Donnerstag, 15. August 2024: Bedingungslos vertrauen, Römer 8,28

Das Leben hat so viel zu bieten … vor allem Enttäuschungen, so würden Schwarzseher den Satz wohl ergänzen. Wir machen Pläne für den Urlaub, und dann kommt unerwartet etwas dazwischen: eine Erkrankung, ein Todesfall oder ein Streik, der den Flug nach Übersee verhindert. Wir hoffen auf eine Beförderung am Arbeitsplatz, und ein anderer macht das Rennen. Wir hoffen auf eine erfolgreiche Therapie, und dann kommt der Krebs doch wieder zurück. Wie geht man mit all dem Schweren um, das uns zu überwältigen droht, ohne völlig den Mut zu verlieren?

Unser Tagesvers zeigt, dass Christen aufgrund einer tiefen und innigen Beziehung zu Gott eine andere Perspektive im Blick auf das Unschöne, Schwere und Enttäuschende im Leben entwickeln können. Als Christ darf ich Gott vertrauen, dass er aus allem, was in meinem Leben geschieht, etwas Gutes für mich werden lässt: Wenn ich nach einem Autounfall nicht im Krankenhaus gelegen hätte, hätte ich niemals so eindrücklich erlebt, wie viele mit einem Besuch an meinem Krankenbett persönlich Anteil an meinem Ergehen nehmen. Hätte ich nicht immer wieder Absagen bei vielen Bewerbungen erhalten, würde ich heute vielleicht ganz woanders leben und nicht die Familie haben, die mich jetzt glücklich macht. Hätte ich an einem bestimmten Tag nicht den Zug verpasst, so wäre mir eine Begegnung »erspart« geblieben, die mir ganz neue Chancen eröffnet hat. So könnte ich beinahe endlos fortfahren.

Es macht tatsächlich einen Unterschied, Gott zu kennen, ihn zu lieben und darauf zu vertrauen, dass er am Ende das Gute zum Vorschein bringen wird. Statt Trübsal zu blasen, darf man zu staunen wagen, und dann eine ewig herrliche Zukunft genießen, wenn sich schlussendlich aller Nebel lichtet und für immer die Sonne scheint.

Joachim Pletsch
Frage
Wagen Sie es, Gott bedingungslos zu vertrauen?
Tipp
Wer Vertrauen in Gott sät, wird inneren Frieden und ewige Freude ernten.
Bibellese
Römer 8,31-39

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Mittwoch, 14. August 2024: Gipfelkreuze, Johannes 14,6

In der Schweiz gibt es eine Bewegung, die Gipfelkreuze als störend empfindet und sie deshalb beseitigen will. Sie empfindet diese als ein aufgezwungenes christliches Symbol. Das entspräche nicht mehr dem Zeitgeist, der liberal und offen sein soll.

Man kann tatsächlich die Frage stellen: Was haben Berggipfel und Kreuze miteinander zu tun? Dazu fällt mir die Schilderung eines Bergwanderers ein, der einmal – allerdings am Fuße eines Berges – ein Holzkreuz sah, an dem Jesus als gekreuzigt dargestellt wurde. An diesem Kreuz befand sich folgendes Schild: »Willst du die Allmacht Gottes sehn, dann musst du in die Berge gehn. Willst du die Liebe Gottes sehn, dann bleib vor dem Kreuze Jesu stehn.«

Ich finde das ausgesprochen treffend. Für mich persönlich sind gerade die gewaltigen Bergmassive in ihrer Majestät ein Ausdruck der gewaltigen Schöpfergenialität Gottes. Das ignorieren viele Menschen, weil sie Gottes Urheberschaft an der Schöpfung verneinen. Das mag man noch verstehen, und das will ich niemandem vorhalten. Allerdings ist das Kreuz nicht irgendein religiöses Symbol, sondern – bei Licht betrachtet – der Ausdruck höchster Liebe Gottes zu den Menschen. Denn hier neigte der Schöpfer sich herab und sühnte den Schaden, den wir Menschen angerichtet haben. An einem Kreuz auf dem Gipfel eines Hügels vollstreckte Gott an seinem Sohn Jesus Christus das Urteil über die Schuld der Menschen, damit jeder Frieden mit Gott haben kann, der dies für sich in Anspruch nimmt.

Damit ist jedes Kreuz ein Hinweis auf die Güte und Menschenliebe Gottes, die in Christus Gestalt angenommen hat, die fassbar und erlebbar ist. Wie tragisch ist es, das Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen aus dem Blick zu nehmen!

Markus Majonica
Frage
Was bedeutet das Kreuz für Sie?
Tipp
Jesu Tod bedeutet die Chance auf Leben für jeden.
Bibellese
Johannes 3,14-19

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Dienstag, 13. August 2024: Süße Verlockungen, Sprüche 1,10

Mein kleiner Sohn hat Humor. Als ich ihn bat, den oben zitierten Spruch zu wiederholen, sagte er: »Meine Tochter, wenn dich …« Und dabei schaute er grinsend zu seiner Schwester hinüber. Ich musste lachen. Er hatte Recht. Diese Warnung ist nicht allein für Söhne geschrieben.

Tatsächlich begegnen Mädchen und Jungen genauso wie Männer und Frauen ständig Verlockungen. Häufig sind dabei »böse Buben« mit im Spiel: Gleichaltrige, die uns mitziehen wollen, um Böses zu tun. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mich als 14-Jähriger erstmalig betrank. Meine Freunde hatten es mir oft vorgemacht, und irgendwann konnte ich der Versuchung nicht mehr widerstehen. Das war der Anfang davon, dass Saufen zu einer Regelmäßigkeit in meinem Leben wurde. Natürlich hat es zunächst Spaß gemacht. Aber wie viel Geld und Gehirnzellen ich in den nächsten Jahren dadurch verloren habe – nicht auszudenken!

Verlockungen können am Anfang süß wie Schokolade sein, aber sie haben immer einen bitteren Nachgeschmack. Mäuse lockt man mit einem leckeren Köder. Wenn die Falle dann zuschnappt, ist die Maus gefangen. Leider funktioniert das bei uns Menschen auch. Das Beste ist also, gar nicht auf die Verlockungen einzugehen. Dazu fehlt uns aber häufig die Kraft. Genauso fehlt uns danach die Kraft, uns wieder aus den Fesseln der Sünde zu befreien. Es ist wahr, was Jesus sagte: »Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde« (Johannes 8,34).

Gibt es dann überhaupt einen Ausweg für uns? Kann uns jemand aus den Verstrickungen befreien? Kann uns jemand die Kraft geben, den Verlockungen zu widerstehen? Doch, so jemanden gibt es! Es ist Jesus. Er kann uns frei machen. Er kann uns Widerstandskraft geben. Jesus kann das!

Paul Wiens
Frage
Welchen Verlockungen zum Bösen können Sie nicht widerstehen?
Tipp
Sündige Verlockungen haben immer einen bitteren Nachgeschmack.
Bibellese
Johannes 5,1-15

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Montag, 12. August 2024: Fahnenlied, Hoheslied 2,4

In dem Film »Napola« aus dem Jahr 2004 wird die Geschichte zweier Jugendlicher erzählt, die ihre Ausbildung 1943 in einer sog. »Nationalpolitischen Erziehungsanstalt« des NS-Regimes erleben. Gleich zu Anfang des Films wird eine Zusammenkunft der elitären Kaderschule zelebriert, in der auch das sogenannte Fahnenlied der Hitler-Jugend gesungen wird. Darin heißt es u. a. »Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit!« Einer der Protagonisten, der aus einfachen Verhältnissen stammende Friedrich, stimmt begeistert mit ein. Für ihn bedeutet die Aufnahme in diese Einrichtung eine ungeahnte Chance. Er genießt zu Beginn die Kameradschaft und Wertschätzung. Doch zusehends bemerkt er, wie grausam und menschenverachtend die Ideologie seiner Vorgesetzten ist. Kameraden sterben, Gefangene werden getötet usw. Die Fahne, deren scheinbar heilbringende Wirkung sie so enthusiastisch besungen haben, die Freiheit und Zukunft, ja, sogar Ewigkeit versprach, führte tatsächlich in den Tod und die Niederlage.

So geht es in der Tat oft mit menschlichen Fahnen, die uns auf dem Weg in die Zukunft vorangehen und scheinbar Heil versprechen. Ist das Christentum so anders? Verheißt es nicht auch im Zeichen des Kreuzes die Ewigkeit? Und sind der Fahne des Kreuzes nicht zigtausende Menschen gefolgt, um andere, z. B. während der Kreuzzüge, zu töten? Ist das auch nur eine falsche Flagge?

Das Zeichen des Kreuzes könnte nicht mehr missverstanden werden. Tatsächlich steht der, der an diesem Kreuz sein Leben ließ, Jesus Christus, für Hingabe, Barmherzigkeit und eine Liebe, die sogar seine Feinde umfasste. Deswegen ist dieses Zeichen das einzige, echte Friedensbanner, das den in eine wunderbare Herrlichkeit führt, der ihm nachfolgt.

Markus Majonica
Frage
Wem oder was folgen Sie?
Tipp
Lassen Sie sich allein vom Sohn Gottes in die Zukunft leiten.
Bibellese
Johannes 12,31-36

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Sonntag, 11. August 2024: Kaiserbesuch in Dortmund, Markus 5,27

Am 11. August 1899 wurde Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnung des großen Dortmunder Binnenhafens erwartet. Durch den neuen Hafen war es nun möglich, von Dortmund aus über den Dortmund-Ems-Kanal auf direktem Weg den Rhein und damit die Nordsee zu erreichen. Millionen Tonnen Kohle, Stahl und weitere Güter konnten jetzt kostengünstig in die ganze Welt gebracht werden.

Am feierlichen Eröffnungstag war der Hafen besonders geschmückt, und im neuen, wunderschönen Hafenamt-Gebäude war der edelste Raum sogar nach dem Kaiser benannt worden! Alles sah prächtig aus. Begeisterte Bürger säumten die Straßen – in der Hoffnung, den Monarchen zu sehen, ihm zuzujubeln und ihm vielleicht sogar ein Anliegen vortragen zu können?

Doch dann die Enttäuschung: Der Kaiser betrat nicht einmal das Gebäude und zog stattdessen – hoch zu Ross – direkt weiter über die Münsterstraße in Richtung Rathaus. Zu den Menschen nahm er keinen Kontakt auf. Die meisten der festlich gekleideten Gäste blieben für den Kaiser unbemerkt. Die Menschentrauben, die bunten Tücher der Winkenden aus den Fenstern der Münsterstraße, die Hoffnung in den Herzen, die Anliegen – der Kaiser nahm sie nicht wahr.

Wie völlig anders ist Gott! Er übersieht niemanden und kennt alle unsere Gedanken »von ferne«. Aber er ist uns auch nahe gekommen in Jesus Christus, seinem Sohn. Und von diesem berichtet die Bibel, dass er selbst im dichtesten Gedränge die Not einer kranken Frau bemerkte, bevor sie etwas sagen konnte. Sie hatte nur seinen Mantel berührt, in der Hoffnung geheilt zu werden. Und genau das geschah aufgrund ihres Glaubens. So ist unser Gott! Mitten in unsere Verlorenheit hinein kam er, um uns von allem Schaden der Sünde dauerhaft zu retten und uns eine neue Lebensperspektive zu eröffnen.

Klaus Spieker
Frage
Was erwarten Sie von Jesus Christus?
Tipp
Suchen Sie seine Nähe! Er sieht Sie.
Bibellese
Johannes 12,12-24

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