Samstag, 02. Oktober 2021: Hingerichtet, aber gerettet

Gestern vor 75 Jahren wurde der Nürnberger Prozess, in dem 24 Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagt waren, abgeschlossen. Vor der Urteilsverkündung durften die Angeklagten ein öffentliches Schlusswort sprechen. Hans Frank, ehemals höchster Jurist im Dritten Reich, bekannte: »Wir haben am Anfang unseres Weges nicht geahnt, dass die Abwendung von Gott solche verderblichen, tödlichen Folgen haben könnte, und dass wir gezwungenermaßen immer tiefer in Schuld verstrickt werden könnten. … Ich bitte unser Volk, dass es nicht verharrt in dieser Entwicklung und nicht weiterschreitet in dieser Richtung, auch nicht einen Schritt. Denn Hitlers Weg war der vermessene Weg ohne Gott, der Weg der Abwendung von Christus.«
Auch Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel und Fritz Sauckel erlebten im Verlauf des Prozesses eine Sinnesänderung. Sauckel betete oft laut: »Gott, sei mir Sünder gnädig!« Diese drei baten noch, vor ihrer Hinrichtung das Abendmahl feiern zu dürfen. Der Gefängnisseelsorger, Henry Gerecke, berichtete: »Gott hatte während der ganzen Zeit ihre Herzen gewandelt, und jetzt, da sie alles Irdische, ja, selbst ihr Leben verlieren sollten, konnten sie das Versprechen annehmen, dass Gott reuigen Sündern durch Jesu Opfertod vergeben hatte, und glauben, dass Jesus ihre sündenbelasteten Seelen von ihrer Schuld befreien würde.«
Diesen Verurteilten erging es wie dem Räuber, der mit Jesus hingerichtet wurde. Im Verlauf der Kreuzigung änderte er seine spottende Haltung, bekannte seine Schuld und befahl sich Christus als Retter an. Jesus Christus vergab ihm seine Sünden und versprach ihm: »Heute wirst du mit mir im Paradies sein« (Lukas 23,43).

Thomas Pommer


Frage
Auf was setzen Sie Ihr Vertrauen, wenn Sie einmal vor Gott stehen werden?
Tipp
Jesus Christus wird auch übermäßig sündenbelastete Seelen von ihrer Schuld befreien, wenn sie aufrichtig bereuen.
Bibellese
Lukas 23,26-43

Freitag, 01. Oktober 2021: Bitte recht freundlich!

Heute ist der Tag des Lächelns. Dieser Tag will uns daran erinnern, dass ein Lächeln die Kommunikation fördert und eine freundliche Atmosphäre schafft. Mit einem Lächeln öffnet sich der Zugang zu einer Person viel leichter. Wenn einem eine Autofahrerin die Vorfahrt nimmt und einem dann freundlich winkend zulächelt, dann ist auf einmal alles nur noch halb so schlimm.
Lächeln ist Ausdruck der Zuwendung, der Offenheit und auch der Fröhlichkeit. Nicht umsonst ist Lächeln mit das Erste, was Babys lernen. Sie haben es ihrer Mutter abgeschaut, die sie ja auch fröhlich anlächelt. Ja, Lächeln ist eine schöne Geste, die das Miteinander fördert. In manchen Ländern, wie z. B. Thailand, gehört Lächeln ganz fest zur Kultur. Es wird immer gelächelt, egal, wie peinlich die Situation auch sein mag. Über Schwierigkeiten wird einfach »hinweggelächelt«.
Nun ist einem allerdings nicht immer zum Lächeln zumute. Und sich zu einem Lächeln zwingen, um dann über alles hinwegzulächeln, ist schließlich auch keine Lösung. Viel besser wäre es doch, wenn ich in meiner Grundhaltung viel fröhlicher und offener anderen Menschen gegenüber wäre. Mürrisch und ärgerlich sein kommt doch meist aus der Unzufriedenheit mit mir selbst und meinen Umständen. Hier kann uns die Bibel und damit Gott selbst weiterhelfen. Sie sagt uns, dass Gott uns trotz unserer Schwächen und Fehler liebt. Wenn wir uns an ihn wenden und unsere Schuld bekennen, so vergibt er uns und nimmt uns von Herzen an. Wer so Vergebung und Annahme erfährt, der wird strahlen, wie es der Tagesvers sagt.
Wer sich seiner Unzulänglichkeiten bewusst ist und sich trotzdem von Gott angenommen und geliebt weiß, der kann anderen Menschen viel entspannter begegnen und ihnen mit einem Lächeln Freude machen.

Bernhard Volkmann
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Frage
Wird bei Ihnen durch die eigene Unzufriedenheit der Kontakt mit anderen auch schon mal schwierig?
Tipp
Gott will uns mit sich und uns selbst ins Reine bringen. Lassen Sie sich darauf ein!
Bibellese
Psalm 34

Donnerstag, 30. September 2021: Aufopfernde Liebe

Die Liebe zu Kindern ist irgendwie anders als zum Ehepartner. Die Liebe zu Kindern ist selbstlos, uneigennützig, total hingegeben. Sie überwindet Trotzphasen, schlaflose Nächte und Schulängste. Wir stehen immer auf, wenn sie weinen, wir trösten, helfen, sind einfühlsam und barmherzig. Nichts, gar nichts an Gutem würden wir ihnen vorenthalten, weil wir lieben. Und wenn sie Wege gehen, von denen wir wissen, dass sie schädlich sind, warten wir jeden Abend bis in die Nacht hinein, um unsere Kinder noch zu begrüßen. Wie geben sie nicht auf, gerade dann nicht, wenn sie uns den Rücken zukehren.
Gottes Liebe ist noch viel größer, und unsere Liebe als Vater oder Mutter ist nur ein schwaches Abbild seiner göttlichen Liebe. Niemals würde Gott uns loslassen, einfach laufen lassen, aufgeben! Gott kann warten, wenn seine Kinder ihm den Rücken kehren, nicht antworten, nicht zurückrufen, nicht reagieren. Er wartet lange, bis wir endlich zurückkommen! Gott geht dem Verlorenen nach, bis er es findet. Bis wir endlich sagen: Es tut mir leid! – Aber er wartet schon lange, voller Geduld, voller Liebe!
Gott lässt seine Menschen manchmal Wege gehen, die schmerzhaft sind, damit wir endlich verstehen, wie gut und weise und segensreich seine Anordnungen sind. Manchmal hört Gott nur schweigend zu, weil er uns schon alles gesagt hat. Es schmerzt Gott, wenn wir meinen, es besser zu wissen als er. Alle seine Gedanken mit uns Menschen sind Liebe. Er überwindet in seiner Liebe unseren Hass, unsere Gleichgültigkeit, unsere Ignoranz ihm gegenüber. Wie macht er das? Indem er alles investiert, wirklich alles, damit wir endlich verstehen, wie sein Herz ist: Er opferte seinen einzigen, geliebten Sohn, Jesus Christus, damit wir endlich zu ihm kommen!

Peter Lüling
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Frage
Wie würden Sie Gottes Liebe beschreiben?
Tipp
Die Liebe wird erst dann richtig spürbar, wenn man auf Gott zugeht. Rücken Sie also näher an ihn heran!
Bibellese
Lukas 15,17-24

Mittwoch, 29. September 2021: Darf ich selber denken?

Als wissenschaftlicher Laie hat man es nicht so einfach. Man hört viele Aussagen über die Entstehung der Welt, das Alter der Erde, die Entwicklung des Menschen. Es werden kühne Zeiten und Zeiträume vertreten. Logische Animationsfilme und Abbildungen zeigen in nachvollziehbarer Weise, wie alles gewesen sein muss. Was tut der Laie? Er glaubt, was ihm gesagt wird.
Ein Problem ist, dass wir Laien denken, wenn ein Wissenschaftler über die Dinge der Vorzeit redet, dann muss es stimmen. Er weiß ja, wovon er spricht. Aber da ja niemand von uns vor so langer Zeit anwesend war, sind das, was uns vermittelt wird, erst mal Überlegungen, Folgerungen, Interpretationen von Fakten. Es sind nicht die Fakten selbst. Ich möchte als Laie nicht so tun, als wollte ich wissenschaftliches Arbeiten infrage stellen. Aber müssten Wissenschaftler, die den Ursprung der Erde und des Lebens ergründen wollen, nicht so reden: »Wir haben die und die Fakten beobachtet. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie alles gewesen sein könnte. Wir haben versucht, eine Deutung zu finden. Alles aber nur mit Vorbehalt. Vielleicht irren wir. Da niemand dabei war, kann man das nie mit letzter Sicherheit sagen.« Das fände ich ehrlicher.
Ich möchte gern selber denken und nicht nur etwas wiederkäuen. Ich möchte auch logisch denken. Der Gedanke an eine zufällige, planlose Entstehung einer komplexen Welt ist für mich nicht logisch. Für mich ist Folgendes schlüssiger: Jemand hat geplant, geordnet, hervorgebracht, Ideen verwirklicht. Er hatte die Kraft und Energie, es durchzusetzen. Und er hat die Möglichkeit, eines der größten Wunder zu vollbringen: Leben in tote Materie zu geben. Ein Urheber, z. B. Gott, ist für mich logischer als Zufall.

Manfred Herbst


Frage
Übernehmen Sie das, was Sie hören, einfach so?
Tipp
Man darf sich durchaus auch des eigenen Verstandes bedienen und – Gott glauben, was er uns offenbart.
Bibellese
Hebräer 11,1-6

Dienstag, 28. September 2021: Was ist der Fokus?

Mitten in der Corona-Zeit, als Kontaktsperre herrscht und alle Schulen geschlossen sind, flattert mal wieder das Werbeblättchen eines Mode-Labels ins Haus. Diesmal fällt mir ein Satz auf der Rückseite ins Auge: »Es ist eine besondere Zeit. Wir wissen, dass Fashion gerade nicht der Fokus ist.« Interessant: Jetzt, wo wir uns in einer Krise befinden, ist uns klar, dass Mode nicht das Wichtigste ist. Fashion ist gerade nicht im Fokus. Doch was ist im Fokus meines Lebens? Ich muss zugeben, dass ich manchmal wenig fokussiert bin. Wie sehr ist unser Leben doch gefüllt mit Nebensächlichkeiten, mit letztendlich unwichtigen Dingen, wie zum Beispiel Mode.
Jesus war da ganz anders. Er verbrachte nur etwa 33 Jahre auf der Erde. Doch er war höchst fokussiert und verschwendete seine Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten. Er opferte sein Leben, um Menschen zu helfen, Kranke zu heilen und die Gute Botschaft des Evangeliums zu predigen. Dabei gönnte er sich keine Ruhe und stellte seine eigenen Bedürfnisse hinten an. Oft war sein Tag bis spät abends damit gefüllt, sich um andere zu kümmern und sich mit den Leiden der Welt um ihn herum zu befassen. Einmal sagte Jesus, dass er gekommen sei, um den Willen Gottes zu tun und das Werk zu Ende zu bringen, das Gott, sein Vater, ihm aufgetragen hatte. Er war äußerst fokussiert. Er wusste, was wichtig war: den Menschen zu zeigen, wer und wie Gott ist. Sein Fokus war, Gottes Wesen für uns Menschen begreifbar zu machen.
Vier spannende Bücher der Bibel handeln davon, wie Jesus sein Leben führte und dabei das Wichtigste im Fokus hatte. Es lohnt sich, das nachzulesen und zu entdecken, wie der Sohn Gottes den Willen seines himmlischen Vaters vollkommen ausgeführt hat.

Michaja Franz


Frage
Was war Ihrer Meinung nach der Sinn von Jesu Leben auf der Erde?
Tipp
Lesen Sie doch einmal die Lebensgeschichte dieses faszinierenden Mannes in der Bibel!
Bibellese
Johannes 17,1-5

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