anbietet und ohne die niemand zu Gott kommen kann. Nur in der vollkommenen Abhängigkeit, nämlich von seiner Erlösung, finden wir Frieden und Gemeinschaft mit Gott.

Thomas Bühne


Frage
Möchten Sie auch von niemandem abhängig sein?
Tipp
Unabhängigkeit von Jesus Christus bedeutet, fern von Gott und verloren zu bleiben.
Bibellese
Markus 10,13-16

Mittwoch, 22. März 2023: Wasser ist sein Element

Kennen Sie Nikolaus? Nein, ich meine nicht den Bischof, der die Kinder kurz vor Weihnachten mit Köstlichkeiten beglückt. Ich meine die männliche Kegelrobbe im Wattenmeer, die man im März 2015 im Alter von 13 Wochen vor Friedrichskoog auswilderte, ausgestattet mit einem Sender, durch den man sechs Monate lang ihre Wege durch die Nordsee verfolgte. Auf sagenhafte 10 241 km hat sie es in diesem Zeitraum gebracht. Betrachtet man die Karte mit ihrer Reiseroute, so sieht man auf den ersten Blick nur ein einziges Wirrwarr von Linien in einem allerdings begrenzten Gebiet der Nordsee. Es gibt darin nur wenige »Zentren«, in denen sich diese Linien zu einem dickeren Bündel verdichten, offenbar an ergiebigen Futterplätzen oder beliebten Rückzugsorten zum Ausruhen nach ausgiebigen Jagdzügen.

Für mich ist Nikolaus ein treffendes Bild für den rastlosen Menschen, der in seinem Leben meist aus ähnlichen Gründen unterwegs ist, wie wir es aus der Tierwelt kennen: Nahrungsbeschaffung, Fortpflanzung, Ausleben und Ausruhen in dem zugewiesenen Element und Lebensraum. Bei den Robben findet nach rund 25 Jahren dieses Dasein ein Ende, wenn sie nicht schon vorher – z. B. durch Erkrankung – zu Tode kommen. Doch sind wir Menschen nicht mehr als die Tiere? Ja, denn der Mensch wurde zu einem höheren Zweck geschaffen: um seinem Schöpfer auf eine Weise zu ehren, die über ein bloßes Dasein und Vergehen hinausgeht: Seines Schöpfers Wege soll er gehen, d. h. nach seinem Willen leben, um letztlich ein Ziel zu erreichen, wo keine Gefahr, kein Mangel, kein Schmerz und kein Tod mehr drohen. Dieser »Weg des Lebens«, den Gott uns in seinem Sohn Jesus Christus gewiesen hat, endet nicht im Vergehen, sondern führt zum ewigen Leben.

Joachim Pletsch
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Frage
Haben Sie dieses Ziel vor Augen?
Tipp
Orientieren Sie sich an Jesus Christus, um dorthin zu kommen.
Bibellese
Apostelgeschichte 2,22-32

Dienstag, 21. März 2023: Eine falsche Einstellung

Fährt man heute durch die ehemals wunderschönen deutschen Waldgebiete, erschrickt man bei dem Anblick der durch Dürre und Borkenkäfer zugrunde gerichteten Fichtenwälder. »Ähnliches hat es früher auch gegeben«, sagen viele darauf. Das mag sein. Siehst man dann das Elend der durch »Starkregen« verwüsteten idyllischen Urlaubsorte, sagen viele wieder: »Es gab früher schon Schlimmeres.« Auch das mag sein. Und fällt einem dann noch Corona ein, so heißt es wieder: »Das war früher manchmal noch viel heftiger.« Und wieder muss ich sagen: »Das stimmt.«

Was sich aber grundlegend geändert hat, ist die Reaktion auf alle diese Ereignisse. Früher läuteten die Glocken, und in den Kirchen und Häusern wurde Gottes Erbarmen angerufen und in strenger Selbstkasteiung Buße für eigene und gemeinsam begangene Sünden getan.

Heute dagegen werden Schuldige ausgemacht, denen man das Handwerk legen muss. Andere wieder geben vor, die Erderwärmung abschaffen zu können. Und weil wir alle gern »Macher« sind, glauben wir wirklich, wir könnten unsere gesamte Erdkugel ein wenig von ihrer augenblicklichen Sonnennähe wegrücken. Kierkegaard würde dazu sagen: »Und keiner lacht.« Andere wieder geben dem harmlosen und höchst nützlichen CO? die Schuld, obwohl alle Menschen zusammen nur 5 % davon produzieren, alles andere kommt aus den erwärmten Ozeanen und aus den Vulkanen.

Die Bibel macht deutlich, dass Gott solche Schwierigkeiten kommen lässt, um uns Menschen zur Einsicht zu bringen, dass wir mit Gott im Unfrieden leben und eiligst umkehren sollten, damit er uns wieder freundlich begegnen mag. Darüber sollte man innerlich »Warnglocken läuten« und nicht mehr einfach so weitermachen wie bisher.

Hermann Grabe
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Frage
Was haben Sie vor, in dieser Sache zu tun?
Tipp
Man muss den Hebel da ansetzen, wo er wirklich etwas bewegt.
Bibellese
Offenbarung 16

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