Samstag, 28. Mai 2022: Lohnt sich das?

Mit einem christlichen Büchertisch die Menschen in der Fußgängerzone unserer Stadt während ihres Einkaufsbummels auf den Glauben anzusprechen, hat bei uns in Trier schon lange Tradition. Es kommen die unterschiedlichsten Menschen vorbei. Die einen nehmen voller Eile ein Traktat an. Andere bleiben kurz stehen, und wieder andere nehmen die Einladung auf eine Unterhaltung gerne an. Die meisten Menschen gehen jedoch eilig vorüber, weil sie uns gar nicht wahrnehmen oder sich fürchten, angesprochen zu werden. Das muss man gar nicht persönlich nehmen, denn selbst geht man an anderen Ständen in der Stadt ja auch oft uninteressiert vorüber.

Und doch wollen wir die Möglichkeiten, die wir haben, nutzen, um die einzigartige Botschaft der Erlösung durch Jesus Christus an die Menschen weiterzugeben. Da man die meisten Menschen nur dieses eine Mal sieht, weiß man natürlich nicht, was es in ihnen bewirkt hat. Manchmal fragt man sich schon, wie viel Sinn diese Arbeit wirklich hat.

Auf unseren Traktaten und Büchern haben wir immer die Adresse unserer Bücherstube aufgedruckt. Und so konnte mir mein Freund Christoph eines Tages in der Mittagspause eine Postkarte präsentieren, die etwa folgenden Inhalt hatte: »Liebe Freunde, ich komme aus Leipzig und war vor zwei Jahren als Tourist in Trier unterwegs, als ich von euch ein Traktat über Jesus Christus in die Hände gedrückt bekam. Ich habe es gelesen, und der Inhalt hat mich nicht mehr losgelassen, bis ich mein Leben Jesus Christus übergeben habe. Nun habe ich hier auch eine gute Gemeinde gefunden und bin ein sehr glücklicher Christ. Ich möchte euch an meiner Freude teilnehmen lassen, weil es in Trier seinen Anfang nahm. Liebe Grüße …«

Bernd Grünewald
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Frage
Haben Sie auch schon diese lebensverändernde Wirkung der Botschaft von Jesus Christus erlebt?
Tipp
Dieser Kalender möchte genau dazu beitragen. Dahinter steht die Liebe des Gottes, der Menschen von ihrer Sünde und Schuld retten will.
Bibellese
Apostelgeschichte 17,16-34

Freitag, 27. Mai 2022: Kopflos

Das Unheimlichste, was ich bisher in meinem Leben gesehen habe, ist ein geköpftes Huhn. Ich dachte, es wäre vorbei, als der Kopf des Huhns in der dafür gegrabenen Grube lag, aber da hatte ich mich getäuscht: Die Flügel begannen zu flattern, und das Federvieh rannte einfach fluchtartig los. Schnell wandte ich den Blick ab, da vor allem die von dem Huhn hinterlassene Blutspur mir erst einmal die Lust auf Chicken Nuggets verdorben hatte.

Es ist tatsächlich so: Bis zu 10 Minuten kann sich der Körper eines Huhnes noch bewegen, nachdem es geköpft wurde. Oft muss man aufpassen, dass das erhoffte Brathähnchen nicht nach seinem Tod noch davonläuft! Obwohl es natürlich nicht mehr dauerhaft lebensfähig ist, wirkt es für kurze Zeit völlig lebendig. Doch das Huhn wird nie wieder Eier legen, Körner aufpicken oder auch nur einen Mucks von sich geben.

Der Tagesvers sagt, dass Jesus das Haupt der Gemeinde ist. Das macht ihn nicht nur zu dem »obersten Chef« einer Zusammenkunft von Gläubigen, sondern es bedeutet auch, dass er der Herr über das gesamte Leben von jedem einzelnen Christen ist. Die Bibel verspricht denen ewiges Leben, die Jesus die volle Kontrolle anvertrauen. Das bedeutet, nicht mehr mit dem eigenen Kopf durch die Wand zu wollen, sondern sein Leben nach Christi Willen auszurichten. Wer Jesus nicht als sein »Haupt« annimmt, läuft völlig »kopflos« durchs Leben. Genau wie ein geköpftes Huhn nicht mehr wirklich lebt, hat ein Mensch das wahre Leben nicht, wenn Jesus nicht sein Herr ist. Natürlich wirken diese Menschen trotzdem lebendig, da sie ganz normal essen, sprechen und sich bewegen. Doch ihr Leben hat nicht die Perspektive, die Christus schenken möchte: ewig bei Gott im Himmel zu sein.

Carolin Nietzke


Frage
Was hält Sie davon ab, Jesus noch heute die Kontrolle über Ihr Leben zu geben?
Tipp
Seien Sie nicht länger »kopflos«, sondern nehmen Sie Jesus Christus als Ihr Haupt an!
Bibellese
Epheser 1,15-23

Donnerstag, 26. Mai 2022: Vaterlose Jugendliche

Ich kenne Matthias (Pseudonym) seit mehreren Jahren. Als Teenie kam er zu uns in den Jungenstreff. Regelmäßig haben wir uns getroffen: Sport gemacht, die Bibel gelesen und viel und lecker gegessen. Nicht kompliziert, aber mit Herz und Wärme. Immer wieder kam Matthias nach der Schule zu uns. Wir haben zusammen geredet, Playstation gespielt, Mathe gemacht. Manchmal hat er bei uns übernachtet. Wir haben ihn sehr gerne. Unsere Kids auch.

Inzwischen ist Matthias 17 Jahre alt. Neulich fahren wir zusammen im Auto. Es ist eine gute Zeit, mal ehrlich und etwas tiefer zu reden. Es ist dunkel draußen. Vielleicht ein Vorteil – so sehe ich nicht sofort Matthias? Tränen in den Augen. Irgendwann wird aus den Tränen ein richtiges Weinen. Mitten im Gespräch fällt ein entscheidender Satz, an den ich seitdem immer wieder mal denken muss: »Du weißt mehr über mich als mein Vater!« Sein Vater wohnt weit weg. Nur selten sehen sie sich. Soll ich mich über die anerkennenden Worte freuen? Oder soll ich heulen? Der Junge tut mir leid! Ihm ergeht es wie so vielen »vaterlosen« Jugendlichen die einfach mal ein anerkennendes »Hast du gut gemacht mein Junge!« oder ein »Ich bin stolz auf dich!« hören wollen. Ich könnte heulen …

Ich wünsche Matthias, dass er in Gott einen Vater findet, der so ganz anders ist als ein natürlicher Vater. Er ist der perfekte Vater. Gott weiß ALLES über ihn, auch das, was Matthias nie einem Menschen sagen würde. Gott hat immer Zeit für ihn. Ihn interessieren seine Noten in der Schule, seine Hobbys, seine Fragen – und sein Herzschmerz und seine Tränen! Er ist nicht weit weg und hat immer ein offenes Ohr. Und er kann wirklich helfen, heilen, trösten, lieben. Der perfekte Vater eben!

Willi Dück


Frage
Kennst du Gott als deinen persönlichen Vater?
Tipp
Egal, welches Vaterbild du (erlebt) hast, Gott ist der perfekte Vater.
Bibellese
Matthäus 6,1-15

Mittwoch, 25. Mai 2022: Gott zur Verfügung stehen

Mit einem entstellten Gesicht, überdimensionalen Füßen und anderen Einschränkungen wird im Kongo ein Junge geboren. Sein Name: Saba. Schuhe passen ihm nicht. Zeitlebens bewegt er sich barfuß fort. Wer mit ihm spricht, muss genau zuhören, da seine Aussprache undeutlich ist. Sein T-Shirt ist ständig nass, denn er kann seinen Speichel nicht kontrollieren. Auf eine Schule wird er nie geschickt – vermutlich, weil es sich bei ihm »nicht lohnt«. Und so wird Saba älter. Um einen kleinen Unterhalt zu bekommen, geht er betteln. In einer Kirchengemeinde findet Saba Anschluss. Er hört das Evangelium und beginnt ein Leben mit Jesus. Biblische Geschichten begeistern ihn. Obwohl er Analphabet ist, kann er viele Bibelstellen auswendig aufsagen und bringt ermutigende Bibelverse ins Gespräch mit ein. Da Saba sich ständig an Knotenpunkten seines Stadtviertels aufhält, lernen ihn viele Leute kennen. Sowohl Einheimische als auch Ausländer wissen, wer Saba ist.

Eines Tages verliert ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und kommt an einer Hauswand zum Stehen. Auch Fußgänger trifft das Unheil. Unter ihnen befindet sich Saba. Saba überlebt diesen Unfall nicht und wird, wie in diesem Land üblich, am nächsten Tag beerdigt. Hunderte von Menschen kommen zu seiner Beerdigung. Das Kirchengebäude ist überfüllt, Trauernde müssen sogar draußen stehen. Auch die Chefs der Supermärkte und andere höhergestellte Persönlichkeiten nehmen von ihm Abschied. Alle sagen, dass Saba sie durch seine lebensfrohe Natur bereicherte: Kranke hatte er daheim oder in der Klinik besucht und sie mit Bibelversen ermutigt.

Wie viele von uns mögen wohlhabend, gesund und schulisch gebildet sein? Aber bei der Frage »Wie kann Gott mich gebrauchen?« werden sie traurig und ratlos.

Stefan Taube
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Frage
Wie reagieren Sie auf die Frage, wie Gott Sie gebrauchen kann?
Tipp
Wenn Gott einen Krüppel wie Saba zu seiner Ehre gebrauchen kann, dann doch einen gesunden Menschen erst recht.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,1-11

Dienstag, 24. Mai 2022: Mit Gott (spazieren) gehen

In der Coronapandemie haben viele Menschen das Spazierengehen neu entdeckt. In unserem heutigen Vers geht Gott selbst spazieren. Stellen wir uns das einmal vor: Wir sind im Garten Eden mit saftigem Gras und blühenden Wiesenblumen. Große Bäume spenden angenehmen Schatten und bieten allerlei fröhlich pfeifenden Vögeln Unterschlupf. Viele Tiere grasen oder spielen friedlich miteinander, und es riecht würzig nach Harz. Und dann kommt Gott. Was muss das für ein unglaubliches Gefühl vollkommenen Glücks gewesen sein, mit Gott, dem Schöpfer der Welt, durch diese Idylle spazieren zu gehen!

Doch was machen Adam und Eva? Jetzt, wo ein wunderschöner Spaziergang hätte folgen können, sehen wir zwei Menschen, die sich aus Scham und Furcht vor Gott verstecken. Sie haben soeben von der Frucht gegessen, von der sie niemals hätten essen dürfen, und so die Gemeinschaft mit Gott mit Füßen getreten. Ja, Gott wollte Freundschaft mit den Menschen. Er wollte Beziehung, er wollte ausgedehnte Spaziergänge und richtig gute Gespräche. Doch der Mensch hat sich gegen ihn entschieden.

Das Spannende ist, dass Gott nicht so reagiert, wie ich reagiert hätte: Er zieht keinen Schlussstrich, um auf einem anderen Planeten neu anzufangen. Ja, der sogenannte Sündenfall hatte schwere Folgen für Adam und Eva und die gesamte Menschheit, aber Gott gibt nicht auf. Seine Bemühungen, die verloren gegangene Freundschaft mit uns Menschen wiederaufzubauen, ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel bis zum Kreuz. Jetzt liegt es an jedem Einzelnen von uns, ob wir uns weiter vor Gott verstecken, oder ob wir uns einlassen auf den schönsten Spaziergang, den man sich vorstellen kann.

Hanna Spina


Frage
Versuchen Sie, sich vor Gott zu verstecken?
Tipp
Durch den Tod Jesu am Kreuz können wir Menschen wieder Gemeinschaft mit unserem Schöpfer haben.
Bibellese
1. Mose 3,8-18

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