Das war ein Fest für groß und klein. Unser heuriges Gemeindefest fand bei schönstem Wetter statt – Gott sei Dank! Unter den Bäumen im Pfarrgarten und im Schatten der Kirche ließ sich der Sommer gut aushalten. Für gute Stimmung sorgten auch ein üppiges Kuchenbüffet, eine große Auswahl an Salaten, Leckeres vom Grill und kühle, erfrischende Getränke. Die große Attraktion war die Hüpfburg. Hier geht das Gerücht um, dass ein Kind allein deshalb gekommen sei. Danke für Ihr Kommen und Mitfeiern! „Einer trage des anderen Last“, steht in der Bibel. Und so haben es auch die Helfer erlebt. Es fanden sich genug Leute, dass keiner alleine anpacken musste. Ein besonders Dankeschön allen, die zu einem so schönen Gemeindefest beigetragen haben.
Zur Zeit der Jahrhundertwende (1400) hatte Jan Hus sein Studium beendet und sollte als Priester der Kirche ordiniert werden. Zur gleichen Zeit hörte er von einem Engländer, namens John Wyclif. Der übersetzte die Bibel in die Sprache des Volkes. Dieser Wyclif behauptete, die Kirche lehre Dinge, die nicht in der Bibel ständen. Jan Hus erkannte dadurch, dass das Anbeten von Heiligenbildern falsch war und dass man direkt zu Jesus Christus beten sollte. Auch begann er nun zu predigen, dass die Bibel allein die Wahrheit enthielt. Der Erzbischof von Prag war außer sich vor Zorn, als er davon erfuhr. Wie konnte Jan Hus es wagen zu behaupten, dass der Papst nur ein normaler Mensch sei! Schließlich verbot er ihm das Predigen. Er ließ alle Schriften von ihm zusammentragen und verbrennen. Zuletzt wurde Hus sogar aus Prag verbannt.
Doch Hus ließ sich nicht einschüchtern. Er war von der Wahrheit der Bibel überzeugt und trat mutig für sie ein. Er predigte in den Dörfern rund um Prag und an den Flussufern Böhmens. Er konnte von der Wahrheit, die er selbst hatte erkennen dürfen, nicht schweigen. Er war von Jesus Christus vor der Strafe für seine Sünden gerettet worden. Seine Seele war zur Ruhe gekommen, und von diesem Glück musste er anderen nun weitersagen. Er konnte nicht anders, denn es war für ihn das Größte und Wichtigste, mit dem lebendigen Gott versöhnt zu sein.
Das ist auch heute noch das Größte und Wichtigste, was ein Mensch erfahren kann. Begreifen doch auch Sie, dass es Hoffnung und Freude bei Jesus Christus gibt. Wenn Sie ihn heute um Vergebung ihrer Schuld bitten und ihm fortan vertrauen, kann dieser Friede auch in Ihr Herz einziehen. Erst dann ist das Ziel, das Gott uns Menschen setzt, erreicht.
Der Reformator Jan Hus lebte in einer Zeit, die nicht einfach war (ca. 1369-1415). Nach dem Tod seines Vaters war die Mutter allein verantwortlich, den Jungen aufzuziehen. Eigentlich sollte er nach der Schule studieren, doch das nötige Geld fehlte. Ein reicher Mann, der der Familie wohlgesonnen war, erklärte sich bereit, sein Studium zu finanzieren. Also schnürte Jan seinen Rucksack und zog nach Prag, um an der dortigen Universität zu studieren. Überall standen Statuen. Jan kam wieder in Erinnerung, was ihm damals der Pater gesagt hatte: Er solle die Figuren anbeten, und sein Vater würde dann vielleicht in den Himmel kommen.
Gemeinsam mit einem Studienkollegen ging er einige Jahre später erneut durch die Straßen von Prag. Dabei bemerkten sie, dass sie Stadt in heller Aufregung war. Es war kurz vor Silvester 1399, an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert. In der Stadt ging das Gerücht herum, dass die Welt am 1. Januar 1400 untergehen werde. Gleichzeitig verkündete die Kirche, dass sie Sonderspenden einsammelte, um für jeden einen festen Platz im Himmel zu reservieren. Die Leute hatten Angst vor dem Weltuntergang. Aber sie hatten noch mehr Angst vor dem drohenden Ende, ohne einen Platz im Himmel.
Kann man sich einen Platz im Himmel erkaufen? Vielleicht durch Leistung, durch Spenden, gute Taten oder eine christliche Taufe? Zu all den Dingen hat die Bibel ein eindeutiges Nein. Sie sagt vielmehr: Unsere Rettung ist ein Geschenk, das der lebendige Gott uns gibt. Sie sagt: Bekenne Jesus Christus deine Lebensschuld und bitte ihn um Vergebung deiner Sünden. Wer sich Jesus anvertraut, wird gerettet werden. Glauben Sie das? Nicht der Weltuntergang droht, sondern die ewige Verlorenheit aufgrund von nicht vergebener Schuld.
Er lebte in einer der schwersten Zeiten, die es je gab: Pest, Pocken und Ruhr entvölkerten ganze Landstriche. Dazu tobte 30 Jahre lang ein furchtbarer Krieg: Marodierende Soldaten zogen plündernd, mordend und vergewaltigend durchs Land und hinterließen Elend und Not. Auch Paul Gerhardt (1607-1676) erfuhr schon früh, was Leid bedeutet. Als er 12 Jahre alt war, starb sein Vater, zwei Jahre später die Mutter. Später erlebte er, dass seine Geburtsstadt von schwedischen Soldaten fast völlig zerstört wurde. Außerdem starben vier seiner fünf Kinder.
Wie kann man angesichts solchen Elends nicht verzweifeln? Was hält einen innerlich am Leben in dieser Not? Paul Gerhardt fand Trost und Kraft in seinem Glauben an Gott. Als lutherischer Pfarrer tröstete und ermutigte er viele Menschen, in allem Leid auf Gott zu vertrauen. Dazu nutzte er auch seine besondere Gabe, tiefgehende und persönliche Lieder zu dichten. Viele seiner Texte haben die Zeiten überdauert. »O Haupt, voll Blut und Wunden«, »Ich steh an deiner Krippe hier«, »Geh aus, mein Herz, und suche Freud« und viele andere Paul-Gerhardt-Lieder sind bis heute in den Gesangbüchern unterschiedlichster Konfessionen zu finden und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Viele Straßen, Schulen und Kirchen in Deutschland tragen bis heute Paul Gerhardts Namen.
Christen haben keine einfachen Antworten angesichts des Leids in der Welt. Auch werden sie selbst nicht von allem Schweren verschont. Aber sie können auf den Gott hinweisen, der die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen eigenen Sohn für sie sterben ließ. Immer wieder erfahren Menschen: Das Evangelium hat Kraft, trägt und gibt Hoffnung gerade in Zeiten der Not – und eröffnet den Zugang zum ewigen Leben.
Wir sind zu Besuch bei unseren Verwandten in Holland und wollen von einem Ausflugsort im Süden zurück in den Norden des Landes. Um mehr vom Land zu sehen, schlagen sie vor, über Nebenstraßen zu fahren. Als Führer und zur Orientierung wird das GPS eingestellt, und wir fahren los. Aber zu meinem Erstaunen dirigiert uns das Gerät in westliche Richtung. Ich stelle eine entsprechende Frage, aber man folgt trotzdem weiter der vom GPS vorgegebenen Richtung, bis wir irgendwo »in der Pampa« verloren sind. Nun nehme ich die normale Landkarte zur Hand, und wir finden – dieser folgend – sicher nach Hause.
Wenn wir uns in unserem Leben verirren, welchen Kompass können wir dann einsetzen um wieder zurückzufinden? Die Bibel ist ein sicherer Wegweiser für alle Lebenslagen, besonders wenn wir uns verloren fühlen. Und was unser endgültiges Ziel betrifft: Jesus ist der Weg dorthin, nicht ein Weg von vielen, sondern der Weg! Es gibt nur diesen einen Weg. Ja, Jesus setzt sogar voraus, dass seine Jünger, die mit ihm drei Jahre zusammengelebt haben, diesen Weg kennen: »… den Weg dorthin kennt ihr ja.«
Aber was ist mit mir? Ich war nicht dabei, ich lebe jetzt, 2000 Jahre später, wie komme ich zum Vater? Wie kann ich den Vater kennen, ich habe ihn doch nie gesehen? Jesus gibt auf diese Frage eine klare Antwort: »Wenn ihr erkannt habt, wer ich bin, dann habt ihr auch meinen Vater erkannt.«Damit habe ich heute sogar einen Vorteil gegenüber seinen Jüngern, denn ich stehe diesseits des Kreuzes und der Auferstehung Jesu. Und sein Leben und sein Wesen und Charakter sind mir in den vier Evangelien aus verschiedenen Sichtweisen überliefert. Zusätzlich erklärt und betont der Apostel Paulus die Liebe Jesu für mich in jedem seiner zahlreichen Briefe.
Martin Grunder
Wie finden Sie auf den richtigen Weg zurück, wenn Sie in die Irre geraten sind?
Gottes Wort gibt Ihnen Antwort für jede Lebenslage, und Jesus ist auch für Sie der Weg zum Vater im Himmel, wenn Sie sich ihm anvertrauen.
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