Sonntag, 25. August 2024: Ein guter Tausch, 2. Korinther 5,21

Bei einem Tausch stehen sich in der Regel in etwa zwei gleichwertige Leistungen gegenüber. Wenn man etwas Höherwertiges eintauscht für eine Sache, die weniger wert ist, dann hat man einen »guten Tausch« gemacht. Wenn man allerdings den schlechteren Teil erwischt, dann hat man »einen schlechten Tausch« gemacht. Die Motivation eines Tausches kann aber auch sein, dass der andere etwas hat, was man selbst unbedingt gerne hätte. Gerade Sammler kennen das!

Gerne würden wir vielleicht auch mit jemandem tauschen, der sich in einer beneidenswerten Lebenssituation befindet. Vielleicht möchten Sie einmal mit Jeff Bezos (Gründer von Amazon) oder Elon Musk (Tesla) tauschen, um zumindest einen Tag deren scheinbar unbegrenzten Reichtum genießen zu können. Ein Schwerkranker würde sicher gerne mit dem Gesunden tauschen, der ihn am Krankenbett besucht, oder der Gefängnisinsasse mit dem Wärter, der abends zu seiner Familie nach Hause kann. Beim Tauschen orientiert man sich also gerne nach oben. Umgekehrt würde kaum jemand mit einem Menschen tauschen wollen, mit dem es das Leben nicht gut gemeint hat: »Mit dem möchte ich nicht tauschen.«

Wie grundsätzlich anders denkt der Sohn Gottes! Er hatte im Himmel wirklich nichts, was ihm fehlte. Uns hingegen fehlt im Blick auf den Himmel wirklich alles. Vor allem Gerechtigkeit. Denn das ist die Voraussetzung für den Zutritt in die Gegenwart Gottes. Nun bietet dieser Jesus, der ohne jede Spur von Ungerechtigkeit war, uns tatsächlich einen Tausch an: Er bietet seine Gerechtigkeit im Tausch gegen meine Sünde. Ihn kostete dieses Tauschangebot sein Leben. Uns kostet es nur eine klare Entscheidung. Für ihn war es ein schlechter Tausch, für uns ist es der beste, den das Leben zu bieten hat.

Markus Majonica
Frage
Haben Sie schon einmal einen »schlechten Tausch« gemacht?
Tipp
Verpassen Sie nicht diese Tauschgelegenheit!
Bibellese
Jeremia 33,10-11

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Samstag, 24. August 2024: »Schaurig schöne« neue Welt, 1. Mose 11,4

Ist Ihnen Transhumanismus ein Begriff? Er stammt von dem britischen Biologen und Philosophen Julian Huxley (1887–1975) und bedeutet in etwa »über den Menschen hinaus«. Die Idee ist, dass der Mensch sich durch die Symbiose mit Technik in einem »beschleunigten evolutionären Prozess« in einen Übermenschen verwandelt, der letztendlich alle Krankheiten und selbst den Tod überwindet. Obwohl Huxley diese Idee bereits 1957 formulierte, nehmen die Bestrebungen im 21. Jahrhundert durch neue Technologien wie »Computer-Gehirn-Schnittstellen« oder »Genmanipulation« erst richtig Fahrt auf.

Der Wunsch, z. B. defekte Organe durch Technik zu ersetzen, ist dabei durchaus nachvollziehbar und erscheint erstrebenswert. Kritisch wird es aber dort, wo der Mensch meint, sich durch eigene Mittel – ganz ohne Gott, seinen Schöpfer – über seine menschliche Begrenztheit erheben zu können, mit eigener Kraft Unsterblichkeit zu erlangen, sodass wir alle selbst zu »kleinen Göttern« werden. Diesen Wunsch hegten schon – wie der Tagesvers zeigt – unsere Urahnen beim Turmbau zu Babel. Doch die menschliche Hybris, sich selbst bis an den Himmel erheben zu können, war und ist stets zum Scheitern verurteilt. Denn das Problem des Menschen ist und bleibt die menschliche Natur. Sie ist durch die Sünde korrumpiert, und das bleibt sie trotz aller scheinbaren Fortschritte. Trotz der erstaunlichsten technischen Erfindungen bleibt der Mensch in seiner moralischen Unfähigkeit und Fragwürdigkeit gefangen.

Will der Mensch wirklich seine Fehlbarkeit, Begrenztheit, Krankheit und Tod überwinden und ewig leben, will er seine echte Bestimmung finden, dann muss er sich seinem Schöpfer anvertrauen. Denn nur Gott kann uns die dafür notwendige neue Natur schenken.

Bernhard Czech
Frage
Würden Sie es mit solchen Menschen, wie wir es sind, eine Ewigkeit lang aushalten?
Tipp
Wer göttliches Leben sucht, kommt an Gott nicht vorbei.
Bibellese
2. Korinther 5,14-17

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Freitag, 23. August 2024: Gott infrage stellen?, Jesaja 55,9

Man kann ehrliche »Warum-Fragen« stellen, auf die man Antworten bekommt. Eine solche wäre: Warum hat man keine Geduld für einen aufdringlichen Obdachlosen aufgebracht? Oder: Warum ist man in ein altes, längst für überwunden gehaltenes Verhaltensmuster zurückgefallen? Oder: Warum hatte man wieder einmal nur sich selbst im Blick und nicht ebenfalls seinen Nächsten? Die Antworten darauf sind oft unangenehm. Aber man stellt sich ihnen. Christen können daraufhin positiv reagieren und dadurch in der Erkenntnis ihrer selbst und in der Erkenntnis Gottes wachsen.

Andere »Warum-Fragen« sind nichts anderes als in Frageform gehüllte Anklagen gegen Gott und gehen mit dem allmächtigen Schöpfer ins Gericht, indem man z. B. fragt: »Warum geht es manchen bösen Menschen besser als mir und anderen guten?« – »Warum finde ich nicht die Anerkennung, die ich für gerechtfertigt halte?« – »Warum hast du mich nicht ausreichend vor meinem Ehepartner gewarnt?« – »Warum muss ich mit der regionalen oder weltweiten Wirtschaftskrise oder mit dem bösartigen Tumor in meinem Magen fertig werden?« Oder man wird zu einem an allem zweifelnden Theologen, indem man fragt: »Warum hast du überhaupt das Böse zugelassen oder sogar gewollt?«

In allen diesen Fällen bilden wir Menschen uns ein, über sämtliche Daten zu verfügen, die für solche Be- und Verurteilungen nötig wären. Doch eigentlich sollte unser Tagesvers uns zu der Einsicht bringen, die bereits der alte Heide Plato dem Sokrates in den Mund legte: »Ich weiß, dass ich nichts weiß.« Wir können Gottes Wege oft nicht verstehen, sollten aber glauben, dass ein Gott, der seinen Sohn für uns sterben ließ, nur gute Absichten mit denen hat, die ihn lieben (vgl. Römer 8,28).

Hermann Grabe
Frage
Welchen Rang nimmt Gott in Ihrem Denken ein?
Tipp
Man kann niemals zu groß und niemals zu gut von ihm denken.
Bibellese
Jesaja 55

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Donnerstag, 22. August 2024: Verbotene Früchte schmecken besser …, 2. Mose 20,17

Als ich noch ein Junge war, gab es in unserem Dorf beim Gasthaus einen Birnbaum mit herrlichen Früchten. Die waren so anziehend, dass mein Freund und ich uns eines Abends, als es bereits dunkel war, hinschlichen und einige pflückten. Aber gerade in dem Moment kam der Wirt aus der Tür heraus! Wir nahmen die Beine in die Hand und liefen davon. Peinlich nur, dass mein Fahrrad dort liegen blieb … Mein Vater fragte tags darauf: »Wo ist dein Fahrrad?« Es lag natürlich nicht mehr unter dem Baum; der Wirt hatte es weggesperrt. Da musste ich mit der Wahrheit herausrücken. Mein Vater ließ mich von meinem Taschengeld 1 kg Birnen kaufen und zum Wirt gehen, um mich zu entschuldigen und um mein Fahrrad zu bitten. Der nahm mit einem Schmunzeln die Birnen und gab mir meinen Drahtesel zurück.

Verbotene Früchte schmecken besser, oder doch nicht? Mein Gewissen hatte mich bereits geplagt, als wir diesen Plan auszuhecken begannen; erst recht dann während der Tat. Als uns der Wirt erwischte, war sofort Angst da. Welche Strafe hatte ich dafür zu erwarten … von den Eltern … von Gott? Kannte ich doch die Gebote »du sollst nicht stehlen« und »du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut« aus dem Religionsunterricht. Trotzdem (oder: gerade deshalb!) reizte es mich, die Birnen zu stehlen.

Kennen Sie das auch? Gerade das Verbotene reizt. Und wer könnte von sich behaupten, er habe noch nie »ein Gut« seines Nächsten begehrt? Wir sind doch alle manchmal neidisch! Doch Gottes Maßstab bleibt unerbittlich bestehen.

Später durfte ich einsehen, dass ich den Zehn Geboten nie gerecht werden kann. Aber genau für dieses Versagen meinerseits ist Jesus gestorben! Durch den Glauben an ihn ist mir für alle Zeiten vergeben.

Sebastian Weißbacher
Frage
Wo scheitern Sie an den Zehn Geboten?
Tipp
Kommen Sie mit Ihrem Versagen zu Jesus!
Bibellese
2. Mose 20,1-17

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Mittwoch, 21. August 2024: Todayʼs good mood …, Römer 8,32

… is sponsored by my dog. »Meine gute Stimmung heute verdanke ich meinem Hund« – so in etwa kann man den vorstehenden Spruch ganz gut übersetzen. Ich las ihn im Vorbeifahren an einem Geschäft, das allerlei mehr oder weniger notwendiges Zubehör für Hunde verkaufen will. Vielleicht war ich für diese Werbung besonders sensibilisiert, weil wir tatsächlich einen Hund, genauer, eine Hundedame, in unserem Haus haben. Seit nunmehr rund zwölf Jahren begrüßt sie mich jeden Morgen, wenn ich die Treppe herunterkomme. Sie hört meine Schritte, erhebt sich von ihrem Lager und kommt in den Flur. Sobald ich in Reichweite bin, sucht sie meine Nähe, wedelt mit dem Schwanz und erhält ihre morgendliche Streicheleinheit. Man hat den Eindruck, der Hund freut sich über meine Anwesenheit, und das empfinde ich durchaus als positiv.

Trotz aller Nähe und Freude, die ein Hund vermitteln kann, verdanke ich ihm aber nichts, was mein Leben wirklich ausmacht. Es liegt z. B. nicht an meinem Hund, dass ich an diesem Morgen überhaupt aufgewacht bin, dass ich aus meinem Bett aufstehen kann, dass ich tatsächlich auf eigenen Füßen die Treppe hinuntergehen kann, dass ich überhaupt in einem Haus lebe, dass ich eine Arbeit habe, über die ich mein Leben finanzieren kann. Meinem Hund verdanke ich nicht das Glück einer Familie, von Freunden und Verwandten. Vor allem verdanke ich meinem Hund nicht, dass ich Frieden mit Gott habe, dass mein Leben einen Sinn und ein Ziel hat, dass es ewig Bestand hat. Um den Urheber und Geber all dieser guten Gaben zu identifizieren, bedarf es in dem zitierten Werbespruch lediglich der Umstellung von zwei Buchstaben: Aus »dog« wird »GOD«. Denn tatsächlich ist er es, dem ich all das Genannte verdanke.

Markus Majonica
Frage
Wer oder was übt existentiellen Einfluss auf Ihr Leben aus?
Tipp
Nichts, was wir haben, haben wir nicht von Gott.
Bibellese
Psalm 23,1-6

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