Dienstag, 22. November 2022: Die eigenen Grenzen als Chancen sehen

Manches im Leben hätten wir uns selbst nicht ausgesucht. Aber wir können es nicht ändern. Vielleicht hadern wir mit einer chronischen Krankheit, mit einer Behinderung. Manche sind niedergeschlagen, weil sie gerne anders aussehen würden, einen anderen Beruf oder ein anderes Geschlecht hätten. Andere können sich nicht mit einer enttäuschten Liebe abfinden. Die Lektion, die wir lernen müssen, ist die, dass wahrer Friede darin liegt, dass man aus Gottes Hand annimmt, was man nicht ändern kann. Mehr noch, im Vertrauen auf den allmächtigen Herrn des Himmels und der Erde ist es möglich, jede Enttäuschung als Chance zu sehen.

Die amerikanische Blindenlehrerin und Liederdichterin Fanny Crosby (1823-1915) wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und erblindete im Alter von sechs Wochen durch einen Behandlungsfehler eines Arztes und ihrer Eltern. Als 15-Jährige erhielt sie die Möglichkeit, eine Blindenschule zu besuchen. Dort wurde ihr musikalisches Talent gefördert. Sie wurde die Dichterin von über 8000 Liedern und als Königin des Erweckungsliedes bezeichnet. Manche Lieder wurden international bekannt wie »Seliges Wissen, Jesus ist mein«, »Komm doch zur Quelle des Lebens« oder »Sicher in Jesu Armen«. Das letztgenannte Lied trug sie auf der Beerdigung des amerikanischen Präsidenten Ulysses S. Grant vor. Ihr Leben hinterließ wohltuende Spuren, weil sie sich entschloss, ihre Situation dankbar aus Gottes Hand anzunehmen. Mit acht Jahren dichtete sie: »O, was für ein glückliches Kind bin ich, obwohl ich nicht sehen kann. Ich habe mich entschlossen, in dieser Welt zufrieden zu sein. Über wie viele Segnungen freue ich mich, die andere Leute nicht haben. Weinen und seufzen, weil ich blind bin, kann ich nicht und werde ich nicht!«

Gerrit Alberts
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Begrenzungen um?
Tipp
Nutzen Sie Ihre Chancen und suchen Sie Hilfe bei Gott!
Bibellese
2. Korinther 12,9-10

Montag, 21. November 2022: Keine zweite Belangung

»Beide Verkehrsteilnehmer sind zu je zu 50 % für die glimpflich verlaufene Kollision schuld« – so ähnlich lautete das Fazit des Polizisten an der Unfallstelle. Mein Arbeitskollege hat als Führerschein-Neuling diese Entscheidung akzeptiert und bezahlte eine Verwarnungsgebühr. Sein Unfallgegner jedoch, ein älterer Herr, sah das anders. Er zahlte kein Verwarnungsgeld, denn er wollte seinen Fahrfehler nicht einsehen. Und so kam es zu einem Gerichtsverfahren, zu dem mein Arbeitskollege als Zeuge geladen wurde. Der Richter bestätigte schließlich die Entscheidung des Polizisten. Nun musste der ältere Herr erheblich tiefer in die Tasche greifen.

Bei dieser Gerichtsverhandlung ließ es sich der Richter allerdings nicht nehmen, den bereits geständigen, jüngeren Unfallgegner heftig zu kritisieren. Das verwunderte, denn der war an diesem Tag doch nur Zeuge. Zum Glück hatte mein Arbeitskollege bereits am Unfallort seinen Fehler eingeräumt und seine Schuld beglichen. Ein zweites Mal konnte er von dem Richter dafür nicht belangt werden. Wer einmal seine Schuld beglichen hat, der kann kein zweites Mal dafür bestraft werden. Dieses Prinzip gilt auch bei Gott. Im Zusammenhang unseres Tagesverses geht es um die Frage, wie der sündige Mensch vor einem gerechten Gott bestehen kann. Die Antwort müsste lauten: niemals. Keine noch so gute Tat kann den Sünder von seiner Schuld freikaufen. Doch Gott selbst schuf eine Lösung. Jesus, der Sohn Gottes, kam in menschlicher Gestalt auf unsere Erde. Stellvertretend trug er am Kreuz den Schuldpreis. »Für die, die mit Jesus Christus verbunden sind, gibt es keine Verurteilung mehr.« Weil die Bezahlung unserer Schuld durch Jesus vollständig ist, kann der Mensch kein zweites Mal wegen seiner Schuld belangt werden.

Stefan Taube
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Frage
Hatten Sie auch schon den Gedanken: »Für mein Seelenheil möchte ich schon einen kleinen Teil beisteuern«?
Tipp
Beten Sie so: »Herr Jesus – ich verlasse mich nur auf dich.«
Bibellese
Römer 8,31-39

Sonntag, 20. November 2022: Kinder – eine Gefahr für unseren Planeten?

Der »Club of Rome«, ein Zusammenschluss von verschiedenen Experten, gibt vor, sich für Nachhaltigkeit und die Zukunft der Menschheit einzusetzen. In einer Pressemitteilung hieß es, der Generalsekretär dieses Klubs habe vorgeschlagen, Frauen, die maximal ein Kind bekommen, zu ihrem 50. Geburtstag einen Bonus von rund 70.000 Euro zu schenken als Dank für ihren Verzicht auf mehr Nachwuchs. Ziel sei es, die Geburtenzahl zu verringern. Die stark wachsende Weltbevölkerung sei die Hauptursache für die Zerstörung des Planeten.

Am Anfang der Bibel heißt es: »Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde« (1. Mose 1,28). Hat Gott hier einen unsinnigen Auftrag gegeben? – Wenn unsere Eltern Probleme mit dieser Aufforderung Gottes gehabt hätten, würde es viele der Leser des heutigen Kalenderblattes gar nicht geben. Und wenn Gott den Befehl gibt, dass wir uns vermehren und die Erde füllen sollen (ohne zeitliche Begrenzung), obwohl ihm alle weitere Entwicklung bekannt war, dann können wir davon ausgehen, dass sein Plan für diese Welt und ihre Zukunft auch das Problem der wachsenden Weltbevölkerung berücksichtigt.

Wie kurzsichtig das ist, wenn wir unsere Probleme auf Kosten der Schwächsten lösen wollen, sieht man in Europa. Viele Kinder können nicht mehr sagen: »Ich habe einen Bruder« oder: »Ich habe eine Schwester.« Und viele Tausend Kinder dürfen in Deutschland gar nicht geboren werden, sondern werden abgetrieben. Jesus hat oft Kinder in seiner Nähe gehabt. Er sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen! Wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes« (Markus 10,14). Bei ihm sind Kinder willkommen! Und wenn er ihnen eine Zukunft verheißt, dann sollte ihnen niemand heute diese Zukunft rauben.

Martin Reitz
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Frage
Was halten Sie von dem Vorschlag des »Club of Rome«?
Tipp
Unser Gott und Schöpfer hat mit Sicherheit mehr Überblick und Fachwissen als alle menschlichen Experten und Denker zusammen.
Bibellese
Jesaja 43,5-7

Samstag, 19. November 2022: Rote Linsensuppe

Eine meiner Lieblingssuppen ist die rote Linsensuppe, die ich folgendermaßen koche:

1 gehackte Zwiebel und 2 gehackte Knoblauchzehen in Kokosöl dünsten, 2 kleine Dosen gehackte Tomaten, 200 g rote Linsen, 600 ml Gemüsebrühe, 400 ml Kokosmilch, 2 TL Zitronensaft zusammen mit 1/2 TL Kurkuma, 1 TL Garam Masala, 1 TL Kreuzkümmel und 1/4 TL Cayennepfeffer dazugeben und aufkochen. Bei mittlerer Hitze ca. 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Koriandergrün garnieren.

Ich kann nur sagen: lecker und dazu noch sehr proteinreich.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich für diese Suppe den Segen Gottes aufgegeben hätte, so wie Esau das getan hat. Aber vielleicht hatte sein Bruder Jakob ja noch ein besseres Rezept. Auf jeden Fall hat Esau für dieses Linsengericht seinem Bruder sein Erstgeburtsrecht und damit den Segen Gottes abgetreten. Ein kurzes, gegenwärtiges Vergnügen war ihm wichtiger als zukünftige Wohltaten Gottes. Aber lesen Sie selbst, die Geschichte steht in der Bibel in 1. Mose 25,29-34. Später hat Esau diese Entscheidung bitter bereut und wollte sie am liebsten rückgängig machen. Doch es war zu spät.

Auch wir müssen uns die Frage stellen, was uns wichtiger ist: Spaß und Genuss für diesen Moment oder ein Leben unter dem Segen Gottes. Kurzfristige Sättigung und doch wieder hungrig werden oder ewige Zufriedenheit in Gott. Bei dem Heil, das Gott jedem Menschen in Jesus Christus anbietet, geht es um mehr als momentane Bedürfnisbefriedigung. Es geht um Vergebung der Schuld, ewiges Leben und ewige Zufriedenheit. Wie traurig ist es, wenn Menschen das ablehnen, weil ihnen ein kurzer, vergänglicher Spaß verlockender erscheint.

Sabine Stabrey


Frage
Was macht uns wirklich satt?
Tipp
Ein Leben ohne Christus mag kurzfristig Spaß machen, lässt uns aber in Ewigkeit hungrig zurück.
Bibellese
Galater 6,7-10

Freitag, 18. November 2022: Wenn die Notdurft wirklich Not bedeutet

Was in der westlichen Welt als selbstverständlich angesehen wird, ist in Ländern, wie z. B. Indien oder Nepal, in Teilen Afrikas, Russlands und Chinas Luxus: Toiletten mit Spülung. Stattdessen müssen rund 4,5 Milliarden Menschen, oft ängstlich und verschämt, ihre Notdurft im Freien, auf dem Feld, im Gebüsch, unter Brücken oder hinter Gebäuden verrichten. Dies wird unter anderem mit Mangelernährung, Wachstumsstörungen und Durchfallerkrankungen, einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern, in Zusammenhang gebracht.

Die »World Toilet Organisation« macht jährlich am 19. November auf diese unwürdigen Zustände aufmerksam, denn sichere Sanitärversorgung gehört zu den von der UN definierten Menschenrechten. Der Umgang mit den Körperfunktionen hat mit der Würde des Menschen zu tun, denn davon hängen, abgesehen von persönlicher Erniedrigung, weitere Menschenrechte ab. Eine akzeptable Sanitärversorgung, die die Privatsphäre wahrt sowie zugänglich, sicher, bezahlbar und hygienisch ist, gehört eigentlich zu einem angemessenen Lebensstandard dazu. Die Realität ist aber: So sauberes Wasser, wie wir bei uns täglich im Klo hinunterspülen, haben viele Menschen dieser Erde nicht einmal als Trinkwasser zur Verfügung.

Bedenken Sie doch einmal, wie gesegnet Sie sind, wenn Sie das nächste Mal Ihr vergleichsweise luxuriöses WC aufsuchen! Vergessen Sie nicht, Gott dankbar dafür zu sein. Es gibt immer Anlass und Grund, ihm zu danken, selbst in Zeiten, die uns nicht gefallen, sogar für Dinge, die wir für selbstverständlich halten. Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung, die anziehend auf Ihre Mitmenschen wirkt und Sie dazu befähigt, von Ihrem Segen auch gerne etwas abzugeben. Dazu besteht, wie oben gezeigt, mehr als genug Gelegenheit.

Daniela Bernhard
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Frage
Für wen oder was möchten Sie Gott heute Danke sagen?
Tipp
Auch für scheinbar kleine Dinge und Selbstverständlichkeiten kann man große Dankbarkeit zeigen.
Bibellese
Hebräer 12,28; 13,1-3

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