Samstag, 10. August 2024: Schutzengel mit Variation, Psalm 91,11-12

In Norwegen liegt die größte europäische Hochebene, das Hardangervidda. Um abseits von den Touristenströmen wandern zu können, war ich auf einer kleinen Straße ca. 20 km weit in den Nationalpark hineingefahren. Die Straße hatte immer wieder Schlaglöcher, und so fuhr ich äußerst vorsichtig, um ja keine Panne zu riskieren. Entlang eines Stausees war die schmale Straße allerdings gut befahrbar, und als ein Auto an einer Haltebucht auf mich wartete, fuhr ich etwas schneller. Aber genau, als ich vorbeifuhr und meine Hand zum Dank erhob, hörte ich zwei harte Schläge: bamm, bamm! Ein spitzer Stein hatte auf der Straße gelegen und zwei meiner Räder waren platt. Da stand ich nun »in der Mitte von Nirgendwo«, 20 km von der nächsten Autowerkstatt entfernt!

Sofort schoss mir der heutige Tagesvers durch den Kopf. Heißt es da nicht, »damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest«? Ich betete: »Aber Gott, in diesem Fall ist doch mein Autoreifen wie mein Schuh und der hat einen gewaltigen Stoß bekommen. Du siehst meine schwierige Lage. Bitte hilf mir!« Auf einmal tauchte ein Einheimischer auf und fragte mich, ob ich Hilfe brauchte. Ich zeigte ihm meine zwei platten Reifen. Der Mann bot mir freundlicherweise an, mich zur Werkstatt zu fahren und auch wieder zurückzubringen. Auf dem Armaturenbrett seines Autos lag eine Bibel. Der Fremde erklärte mir, er habe den Eindruck gehabt, dass es heute sein Auftrag von Gott sei, mir zu helfen.

Da staunte ich nicht schlecht! Gott hatte zwar keinen Engel gesandt, der mich vor dem Stein bewahrte, aber er hatte mein Gebet erhört und mir einen Engel in der Not gesandt. Nur ein paar Stunden später war ich wieder startklar und fuhr mit dankbaren Herzen weiter.

Thomas Pommer
Frage
Glauben Sie, dass Gott Sie in Ihrer Not sieht und Ihnen helfen möchte?
Tipp
Manchmal hilft Gott nicht vor der Not, aber in der Not.
Bibellese
Psalm 91

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Freitag, 09. August 2024: Selbstlosigkeit, Psalm 145,15

Im August 2022 konnte man bei den European Championships ein gutes Beispiel für Selbstlosigkeit sehen. Der dänische Sprinter Axel Christensen stürzte beim Hindernislauf und blieb verletzt auf der Laufbahn liegen. Sein andorranischer Mitläufer drehte sich um, half ihm auf, zog ihn von der Bahn und beendete dann das Rennen als Letzter. Was für eine selbstlose Handlung! Als Nahuel Carabena stehen blieb, um seinem Konkurrenten zu helfen, wusste er, dass er das Rennen verlieren würde. Aber er stellte das Wohl des Dänen über seinen eigenen möglichen Sieg.

Eine noch viel selbstlosere Haltung hat Jesus Christus gezeigt, als er auf diese Erde kam. Er hatte es nicht nötig, sich um gefallene Menschen zu kümmern, und doch erniedrigte er sich dazu. Er stellte sich selbst zurück, um Gottes Rettungsplan zu erfüllen. Was war das für ein Plan? Durch unsere schlechten Taten, Gedanken und unsere Abkehr von Gott – dies alles nennt die Bibel Sünde – ist eine Trennung zwischen uns Menschen und dem heiligen Gott entstanden. Nur Jesus Christus, der Sohn Gottes, konnte durch sein vollkommen sündloses Leben die Strafe, die jeden Menschen erwartet, stellvertretend auf sich nehmen. Statt einer Auszeichnung für seine Leistungen, erlitt er den größten Verlust, es kostete ihn sein Leben. Doch durch seinen freiwilligen Tod ist es möglich, dass wir Menschen wieder mit Gott Gemeinschaft haben können.

Wir sind Jesus nicht egal. Er hat alles aufgegeben, um uns zu helfen und uns mit Gott zu versöhnen. Und er möchte auch in den täglichen Schwierigkeiten unseres Alltags derjenige sein, der uns immer wieder aufrichtet. Das tut er für jeden, der sich im Glauben an ihn wendet. Axel Christensen hat sich nach seinem Sturz helfen lassen. Wie ist das bei uns?

Ann-Christin Bernack
Frage
Was hält Sie davon ab, sich helfen zu lassen?
Tipp
Jesus möchte auch Sie aufrichten.
Bibellese
Psalm 145

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Donnerstag, 08. August 2024: Unüberwindbar?, 2. Samuel 22,30

Seit mindestens fünf Minuten stehe ich vor der Kletterwand in einer Boulderhalle und frage mich, wie um alles in der Welt ich da hochkommen soll. Wenn andere das machen, wirkt es so einfach. Aber ob ich es auch schaffe?

Eine Mitarbeiterin kommt vorbei. Ob alles in Ordnung sei, fragt sie. Ich erkläre ihr mein Dilemma. Kurzerhand klettert sie mir den Pfad vor und fordert mich dann auf: »Und jetzt du!« Noch immer zögerlich nähere ich mich dieser besonderen Herausforderung. Vorsichtig beginne ich, die Wand zu erklimmen. Hinter meinem Rücken ertönen die Anweisungen: »Jetzt den rechten Fuß! Ja genau, noch höher. Nimm den Griff links oben.« Und auf einmal bin ich oben. Direkt beim ersten Mal. Wahnsinn! Es ist nur eine Wand, und auch nur eine vergleichbar leichte Route. Aber was für mich unüberwindbar schien, habe ich nun doch gemeistert. Wie froh ich jetzt bin, dass ich mich getraut habe! Und wie nett, dass die Mitarbeiterin mich so ermutigt hat! Allein hätte ich das nicht geschafft.

Dieses Erlebnis war für mich ein echtes Highlight und eine Lektion für mein Leben. Wie oft stehe ich mir selbst im Weg und überlege wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg, wie das nun wieder funktionieren soll. Manchmal vergesse ich, dass ich als Christ ja nicht allein durch dieses herausfordernde Leben gehen muss. Gott geht mit, und mit ihm kann ich überwinden, was unüberwindlich erscheint. Doch dazu muss ich zuerst zugeben, dass ich es allein nicht schaffe und seine Hilfe brauche. Und ich muss vertrauensvoll den Anweisungen folgen, die Jesus mir in der Bibel gibt. Er hat den Überblick über mein Leben und weiß, was der richtige nächste Schritt ist. Ich bin so froh, dass ich ihn habe und mit ihm sicher ans Ziel kommen werde!

Eva Rahn
Frage
Vor welcher Herausforderung stehen Sie gerade?
Tipp
Beten Sie doch einmal für diese Sache!
Bibellese
Römer 8,28-39

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Mittwoch, 07. August 2024: Das letzte Hemd, Johannes 10,9

1957 singt Hans Albers das Lied »Das letzte Hemd hat leider keine Taschen«. Damit wird ein Mann getröstet, der trotz aller Sparsamkeit sehr arm war: »Im Himmel braucht der Mensch bestimmt, bestimmt kein Geld.« Das Lied stimmt mich nachdenklich. Gesetzt den Fall, man könnte die Taschen seines letzten Hemdes doch noch mit Geld füllen und käme nach dem Tod wirklich in den Himmel – wofür bräuchte man dann das Geld? Der Himmel ist doch ein Ort paradiesischer Zustände. Wer dort erst einmal angekommen ist, hat freien Zugang zu allem, was die himmlische Welt bietet. Im Himmel selbst ist Geld tatsächlich völlig nutzlos.

Wozu es also dann mitnehmen? Um sich womöglich mit dem Geld eine Eintrittskarte in den Himmel zu erkaufen? Tatsächlich trifft zu, dass wir Menschen einen gegen uns gerichteten Schuldschein haben. Und solange der nicht abbezahlt ist, bekommen wir keinen Zutritt zum Himmel. Und die Wahrheit ist: Es gibt nichts, was wir Gott geben könnten, um diesen Schuldschein zu begleichen. Absolut nichts. Gott akzeptiert kein Geld, um diese Schuld zu begleichen! Man kann also Gott nicht dafür bezahlen, um sich sein eigenes Seelenheil zu erwerben. Ebenso wenig kann man ihn dafür bezahlen, einen geliebten Menschen in den Himmel zu lassen. Wie aber erhält man dann Zutritt?

Auch darauf hat Gott eine Antwort: Jesus Christus. Der hat den Eintrittspreis für den Himmel bezahlt! Er selbst wurde die Tür zum Himmel, indem er am Kreuz unseren Schuldschein beglich (vgl. Kolosser 2,13-15). Damit hat er den Zugang zu Gott für alle geöffnet, die an ihn als einzige »Eintrittskarte« glauben. Selbst wenn unsere letzten Hemdtaschen voller Geld wären – solange wir Jesus nicht als Eintrittskarte haben, nützt uns das Geld gar nichts!

Dina Wiens
Frage
Was denken Sie über Jesus Christus als Eintrittskarte in den Himmel?
Tipp
Investieren Sie nicht in zeitliche, sondern ewige Dinge!
Bibellese
Psalm 49

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Dienstag, 06. August 2024: What Iʼve done …, Matthäus 26,28

»What Iʼve done – was ich getan habe …« So titelt eine US-amerikanische Rockband. In ihrem Video schneidet die Gruppe viele gesellschaftliche Probleme unserer Zeit an: Krieg, Rassismus, Terror, Umweltverschmutzung, Abtreibung usw. »What Iʼve done – was ich getan habe«: Diesem Problem müssen wir uns aber nicht nur als Gesellschaft stellen, sondern auch als Einzelne: Bei mir z. B. gibt es eine Menge Dinge, die ich gerne ungeschehen machen würde. Was habe ich da nur getan?

Welche Lösung bieten die Songwriter? Im weiteren Text wird die Gnade (»mercy«) bemüht, die alles wegwaschen soll. Das klingt beinahe christlich. Doch im Weiteren formuliert der Liedtext sinngemäß: Ich lasse los, was ich getan habe, ich starte neu und vergebe (mir), was ich getan habe.

Und genau hier liegt der Fehler: Denn tatsächlich kann man zwar selbst durch sein Verhalten Schuld auf sich laden. Doch man kann sich dieser Schuld nicht allein entledigen, indem man sich einfach selbst vergibt. Stellen Sie sich einen Dieb vor, der – statt das Gestohlene zu erstatten – sich selbst vergibt; den Schuldner, der sich seine Schuld selbst erlässt, statt das Geschuldete zurückzuzahlen. All das würde zu Recht kein Bestohlener, kein Kreditgeber gegen sich gelten lassen. Und so ist es auch bei Gott: Wenn wir gegen Gottes Regeln verstoßen, werden wir (auch) seine Schuldner, und diese Schuld muss beglichen werden: Jede Lüge, jede Lieblosigkeit usw.

Doch was kann bei Gott Schuldenerlass bewirken? Schuld kann nur durch das Blut des Sohnes Gottes wirklich gesühnt werden. Doch dieses Sühnemittel wirkt nicht wie eine Art Blankoscheck für alle: Schuld muss individuell bekannt und an Jesus Christus individuell geglaubt werden.

Markus Majonica
Frage
Was ist Ihr Sühnemittel für Schuld?
Tipp
Gehen Sie mit Ihrer Schuld zu Gott!
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

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