Sonntag, 13. November 2022: 1917

Der Film »1917« erzählt die Geschichte von zwei britischen Soldaten, die die Order erhalten, zwei eigene Bataillone von einem selbstmörderischen Angriff auf gut befestigte deutsche Stellungen abzuhalten. Hierzu müssen sie selbst in die vordersten Linien. Besonderer Anreiz für die beiden: Der Bruder des einen ist unter den Männern, die drohen, dem Feind in die Falle zu gehen. Der eine, dessen Bruder es zu retten gilt, stirbt auf dem Weg. Der andere schafft es bis ans Ziel. Es gelingt ihm, die Offiziere davon zu überzeugen, den schon begonnenen Angriff abzubrechen. Auch der Bruder seines verstorbenen Kameraden überlebt. Eine besonders ergreifende Szene zeigt – kurz vor Beginn des Angriffes – eine Gruppe von Soldaten, die einem einsamen Sänger zuhören. Der Soldat singt das Lied: I´m just a poor wayfaring stranger.

Dieses Lied, dessen Geschichte wohl bis in das beginnende 19. Jahrhundert zurückreicht, handelt von einen Menschen, der weiß, dass er auf dieser Erde nur ein armer, wandernder Fremder ist und dem Tod entgegengeht. Doch das Lied ist, obwohl von einer emotionalen Melodie getragen, kein hoffnungsloses Lied. Das Lied handelt vielmehr von der Zuversicht, durch den Tod in ein Land zu kommen, in dem der Dichter die Menschen wiedersieht, die er verloren hat. Es beschreibt ein Land, in dem keine Mühsal, keine Krankheit und keine Gefahr mehr sind, ein Land, in dem Gottes Erlöste leben.

Man kann darüber streiten, ob es richtig ist, Menschen mit solchen Liedern in den Tod zu schicken. Aber im Grunde wünsche ich mir, dass ich selbst auch in der ausweglosesten Lage stets darauf vertraue, was der Tagesvers sagt: Dass Gott den, der sich auf ihn verlässt, in die Ewigkeit begleiten wird.

Markus Majonica
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Frage
Sind Sie auf den Tod vorbereitet?
Tipp
Man kann nur dann sein Leben in Frieden beschließen, wenn man vorbereitet ist auf das, was nach dem Tod kommt.
Bibellese
Psalm 4

Samstag, 12. November 2022: Meine letzte Begegnung mit Opa

Wenn ein Mensch stirbt, denkt man in den meisten Fällen sofort an die letzte Begegnung. Als mein Opa mit 95 Jahren verstarb, dachte ich zurück an den Moment, als ich ihn das letzte Mal sah. Schwach und voller Schmerzen lag er auf seinem Krankenbett. Er hatte trübe Augen und keuchte; zwischen manchen Hustenattacken versuchten wir, miteinander zu reden, was jedoch sehr schwer war. Mein Opa merkte, dass ich eine vertraute Person war, aber meinen Namen wusste er schon nicht mehr. Ich stellte mir vor, wie es wäre, in seiner Situation zu sein: Nachts alleine und mit Schmerzen in diesem fremden Krankenhaus zu liegen. Und ich fragte mich, was einem Menschen in dieser Lage noch helfen könnte? Deswegen war es mir wichtig, dass ich ihm bei der Verabschiedung noch Jesus ans Herz legte. Ich drückte meinen Großvater und sagte zu ihm: »Jesus kann dich trösten!« Ich weiß nicht genau, was ihm Jesus in seinem Leben bedeutete. Aber eines kann ich sagen, er lächelte, und seine Augen waren nicht mehr trüb, sondern sie strahlten.

Gott tröstet – ist das nicht eine wunderbare Erfahrung!? Die Grundlage dieses Trostes ist Jesus Christus, der den Tod überwunden hat und – nachdem er am Kreuz für unsere Sünde und Schuld starb – von den Toten auferstanden ist. Jesus tröstet mich in manchen Situationen, z. B., wenn ich Angst habe, wenn es mir schlecht geht oder wenn ich mich alleine fühle. Sein Zuspruch richtet meinen Blick auf das ewige Leben, das er mir geschenkt hat. Einen größeren Trost kann man nicht finden: die wahre und einzige Hoffnung auf einen Ort ohne Kummer und Schmerzen. Auf einen Ort der Geborgenheit, der Liebe, der Vollkommenheit, des Lichtes und ewiger Freude. Dieser Trost hält mich – gerade auch in der Stunde des Todes.

Gabriel Herbert
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Frage
Was wird Sie trösten auf der Schwelle des Todes?
Tipp
Die Schwelle ist manchmal schneller erreicht, als man denkt.
Bibellese
Offenbarung 2,8-11

Freitag, 11. November 2022: Der Tod ist so sicher wie das Leben

Das älter gewordene Ehepaar steuerte sorglos dem Lebensabend entgegen. Rente genießen und Urlaub machen. So war zumindest der Plan der beiden gewesen. Doch dann bekam die Frau ganz plötzlich eine schwere Krankheit attestiert. »Sagen Sie es bloß nicht meinem Mann, dass ich sterben werde!«, bat die Frau den behandelnden Arzt. Der Mann wiederum bat unter vier Augen ebendiesen Arzt darum: »Ich weiß, dass meine Frau sterben wird, sagen Sie es ihr bloß nicht!«

Ich denke, dass diese fiktive Geschichte keinen Seltenheitswert hat. Das Thema Tod ist bei vielen ein »Tabuthema«. Obwohl wir wissen, dass der Tod in jeder Sekunde unseres Lebens eintreten kann, beschäftigen wir uns nicht damit. Das ist ein Phänomen: In allen anderen Dingen des »Lebens« sichern wir uns ab – Lebensversicherung, Hausratversicherung, Unfallversicherung und so weiter. Aber welche Sicherheiten haben wir nach unserem Tod? Viele Menschen glauben, es gäbe dann nichts mehr. Tot sei eben tot! Nun beschreibt die Bibel dies aber völlig anders. Hier wird eine Existenz nach dem Tod bezeugt, entweder in der Gegenwart Gottes oder in ewiger Gottesferne.

Im jetzigen Leben schließen viele eine Versicherung ab, obwohl der entsprechende Schaden vielleicht nie eintreten wird. Es geht um Vorsorge. Warum ziehen wir nicht in Erwägung, diese Vorsorge auch für ein Leben nach dem Tod zu machen? Es wäre ja dumm, hier keine Vorsorge abzuschließen. Das endet im ewigen Tod, dem Getrenntsein von Gott und allem Guten.

Es gibt eine »biblische Versicherung«, die uns keinen Cent kostet. Doch Jesus hat sie alles gekostet. Er gab dafür sein vollkommenes Leben hin. Nun lädt er uns ein, all unsere Sicherheiten auf ihn zu setzen und ihm Vertrauen zu schenken.

Axel Schneider
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Frage
Was gibt Ihnen Sicherheit?
Tipp
Lesen Sie in aller Ruhe Gottes »Versicherungsvertrag« (siehe Tagesvers)! Da gibt es garantiert nichts »Kleingedrucktes«.
Bibellese
Lukas 16,19-31

Donnerstag, 10. November 2022: Gottes besondere Zeichen von Liebe

An meinem Arbeitsplatz kam ein erfahrener Konstruktionskollege zu meinen Schreibtisch, um mit mir für einige Minuten technische Lösungen zu erarbeiten. Während wir auf den Bildschirm starrten und fleißig diskutierten, entdeckte ich einen Schriftzug an seinem Unterarm. »Ich liebe dich nicht« stand da – augenscheinlich mit Kugelschreiber geschrieben. Ich erschrak. Hatte er nach dem letzten Ehestreit sichtbare Spuren nicht rechtzeitig mit Seife entfernt? Ich sprach ihn nicht darauf an und beließ es bei der technischen Diskussion.

Im Stillen dachte ich an den oben zitierten Vers aus Jesaja 49: »In meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Was für ein Unterschied besteht doch zwischen Gott und uns Menschen! Statt seine Unzufriedenheit und Abneigung uns gegenüber auf seinem Arm zu dokumentieren, hat er die, die er liebt, in seine Handflächen eingezeichnet, um sie niemals zu vergessen. Womit haben wir eine solche Liebe und Treue angesichts unserer bösen Einstellung und Untreue gegenüber Gott verdient?

Gott will uns gnädig sein, denn er liebt uns. Und weil sein Sohn Jesus Christus durch sein Sterben am Kreuz Versöhnung zwischen Gott und Mensch möglich gemacht hat, können wir zu ihm kommen und um Vergebung bitten. Dann ist ewig alles gut.

Ein weiterer Vers des besagten Kapitels bestätigt Gottes Liebe zu uns: »Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde – ich vergesse dich niemals!« (NeÜ). Wir haben einen liebenden Gott, bei dem eines sicher ist: Wer zu ihm kommt und sich ihm anvertraut, wird niemals von ihm vergessen sein. Wie schade und tragisch wäre es, wenn wir Gottes Liebe unbeachtet lassen.

Stefan Taube
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Frage
Wie reagieren Sie darauf, dass Gott eine persönliche Beziehung zu Ihnen haben möchte?
Tipp
Lassen Sie sich versöhnen mit Gott, sodass auch Ihr Name für immer auf Gottes Handflächen geschrieben steht!
Bibellese
Jesaja 49,14-23

Mittwoch, 09. November 2022: Gnade

Es wird von einer besorgten Mutter berichtet, die eines Tages zu Napoleon kam und um Gnade für ihren straffällig gewordenen Sohn bat. Der Kaiser antwortete: »Der junge Mann hat zweimal die gleiche Straftat begangen, und um der Gerechtigkeit willen hat er dadurch die Todesstrafe verdient.« Die Mutter entgegnete: »Majestät, ich bitte sie nicht um Gerechtigkeit, sondern um Gnade für meinen Sohn.« – »Aber dein Sohn verdient keine Gnade«, antwortete Napoleon. »Sir«, rief die Frau, »es wäre keine Gnade, wenn er sie verdient hätte. Ich bitte nur um Gnade.« Sichtlich angetan von der Beharrlichkeit der Frau, antwortete er: »Ich werde ihm Gnade gewähren«; und er verschonte den Sohn dieser Frau.

Auch wir sind in Gottes Augen schuldig und haben den Tod verdient. Es ist nicht nur, dass wir die gleiche Sünde zweimal begangen haben, nein, wir haben im Laufe unseres Lebens schon unzählige Male gesündigt und können nicht bestehen vor einem heiligen Gott, auch nicht durch gute Taten. Für diese Schuld müssen wir ins Gericht Gottes, und es folgt eine Strafe, die ewige Verlorenheit. Dieser Strafe können wir mit eigener Anstrengung nicht entkommen. Doch Gott, »der nicht will, dass jemand verlorengehe« (2. Petrus 3,9), hat eine Lösung geschaffen. Vor 2000 Jahren hat er seinen Sohn auf diese Erde gesandt, um uns von unserer Sünde zu befreien. Jesus Christus starb an unserer Stelle diesen schrecklichen, qualvollen Tod am Kreuz. Er war ohne Sünde, deshalb konnte Jesus Christus unsere Schuld auf sich nehmen.

Nun gilt jedem Menschen das Gnadenangebot Gottes. Wer an den Herrn Jesus Christus glaubt und ihn als Herrn in sein Leben aufnimmt, »hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht« (Johannes 5,24).

Robert Rusitschka
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Frage
Haben Sie schon einmal Gnade erfahren?
Tipp
Bei Jesus Christus können Sie es.
Bibellese
Römer 3,21-31

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