Sonntag, 23. Oktober 2022: Schmerzen

Wohl jeder hat schon einmal Schmerzen gehabt: Wundschmerzen, Zahnschmerzen, Rückenschmerzen, Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen und, und, und. Ich kann mich an eine Situation aus meiner frühesten Kindheit erinnern, in der ich aufgrund einer Mittelohrentzündung von Ohrenschmerzen nachts wach geworden bin. Sie wurden so stark, dass ich an der Schlafzimmertür meiner Eltern fast zusammengebrochen bin. Schmerzen sind mir also nicht unbekannt. Doch das, was ich bisher erlebt habe, waren immer nur mehr oder weniger kurzfristige Schmerzen. Ich habe noch nie einen chronischen Schmerzzustand durchleiden müssen, wie er z. B. bei schweren Erkrankungen auftreten kann. Ich habe zwar schon Menschen erlebt und begleitet, für die starke Schmerzen ein ständiger Begleiter waren. Aber ich selbst würde für mich nicht in Anspruch nehmen, sagen zu können, dass ich wirklich mit Schmerzen vertraut bin.

Der Tagesvers spricht nun von einem Mann, der nicht nur mit physischen Schmerzen, sondern auch mit Verachtung, Einsamkeit und Leiden vertraut war. Er beschreibt einen Mann, der hierüber aus eigener, tief durchlebter Erfahrung sprechen konnte, der also wirklich wusste, was es bedeutet, Schmerzen und Leid zu durchleben. In der Gesamtschau der Bibel wird klar, dass es sich bei diesem Mann um Jesus Christus handelt. Er ist einerseits Gottes Sohn, vertraut mit unendlicher Herrlichkeit und Ewigkeit, aber auch ein Mensch, vertraut mit Leiden und Endlichkeit. Und das ist für uns von größter Bedeutung. Denn es handelt sich bei Jesus Christus damit um eine Person, der Sie – auch wenn Sie schweres Leid, starke Schmerzen, größte Verachtung und quälende Einsamkeit durchleiden – aus tiefstem Herzen verstehen kann.

Markus Majonica
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Frage
Wie haben Sie Zeiten des Leidens durchlebt?
Tipp
Jesus ist voll Mitgefühl und Mitleid, weil er selbst Leid gefühlt hat.
Bibellese
Hebräer 2,17-18; 4,14-16

Samstag, 22. Oktober 2022: Sündlos im Verborgenen

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Jesus eigentlich in den Momenten getan hat, von denen die Bibel nicht berichtet? Also in den Alltagszeiten zwischen den Wundern und Reden, die wir aufgeschrieben finden? Ich muss gestehen, dass ich bislang kaum darüber nachgedacht habe. Wenn ich aber an meine eigene Kindheit und die meiner kleinen Kinder denke, kann ich kaum glauben, dass Jesus sich schon als kleiner Junge immer liebevoll verhalten hat. Doch die Bibel berichtet, dass genau das der Fall war! Jesus war immer sündlos, sein ganzes Leben hindurch.

Stellen Sie sich vor, wie oft ein langer Tag zu Ende ging und Jesus erschöpft und müde war. Oder wie er sich tagelang auf Wanderschaft befand, von seinen Jüngern und vielen anderen Leuten umgeben war und kaum Ruhe hatte. Wie er endlose Gespräche mit den Führern des Volkes führte, die ihn kritisierten, verleumdeten und hassten. Er wusste das, weil er als Gottes Sohn in die Herzen der Menschen blicken konnte, die voll Sünde waren. Wie er auf Disteln und Dornen trat, seine Füße schmerzten, er Hunger und Durst kannte. Oder auch, wie er sich ganz sicher auch mal in seiner Ausbildung zum Zimmermann auf den Finger schlug!

In all diesen Situationen hat Jesus immer vollkommen sündlos reagiert. Da, wo wir so schnell ein falsches Wort sagen, einen bösen Gedanken haben, Ungeduld, Zorn, Genervtheit oder Bitterkeit empfinden, war Jesus immer liebevoll und beherrscht. Ich bewundere ihn umso mehr, wenn ich an all diese kleinen Momente des Alltags denke und mich selbst mit ihm vergleiche. Mein Gebet ist, dass Jesus mein Herz und meine Gedanken verändert und mir täglich zeigt, wie gut er ist!

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Was tun wir, wenn uns niemand beobachtet?
Tipp
Jesus war sowohl unter Menschen als auch allein immer heilig und sündlos.
Bibellese
1. Petrus 2,21-25

Freitag, 21. Oktober 2022: Alles fängt mit einem Plan an

Niemand kauft Steine und Bretter und Dachpappe, wenn er damit nicht auch etwas bauen will; und niemand kauft alle möglichen Lebensmittel, wenn er damit nichts zu tun vorhat. Allem Tun der Menschen gehen Pläne voraus. So war es auch bei der Entstehung der Welt. Gott hatte einen Plan mit ihr. Und weil er unendlich viel größer als wir ist, konnte er jedem seiner Geschöpfe den Plan mit auf den Lebensweg geben, nach dem sie gebaut wurden. Dieser Plan ist sogar so raffiniert gemacht, dass er nahezu fehlerlos für die folgende Generationen abgeschrieben und weitergegeben werden kann. Wissenschaftler haben sogar angefangen, in diesen Plänen zu lesen, obwohl sie, entgegen ihren Behauptungen, noch nicht sehr weit gekommen sind. Denn niemand weiß, wie der Bauplan für den Seh- oder den Hörapparat und all die vielen anderen Organe und für deren Zusammenspiel zu lesen ist, und da fängt es doch erst an, interessant zu werden.

Wir einfachen Menschen können aber trotzdem daraus lernen, dass Gott ein planender Gott ist. Er hat nicht nur einen großartigen Plan für die Zellen unseres Körpers, sondern auch einen noch viel großartigeren Plan für unsere unsterbliche Seele. Denn Jesus Christus sagt uns in der Bibel, dass er für die an ihn Glaubenden im Himmel nicht nur eine fertige Wohnung geplant, sondern auch schon gebaut hat, und dass er uns dahin bringen will, wenn sein Plan für unser Erdenleben abgearbeitet ist (vgl. Johannes 14,1-3).

Aber auch für die gesamte Schöpfung wurde nicht nur ein Anfang, sondern auch ein Ende geplant. Wie weit oder wie nah wir daran sind, wissen wir nicht. Nur, dass schon die Pläne für einen neuen Himmel und eine neue Erde bereitliegen, hat Gott uns verraten.

Hermann Grabe
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Frage
Was unternehmen Sie, um Gottes Plan mit Ihnen zu entsprechen?
Tipp
Wenn Gott ein planender Gott ist, sollten wir ihn nach seinem Plan für uns fragen.
Bibellese
Epheser 1,1-14

Donnerstag, 20. Oktober 2022: Ich habe keinen mehr!

Wir versuchen jedes Jahr, ein paar Tage mit einem Bus der Barmer Zeltmission in der Fußgängerzone unserer Stadt zu stehen. Der Bus hat eine Bücherecke, eine Sitzecke und sogar eine Kaffeebar. Draußen vor den Bus stellen wir Tische und Sonnenschirme auf, um ohne Stress dort sitzen und mit Passanten reden zu können. An einer Seite des Busses gibt es einen Büchertisch.

Ich hatte die Betreuung am Büchertisch übernommen, als sich eine Frau zögernd näherte und die Bücher betrachtete. Ich stand am anderen Ende des Büchertisches und ging zwei Schritte auf sie zu. Das waren wohl zwei Schritte zu viel, denn schnell entfernte sie sich wieder. Schade. Zehn Minuten später stand sie wieder da. Und wieder geschah das Gleiche. Diesmal jedoch hatten wir, bevor sie ging, ein schüchternes Lächeln getauscht. Doch es gab noch ein drittes Mal. Als ich mich nun langsam auf sie zubewegte, blieb sie diesmal stehen. Auf meine Frage, ob ich ihr helfen könne, begann sie in Tränen auszubrechen. Und dann brach es aus ihr heraus: Sie war vor Jahren aus einem Staat im Osten in ein Dorf in der Eifel gezogen und hatte dort geheiratet. Ihre Schwiegermutter war ihre liebste und einzige Bezugsperson gewesen. Nun war sie gestorben, und sie hatte keinen mehr!

Da stand ich nun und war gefordert. Denn ich hatte ja einen Grund, da zu stehen. So erzählte ich ihr von Jesus, der unsere Nähe sucht und der gestorben und auferstanden ist, um uns neues Leben zu schenken und bei uns zu sein und uns nie mehr zu verlassen. Er will uns einen Frieden und eine Geborgenheit schenken, die über unser Verstehen geht.

Wir haben fast eine Stunde miteinander geredet, und danach ging sie zuversichtlich und gefasst und, wie mir schien, mit ein wenig Hoffnung im Herzen weiter.

Bernd Grünewald
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Frage
Wie fühlen Sie sich gerade?
Tipp
Jesus selbst will Ihr Tröster sein. Scheuen Sie nicht die Begegnung mit ihm.
Bibellese
Johannes 4,1-42

Mittwoch, 19. Oktober 2022: Anders als gedacht

Saulus von Tarsus war ein fanatischer Verfolger der Christen. Er versuchte, ihren Glauben mit Stumpf und Stiel auszurotten. Doch nachdem der auferstandene Christus ihm begegnete war, wurde er ein leidenschaftlicher Verkündiger der Botschaft, die er einst bekämpfte.

Lord George Lyttleton und sein Cousin Gilbert West verabredeten sich, die Bibel zu widerlegen. Lyttleton wollte Beweise gegen die Bekehrung des Paulus zusammentragen, West gegen die Auferstehung Jesu Christi. Nachdem sie als Juristen alle verfügbaren Fakten geprüft hatten, mussten sie ehrlicherweise zugeben, dass die biblischen Berichte vertrauenswürdig sind. Lytteltons Buch bekam den Titel »Betrachtungen über die Bekehrung und die Apostelschaft von Paulus«. West erhielt für seine Untersuchung »Betrachtungen über die Geschichtlichkeit und Beweise der Auferstehung Jesu Christi« die Doktorwürde der juristischen Fakultät der Universität Oxford.

Albert Henry Ross war der Überzeugung, dass die Geschichte von Jesus »auf sehr unsicheren Grundlagen beruht«. Doch nach umfangreichen Recherchen kam er zu der Überzeugung, dass die Evangelienberichte zuverlässig sind, und schrieb unter dem Pseudonym Frank Morison das Buch »Wer wälzte den Stein?«. Das erste Kapitel trägt die Überschrift: »Das Buch, das sich weigerte, geschrieben zu werden«.

Ähnlich erging es Lewis Wallace, einem General und Gouverneur von New Mexico. Mit seinem Buch gegen die Glaubwürdigkeit der Evangelien kam er bis zum vierten Kapitel. Dann musste er einsehen, dass er sich im Irrtum befand. Er beugte seine Knie, tat Buße und vertraute auf Christus als seinen Herrn und Retter. Später schrieb er das Buch »Ben Hur«. Man sieht: Das Wort Gottes ist sich selbst der beste Beweis.

Gerrit Alberts
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Frage
Warum ist es wichtig zu wissen, ob die Bibel historisch korrekt ist oder nicht?
Tipp
Wahrheit und Glaube gehören zusammen. Deshalb hält Gottes Wort aller Überprüfung stand.
Bibellese
Apostelgeschichte 22,3-16

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