Sonntag, 12. September 2021: Ein ergreifender Anblick

»Ich habe einmal ein Lamm sterben sehen. Es war ein äußerst ergreifender und zugleich schrecklicher Anblick. Als es an den Ort der Schlachtung gebracht wurde, sah es besonders liebenswert aus. Die Jungen jeder Tierart sind reizend – Kätzchen, Welpen und Fohlen – aber ein Lamm ist ganz besonders anziehend. Als es dort stand, war es der Inbegriff der Unschuld. Sein weißes, makelloses Fell vermittelte den Eindruck von Reinheit. Es war sanft und mild, hilflos und schutzlos. Seine Augen waren besonders ausdrucksvoll; sie sprachen von Angst. Es schien völlig grundlos, dass ein so junges, so schönes Geschöpf sterben sollte. Nun wurden die Beine zusammengebunden, und das leidende Lamm lag auf der Seite, schwer atmend, als ahne es den bevorstehenden Tod. Mit einer schnellen Bewegung führte der Schlachter das Messer quer über die Kehle. Das Blut ergoss sich auf den Boden. Der kleine Leib verkrampfte sich in Todeszuckungen und lag bald darauf still. Das sanfte Lamm war gestorben. …
Im Glauben sehe ich ein anderes Lamm sterben – das Lamm Gottes. An diesem Lamm ist alles liebenswert. Er steht in der Blüte seiner Jahre. Es scheint völlig grundlos, jemanden zum Tode zu bringen, der so rein ist. Aber die Henker nehmen ihn und nageln ihn ans Kreuz, durch Hände und Füße hindurch. Dort erleidet er die auf ihn konzentrierten Qualen und Schrecken der Hölle als Stellvertreter für Sünder. Und während all dem sind seine Augen voller Liebe und Vergebung. Nun ist die Zeit seiner Leiden beendet. Er gibt seinen Geist auf. Ein Soldat durchbohrt seine Seite, und heraus fließt Blut und Wasser. Das Lamm Gottes ist gestorben. – Mein Herz ist voll. Ich falle auf meine Knie und danke ihm! Allein der Gedanke – er ist für mich gestorben! Ich werde nie aufhören, ihn zu lieben« (nach W. MacDonald).

Gerrit Alberts
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Ergreift Sie das Sterben Jesu um Ihretwillen?
Tipp
Sein Opfertod war nötig, damit unsere Sünde vergeben werden kann.
Bibellese
1. Petrus 2,19-25

Samstag, 11. September 2021: 9|11 – der 11. September

Dieses Datum hat sich in unser Gedächtnis eingebrannt. Wir verbinden damit nicht in erster Linie ein Datum, sondern eine Katastrophe. Die Fernsehbilder schockieren noch immer; zu sehen, wie die Türme des World Trade Center krachend in sich zusammenstürzen, war schrecklich. Tausende Menschen fanden damals den Tod. Etliche sind bis heute vermisst und werden auch nicht mehr gefunden werden. Was für einen inneren Schmerz empfinden die Angehörigen wohl noch bis heute. Sicherlich werden, gerade am heutigen 20. Jahrestag, viele Tränen der Hinterbliebenen geweint. Viele Betroffene haben bekannt, dass der einzige Trost, den sie fanden, in Jesus Christus zu finden ist. Er allein bringt aufgewühlte und schmerzende Herzen zur Ruhe.
Der 11. September ist ein weiteres, tragisches Beispiel dafür, wie niederträchtig Menschen sein können. Wie viel Böses geschieht heute in 24 Stunden, was tun Menschen anderen Menschen nicht alles an! Doch das eigentliche Problem liegt eine Etage tiefer. Die Taten an der Oberfläche zeigen, wie bitter die Wurzel, das menschliche Herz, sein muss. Genau deshalb kam der Sohn Gottes, Jesus Christus, auf unsere Erde. Er sah das ganze Schlechte, die Kriege, den Hass, die Anschläge, die Lieblosigkeit der Menschheit. Und er sah das wahre Grundproblem hinter all diesen kleinen und großen Katastrophen.
Das Kreuz, an dem Jesus starb, war der Ort, an dem Jesus Frieden gemacht hat zwischen dem lebendigen Gott und uns. Dort ist der Platz, an dem jeder, der Jesus selbst um Vergebung seiner Schuld bittet, Frieden mit Gott erhält und innerlich zur Ruhe kommt. Wir können von innen heraus neue Menschen werden. Nicht nur eine fromme Fassade drübertapezieren, sondern eine Kernsanierung am Herzen erhalten.

Thomas Lange
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Durch welche Notsituation müssen Sie gerade gehen?
Tipp
Vertrauen Sie sich Jesus Christus an! Er möchte Ihr Herz zur Ruhe bringen.
Bibellese
Kolosser 1,15-23

Freitag, 10. September 2021: Töte dich nicht!

Der 10. September ist Welttag der Suizidprävention. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt aus diesem Anlass eine Statistik heraus. Danach tötet sich alle 40 Sekunden ein Mensch selbst. Jugendliche aus reichen Ländern sind besonders gefährdet. Jährlich nehmen sich laut WHO etwa 800 000 Menschen das Leben. Allein in Deutschland starben laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2017 9200 Menschen durch Suizid. Die Ursachen für Selbstmord sind vielfältig: Einsamkeit, unheilbare Krankheit, empfundene Sinnlosigkeit des Lebens, Menschen ohne Liebe oder berufliches Versagen können Auslöser sein.
Selbstmord ist in der Bibel kein großes Thema. In Kriegszeiten war dies ein möglicher Ausweg, um sich vor schlimmen Grausamkeiten feindlicher Soldaten zu retten. Doch bei einem im Neuen Testament geschilderten Ereignis zeigt sich auch ein sozialer Aspekt eines möglichen Motivs. Ein Gefängnisaufseher, dem nach einem Erdbeben die Gefangenen fortzulaufen drohten, wollte sich möglicher Konsequenzen durch Selbstmord entziehen. Die inhaftierten Missionare Paulus und Silas konnten ihn gerade noch davon abhalten, indem sie selbst wie auch die anderen Gefangenen auf die Gelegenheit zur Flucht verzichteten und ihn stattdessen auf die Möglichkeit hinwiesen, für alle Ewigkeit gerettet zu werden: »Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!« Da schöpfte der Mann Hoffnung und ließ sich auf ein neues Leben mit Jesus ein. Am Ende ging alles gut für ihn aus.
Angesichts der oben genannten Zahlen wünscht man sich, dass doch auch denen, die mit ihrem Leben ein Ende machen wollen, neue Hoffnung gegeben wird. Dazu kann beitragen, dass sie durch jemanden Halt finden, der sie wirklich liebt und sogar an ihrer Stelle starb.

Detlef Kranzmann
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Haben Sie jemanden, wenn Sie keinen Ausweg mehr sehen?
Tipp
Wir dürfen unsere Situation dem Herrn Jesus anvertrauen; mit ihm gibt es immer einen Ausweg.
Bibellese
Apostelgeschichte 16,25-34

Donnerstag, 09. September 2021: Tränen, Kummer, Schmerz

Übermäßiger Konsum von Alkohol lässt immer immensen Schaden zurück. Erst ein Schluck, dann ein Glas, später eine Flasche! Zunächst nur einmal im Monat, dann regelmäßig, schließlich täglich. Ehen leiden und gehen in die Brüche. Die Kinder können ihre Eltern nicht mehr achten. Nicht zuletzt verliert man den Arbeitsplatz. Freunde wenden sich ab, die Beziehungen enden. Einsamkeit, Elend und Schuldgefühle stellen sich ein, die wiederum im Alkoholrausch ertränkt werden. Ein Teufelskreis entsteht.
Warum schreibe ich das? Als Prediger und Seelsorger habe ich zuhauf solche Fälle erlebt, die genau diese Stationen durchliefen. Der erste Schluck und der totale Abstieg bilden die Klammern um diese Tragödien. Eine junge Frau musste ich sogar beerdigen. Sie erlag den Folgen des Alkohols mit knapp 40 Jahren. Die Beerdigung war äußerst traurig. Die Kinder weinten, der Mann war am Rand der Verzweiflung, und die Angehörigen trauerten. Das Leben schien einfach weggeworfen zu sein. Unfassbar tragisch!
Ich erschrecke, wie viele junge Leute so unachtsam mit dem Thema Alkohol umgehen! So, als ob es nichts weiter ist. Dabei ist der Übergang zum Alkoholiker bei manchen bereits schon zum Greifen nah. Solchen möchte ich sagen: Kummer, Sorgen und Ängste lassen sich mit Alkohol nicht wegspülen. Diese Dinge sind ein Problem der Seele. Damit kann man sich im Gebet an Jesus Christus wenden und ihn um Hilfe bitten. Ihm kann man sich anvertrauen. Er bietet sich als fester Halt für unser Leben an. Dazu hat er schon alles getan, damit wir mit ihm leben können. Der Glaube an ihn gibt uns Lebenszuversicht, die Kraft zum Handeln und Stehvermögen, auch wenn manches nicht so läuft, wie wir uns das erhofft haben.

Thomas Lange
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Kennen Sie jemanden, der Hilfe für seine Seele braucht?
Tipp
Ohne Gottes Hilfe geht es nur in ganz seltenen Fällen.
Bibellese
Sprüche 8,1-11

Mittwoch, 08. September 2021: Unglaube

Der Tagesvers entstammt einer Gerichtsszene: Der Hohe Rat, das höchste richterliche Gremium Israels, verhandelt den »Fall Jesus«. Er soll der Frage nachgehen, was es mit diesem »Unruhestifter« auf sich hat. Dabei ist das Todesurteil über diesen Mann aus Nazareth in den Köpfen der meisten Versammelten längst gefällt. Doch pro forma sucht man nach einer guten Begründung für die gewollte Entscheidung. Wie wäre es, wenn man den Angeklagten mit der Frage konfrontiert, ob er der verheißene Messias sei, der Sohn Gottes, auf den viele warteten? Würde er das für sich in Anspruch nehmen, hätte er sich als Hochstapler und Gotteslästerer geoutet, und er hätte damit gleichzeitig den Grund für seine Hinrichtung geliefert.
Der Sohn Gottes erkennt und entlarvt ihre Heuchelei: »Selbst wenn ich euch – wahrheitsgemäß – sagte, dass ich tatsächlich der Christus bin, würdet ihr es nicht akzeptieren.« Die Richtigkeit dieser Aussage ist für seine Zuhörer nämlich keine wirkliche Option. Sie haben sich schon lange gegen ihn entschieden.
Ich habe den Eindruck, so verhält es sich oft, wenn es um Jesus, Gott und die Bibel geht: Viele Menschen stellen hierzu Fragen, aber an der Antwort sind sie nicht wirklich interessiert. Gerne werden dann Themen angepackt wie Evolution und Schöpfung oder die historische Glaubwürdigkeit der Bibel. Das sind wichtige, diskussionswürdige Themen, ohne Zweifel. Aber häufig haben sich die Fragesteller längst schon entschieden, der Botschaft der Bibel so oder so keinen Glauben zu schenken. Die ist doch, so meint man, ohnehin überholt oder widerlegt. Auf einen Menschen, der mit dieser inneren Haltung fragt, kann man nur antworten: Auch wenn ich es dir sage, würdest du es nicht glauben.

Markus Majonica
Mit dem Autor Kontakt aufnehmen.


Frage
Sind Sie so ein Mensch?
Tipp
Falls ja, überdenken Sie die Sache nochmals – um Ihrer Seele willen!
Bibellese
Lukas 22,63-23,5

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login