Montag, 20. März 2023: Kann man das Glück pachten?

Der bekannte Radioreporter Manni Breuckmann hat viele Fußballspiele innerhalb der Bundesliga kommentiert, z. B. »auf Schalke« oder in Dortmund, aber auch die Finalspiele der WM 2002 (Brasilien – Deutschland 2:0) und der EM 2008 (Spanien – Deutschland 1:0). Legendär war sein markanter Satz, als 2009 Schalke 04 beim BVB 3:0 führte: »Die Schnitte ist gegessen.« Aber dann gelang den Dortmundern noch das 3:3 – beinahe hätten sie sogar noch gewonnen.

Manni Breuckmann erzählt von sich, dass er als Kind nach dem Krieg auf Trümmer-Grundstücken mit den Ratten gespielt habe. Dennoch habe seine Generation das Glück gepachtet. Er sei auf der Sonnenseite des Lebens gewesen, weil er zu der Generation gehört habe, die den Aufschwung erlebt hat. Die Nachkriegserfahrungen lassen Manni Breuckmann eine tief verankerte Dankbarkeit spüren – leider ohne Bezug zu Gott.

Bei all den interessanten Ereignissen aus seinem (Reporter-)leben – an einer Stelle stutzte ich beim Lesen des Artikels. Kann man das Glück wirklich pachten? In der Bibel heißt es von dem Knecht Abrahams in einer Situation, dass er einer Frau beim Wasserschöpfen zusah, um zu erkennen, ob Gott zu seiner Reise Glück gegeben habe oder nicht (1. Mose 24,21). Und von Gott heißt es in den Psalmen, dass er Gefangene hinaus ins Glück führt (Psalm 68,7). Diese beiden Bibelverse machen doch deutlich, dass das Glück letztlich von Gott abhängt. Wenn wir »Glück« erfahren, dann sollten wir diesem Gott dafür dankbar sein und nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Denn Gott ist der Geber aller guten Gaben, er sorgt für viel Gutes in unserem Leben (»Korn und Most«), und in Jesus Christus will er uns noch viel mehr geben: echte Freude und (ewiges) Leben im Überfluss!

Martin Reitz
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Frage
Wovon machen Sie Ihr Glück abhängig?
Tipp
Wenn das Glück von Gott kommt, dann sollten wir doch diesen Gott mit Ernst suchen und ihn ehren.
Bibellese
Psalm 48

Sonntag, 19. März 2023: »Meine Mutti nimmt Sie auf!«

Bomben in Deutschland, der Siegesrausch ist vorbei. Die Männer sind Soldaten, die Mütter mit Kindern in ländliche Gebiete evakuiert, wo es vielleicht noch etwas zu essen gibt.

Mein mutiger Vater war im Frühjahr 1945 als Soldat in Dessau stationiert. Er wusste, dass seine Frau ins Sudetenland evakuiert worden war, wo inzwischen das zweite Kind – das war ich – entbunden worden sein musste. Mit Zustimmung seines Vorgesetzten kämpfte er sich zu uns durch. Tatsächlich fand er uns, und während am östlichen Horizont die Angriffe der Roten Armee dröhnten, packte mein Vater kurzerhand seine Familie in ein Fahrzeug und flüchtete gen Westen. Eine abenteuerliche Flucht begann, schließlich zu Fuß durch Wälder und kleinere Orte. Mehrfach geriet die Gruppe in Todesgefahr durch russische Patrouillen. Aber Gott, an den meine Eltern glaubten, sorgte dafür, dass alles gut ging. Nun war aber die Kraft meiner Mutter am Ende, ihre Muttermilch versiegt; sie musste sich dringend ausruhen. Inzwischen war jedoch die Fluchtbewegung Richtung Westen so stark, dass dieses Ausruhen unterwegs fast unmöglich war. Vater gab dennoch nicht auf, sondern ging von Haus zu Haus, um jemanden zu finden, bei dem wir uns ausruhen konnten. Er betete und hoffte auf Gottes Hilfe. Schließlich sagte ihm ein 10-jähriger Junge: »Meine Mutti nimmt Sie auf!« Die Mutter war eine Witwe, die ihren Mann an der Front verloren hatte. Aber sie wagte es, uns aufzunehmen. Was für ein Geschenk: Gastfreundschaft! Ausruhen können! So ist Gott: Er rettet. Er erhört Gebet.

Während ich diesen Text schreibe, kommen Menschen aus der Ukraine zu uns nach Deutschland. Wir können Gastfreundschaft üben, helfen, ein Segen für andere Menschen sein – so wie damals ein kleiner Junge und seine Mutter für uns.

Klaus Spieker


Frage
Wo können Sie heute Helfer sein für Menschen, die hier noch nicht zu Hause sind?
Tipp
Beten Sie darum, dass Gott Ihnen die Augen öffnet für Menschen, deren Not Sie lindern können.
Bibellese
Lukas 2,1-7

Samstag, 18. März 2023: Das Klingelauto

Kennen Sie es noch – das gute alte Klingelauto? Als ich Kind war, war es eine normale Erscheinung. Bei meiner Oma hielt stets ein Klingelauto, das fast alles (zumindest an Lebensmitteln) dabei hatte, was man brauchte. Alte Menschen, die nicht mehr mobil waren, wurden auf diese Weise einmal pro Woche rundum versorgt. Bei uns kam der Eiermann und später im Herbst der Kartoffelmann – natürlich mit einer lauten Klingel, die in der ganzen Siedlung bzw. Straße gehört wurde. Teilweise erscholl auch nach dem Klingeln auch noch der laute Ruf: »Kartoffeln!«

Wenn die Klingel laut ertönt, merkt das ganze Dorf auf: Das Klingelauto ist da! Dann gilt es, den Korb und die Geldbörse in die Hand zu nehmen und hin zum Auto zu laufen, bevor es zum nächsten Ort weiterfährt. Am 18. März 2019 kam zum letzten Mal das Bäcker-Klingelauto in unser Dorf. Der Bäckermeister musste aus Altersgründen kürzertreten. Einen Nachfolger gab es nicht. Die Klingel wird in unserem Dorf seitdem nicht mehr gehört.

In unserem Tagesvers ist auch von jemandem die Rede, der sich an einen zentralen Ort begeben hat, wo gerade sehr viele Menschen waren, um dort ein Angebot zu machen: vom »Wasser des Lebens« zu trinken. Das ist ein Bild davon, was Jesus jedem gerne geben will, der zu ihm kommt und ihn herzlich darum bittet: eine lebendige, unwiderrufliche Beziehung zu ihm, die über den Tod hinaus Bestand hat. Den Anschluss an eine Quelle ewigen Lebens, die niemals versiegt. Ein Erfülltsein, an das nichts in dieser Welt auch nur annähernd heranreicht: tiefer innerer Friede, die Befreiung von Schuld, die Eröffnung einer Zukunftsperspektive für die Ewigkeit. Und das Beste ist: Dieses Angebot gilt immer noch!

Martin Reitz
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Frage
Klingelt es bei Ihnen?
Tipp
Jesus Christus ruft Sie.
Bibellese
Johannes 4,10-14

Freitag, 17. März 2023: Der Notruf

Die Björn Steiger Stiftung kümmerte sich in den vergangenen Jahrzehnten um den Ausbau des Rettungswesens in Deutschland. Sie setzte sich dafür ein, dass landesweit einheitliche Notrufnummern gelten und Notrufsäulen am Straßenrand aufgebaut wurden. Zu Beginn der 70er-Jahre spendete man für den Rettungsdienst die ersten 100 Funkgeräte, denn Sprechfunk kannte man bis dahin nur in Taxis. Auf Anregung der Björn Steiger Stiftung wurde 1984 der münzfreie Notruf beschlossen. Am 17. März 2022, also heute vor einem Jahr, verstarb mit 92 Jahren der Gründer Siegfried Steiger.

Die Motivation für dieses Lebenswerk zog das Ehepaar Ute und Siegfried Steiger aus einem furchtbaren Ereignis. Sie verloren ihren achtjährigen Sohn Björn, der 1969 nach einem Schwimmbadbesuch von einem Auto erfasst wurde. Passanten alarmierten sofort Polizei und Rotes Kreuz. Doch es dauerte fast eine Stunde, bis der Rettungswagen eintraf, und Björn starb noch auf dem Transport an einem Schock. Die Geschichte der Björn Steiger Stiftung zeigt, dass es für den Menschen keineswegs selbstverständlich ist, schnelle und verlässliche Rettung herbeirufen zu können.

Bei Gott ist das anders. Im Tagesvers sagt David, dass Gott allen nahe ist, die ihn im Gebet anrufen. Das heißt, er hört sie augenblicklich. Wenn man zu Gott ruft, wird keine Notrufsäule benötigt. Auch keine »fromme« Vorleistung ist erforderlich. Wenn Sie in Not sind und vor allem, wenn Ihnen bewusst wird, dass eine Schuld Sie von Gott trennt, dürfen Sie sofort im Gebet zu Jesus kommen. Er wartet darauf, von Rettungsbedürftigen angerufen zu werden. Denn er hat am Kreuz schon für unsere Schuld bezahlt und will uns in die rettende Gemeinschaft mit Gott bringen.

Stefan Taube
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Frage
Wann haben Sie zuletzt einen Hilfeschrei zu Gott abgesetzt?
Tipp
Umkehr zu Gott geschieht durch Vertrauen – nicht durch fromme Leistung.
Bibellese
Psalm 50

Donnerstag, 16. März 2023: Beweis und Glaube

Als ehemaliger Kriminalbeamter war es u. a. meine Aufgabe, Beweise zu sichern. Hierbei unterscheidet man zwischen Sachbeweisen und Personenbeweisen. Sachbeweise sind z. B. Fingerabdruck- oder DNA-Spuren. Personenbeweise sind Aussagen von Zeugen. Während Fingerabdrücke und DNA-Spuren objektiv einen Täter überführen können, ist bei Zeugenaussagen immer Vorsicht geboten. Menschen können irren, Spuren nicht. Zeugen schildern den gleichen Sachverhalt oft völlig unterschiedlich. Zudem sagen Zeugen zuweilen mit Absicht die Unwahrheit.

Thomas war einer der zwölf Apostel Jesu, und er hatte seinen Herrn über drei Jahre lang ständig begleitet. Er hatte gehört, wie Jesus über seinen Tod und seine Auferstehung sprach. Als Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern erschien, war Thomas nicht zugegen. Obwohl die anderem ihm sagten, sie hätten Jesus gesehen, glaubte er nicht. Die »Zeugenaussagen« waren für ihn nicht Beweis genug. Als Jesus ein zweites Mal zu den Aposteln kam, war Thomas zugegen, und er durfte die Wundmale Jesus selbst betasten, also den »Sachbeweis« antreten.

Wir können heute dankbar sein für diesen Skeptiker Thomas. Denn bei ihm kommen Sach- und Personenbeweis in einzigartiger Weise zusammen. Er hat für uns die Richtigkeit der Auferstehung Jesu eigenhändig ermittelt, und das macht sein Zeugnis ausgesprochen glaubwürdig. Was den zunächst »ungläubigen Thomas« überzeugt hat, sollte auch für uns ausreichen. Doch das ist noch lange nicht alles in Gottes Beweiskette: Die Heilige Schrift sagt, dass viele Hundert Zeugen übereinstimmend die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Vor allem aber schenkt Gott durch seinen Geist jedem, der hierfür offen ist, eine tiefe Überzeugung von der Wahrheit der Auferstehung.

Axel Schneider
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Frage
Können Sie ohne Beweise glauben?
Tipp
Der lebendige Glaube vieler Menschen ist ein schlagender Beweis.
Bibellese
Hebräer 11,17-19

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