Samstag, 09. April 2022: Nach Hause gehen

Fast 74 Jahre lang war er mit der britischen Königin Elisabeth II. verheiratet: Prinz Philip, Herzog von Edinburgh. Am 9. April 2021 endete sein fast 100-jähriges Leben. Fünf Wochen zuvor war er noch am Herzen operiert worden. Als er im März das König-Edward-VII.-Krankenhaus verlassen hatte, bekam die Öffentlichkeit den beliebten Prinzgemahl ein letztes Mal zu sehen. Noch einige Tage verbrachte er auf Schloss Windsor, dann verließen ihn die Kräfte. Nach Bekanntgabe des Todes von Prinz Philip titelte eine große deutsche Zeitung: »Er ging nach Hause, um zu sterben.«

Bei einem Christen kann man es andersherum sagen: Er stirbt, um nach Hause zu gehen. »Denn hier auf der Erde haben wir keine Heimat. Unsere Sehnsucht gilt jener künftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind« (Hebräer 13,14). Heimweh zu haben nach diesem herrlichen Ort in der Gegenwart von Jesus Christus ist keine Lebensmüdigkeit. Es ist vielmehr das Wissen, wo man als Mensch hingehört. Nämlich nicht in diese kaputte Welt, in der man am Ende doch nur alt und gebrechlich wird. Menschen gehören in die Gegenwart Gottes. Christen leben in dem Bewusstsein, auf der Durchreise zu sein. Wer Jesus nachfolgt, zieht einst in die Wohnungen ein, die er für seine Jünger vorbereitet hat (Johannes 14,2-3).

Mein Vater starb nicht in seinem eigenen, sondern in einem Krankenhausbett. Und er hatte Frieden mit Gott. Kurz vor seinem Ableben zitierte mein Papa die Strophe aus einem Lied von Christian-Rudolf Flad (1804-1830): »Endlich kommt er leise, / nimmt uns bei der Hand, / führt uns von der Reise / heim ins Vaterland.«

Sterben, um nach Hause zu gehen, ist weit besser, als nur zu Hause zu sterben – selbst wenn es im Luxus auf Schloss Windsor wäre.

Markus Wäsch


Frage
Wo, glauben Sie, gehören Sie hin?
Tipp
»Ich gehe heim! Bin Fremdling nur hienieden. / Ich find nicht Heimat hier, noch find ich Frieden.« Carl Brockhaus (1822-1899)
Bibellese
Johannes 14,1-3

Freitag, 08. April 2022: Wohltäter oder Hardliner?

Gestern vor 45 Jahren, am 7. April 1977, wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von Terroristen der »Rote-Armee-Fraktion« (RAF) in Karlsruhe auf offener Straße erschossen. Dies führte zur Verabschiedung des Anti-Terrorismusgesetzes im Februar 1978. Sein Nachfolger wurde Kurt Rebmann, der sich selbst als »Hardliner« bezeichnete und sich für die Verschärfung des Strafrechts im Umgang mit Terroristen einsetzte. Ich selbst war als junger Polizist im Objektschutz an seinem Wohnhaus in Stuttgart eingesetzt. Herr Rebmann war wohl in seinem politischen Amt unnachgiebig und streng, jedoch gegenüber uns Polizisten gab er sich stets sehr freundlich. Als ich ihn das erste Mal sah, kam er auf mich zu, gab mir die Hand und stellte sich höflich vor. Ein anderes Mal ging er mit seinem Hund spazieren, und auf seine Bitte hin begleitete ich ihn, in Uniform und mit Maschinenpistole bewaffnet.

Irgendwie muss ich heute in diesem Zusammenhang an Jesus denken. Wie war er doch in seinem Dienst unnachgiebig und streng mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, die das einfache Volk ausnutzten. Egoistische und herrschsüchtige Menschen musste Jesus zurechtweisen. Doch wie sanftmütig und zuvorkommend war er gegen die, welche in aller Einfalt und im Glauben, dass er der Sohn Gottes war, zu ihm kamen. Niemanden hat er zurückgewiesen, für jeden hatte er ein offenes Ohr.

Jesus ist immer noch derselbe. Den Selbstgerechten, die ohne Gott leben wollen, drohen harte Strafen. Aber er nimmt die auf, die von Herzen einsehen, dass sie ohne ihn verloren sind. Jesus ist der »Wohltäter« schlechthin, der gekommen ist, Menschen zu heilen, die an ihrer Seele erkrankt sind und dies vor Gott eingestehen und seine Hilfe annehmen.

Axel Schneider
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Frage
Ist Jesus Ihr persönlicher »Wohltäter«?
Tipp
Es ist ein Segen und keine Schande einzusehen, dass man krank ist und der Hilfe bedarf.
Bibellese
Lukas 6,1-11

Donnerstag, 07. April 2022: Bleiben Sie gesund!

»Bleiben Sie gesund«, ist während der Corona-Pandemie so etwas wie das neue »Auf Wiedersehen« geworden – sei es nach dem Einkaufen oder als Grußformel unter einem Brief. Ein nachvollziehbarer und freundlicher Wunsch, denn jeder von uns ist froh, wenn es ihm gut geht und er gesund sein darf. »Bleiben Sie gesund!« setzt allerdings voraus, dass man gesund ist, was leider nicht immer der Fall ist. Wer hat nicht gerade Zahn- oder Rückenprobleme, leidet unter einer Allergie oder einer Erkältung? Und was ist mit vielleicht unerkannten Krankheiten, die wir schon in uns tragen, obwohl wir noch symptomfrei sind? Und selbst, wenn unser Körper wirklich völlig gesund wäre, wie sieht es mit unserer Seele aus? Ist die nicht oft auch krank und verwundet? Wie viele Leute leiden unter psychischen Problemen und Nöten! Gesundheit wird immer relativer, je länger man über sie nachdenkt. Statt »Bleiben Sie gesund!« müsste man daher wohl oft »Werden Sie gesund!« sagen.

Wer krank ist, geht zum Arzt. Gefährlich ist es, wenn man sich gesund fühlt, aber in Wirklichkeit krank ist und keine Hilfe sucht. Die Bibel stellt die unangenehme Diagnose, dass alle Menschen krank sind. Und tatsächlich merken wir, dass wir nicht nur an körperlichen Krankheiten leiden, sondern auch an dem, was andere Menschen uns und wir ihnen antun: Lieblosigkeit, Desinteresse, Arroganz, Kritiksucht. Die Bibel nennt das Sünde. Und um diese »Krankheit« zu heilen, ist Jesus auf die Erde gekommen. Jeder, der anerkennt, dass er krank ist und Hilfe braucht, kann sich an diesen Arzt wenden und Vergebung und Heilung erfahren. Dazu ist nicht mehr als ein einfaches, aber ehrliches Gebet nötig. »Werden Sie gesund!«, ist daher heute mein Wunsch für jeden, der noch nicht zu Jesus gekommen ist.

Elisabeth Weise
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Frage
Was hindert Sie daran, zu Jesus zu gehen?
Tipp
Der große Arzt drängt sich niemandem auf.
Bibellese
Matthäus 9,9-13

Mittwoch, 06. April 2022: Die Hände Jesu (3)

Es ist unfassbar! Die Hände Jesu taten nichts als heilen, trösten, versorgen und Liebe erweisen. Trotzdem wurden sie schließlich »durchgraben«, indem man Jesus an ein Kreuz nagelte. Die gleichen Hände, die alles geschaffen und alle diese Wunder gewirkt hatten, wurden durchbohrt. Unvorstellbar! Wie kann das sein? Wie konnte dem Sohn Gottes so etwas zustoßen? Konnte Jesus das nicht verhindern, wenn er doch solche Macht hatte?

Jesus gibt die Antwort selbst und sagt, dass er gekommen ist, »um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele« (Markus 10,45). Er wollte an diesem Kreuz sterben, weil das der einzige Weg war, um uns zu retten. Er nahm das, was uns von Gott trennt, auf sich: unsere Sünde. Und dann wurde er dort am Kreuz an unserer Stelle dafür gerichtet. Wie bei einem Blitzableiter wurde der gerechte Zorn Gottes über unsere Sünde auf ihn umgeleitet.

Seitdem streckt Jesus jedem Menschen seine Retterhände entgegen. Er lädt uns ein, unsere Sünden zu bekennen, Vergebung zu empfangen und ein neues Leben an seiner Hand zu beginnen. Bitte stellen Sie sich das bildlich vor: Der ewige Sohn Gottes, der Schöpfer des Universums und Vollbringer unzähliger Wunder, steht mit durchbohrten Händen vor Ihnen. Er zeigt Ihnen die Wundmale an seinen Händen. Und dann sagt er: »Ich habe es auch für dich getan, weil ich dich über die Maßen liebe und nicht will, dass du verlorengehst. Vertraue mir! Gib mir deine Sünden und dein Leben!«

Wie gut, wenn wir unsere Hand in seine legen, an dieser Hand durchs Leben gehen, sicher dem Ziel entgegen: Dem Wohnort Gottes, dem Himmel, wo wir ewig staunen werden über den, der auch mit seinen Händen so vieles, eigentlich alles, für uns getan hat.

Stefan Hasewend
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Frage
Wie sehr muss Jesus Sie lieben, wenn er SEIN Leben gab, um IHRES zu retten?!
Tipp
Wer Jesus nicht als Retter haben will, wird ihm eines Tages als Richter begegnen.
Bibellese
Johannes 20,19-29

Dienstag, 05. April 2022: Die Hände Jesu (2)

Gestern haben wir gesehen, dass Jesus den Großteil seines Lebens Zimmermann war. Er war harte Arbeit gewohnt und kannte den ganz normalen Alltag auf dieser Welt. Mit ca. 30 Jahren begann Jesus dann, öffentlich zu lehren und Wunder zu wirken. Viele Wunderwerke geschahen durch seine Hände und wiesen ihn als Sohn Gottes aus, denn kein normaler Mensch kann solche Werke tun!

Da kommt z. B. ein Aussätziger, der jahrelang in völliger Isolation gelebt hat, zu ihm. Jesus ist innerlich bewegt und tut das Undenkbare – er rührt den Mann an! Wie muss das für diesen Mann gewesen sein? Nach so vielen Jahren wieder eine Berührung! Und dann passiert das Wunder: Jesus steckt sich nicht bei ihm an, sondern er hat »ansteckende Gesundheit«. Der Mann ist geheilt (Matthäus 8,1-4). Einmal bringen sie einen Taubstummen zu ihm. Jesus legt einfach seine Finger in dessen Ohren und berührt mit Speichel seine Zunge. Nach einem kurzen Gebet ist der Mann gesund (Markus 7,31-37). Ein anderes Mal stirbt der einzige Sohn einer Witwe. Wieder ist Jesus zu tiefstem Mitleid gerührt. Er rührt die Bahre an und erweckt den jungen Mann wieder zum Leben (Lukas 7,11-17). Bei einer anderen Begebenheit heilt Jesus einen Blindgeborenen! Er bereitet aus Erde und seinem Speichel einen Teig und streicht ihn mit seinen Händen auf die Augen des Mannes. Als dieser sich die Augen wäscht, kann er zum ersten Mal in seinem Leben sehen (Johannes 9,1-7). Bei der Speisung der 5000 gehen fünf Brote und zwei Fische durch die Hände von Jesus, und 5000 Männer (plus Frauen und Kinder) werden gesättigt (Markus 6,34-44)!

Seine Wunderhände heilen, versorgen, trösten und erweisen Liebe. Was werden diese Hände wohl für all die Wunder und Liebestaten am Ende erhalten?

Stefan Hasewend
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Frage
Welche Reaktion würden Sie vorschlagen?
Tipp
Morgen gibt es die Auflösung.
Bibellese
Johannes 20,30-31 und 21,24-25

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