Montag, 09. August 2021: Folgenreiche Fehleinschätzung

Der Ingenieur Robert Fulton aus Pennsylvania lebte 1765 bis 1815 und war ein großer Erfinder. Er entwickelte zum Beispiel ein 22 Meter langes, dampfgetriebenes Schiff. Einer Erzählung zufolge kam es am 9. August 1803 zu einer Begegnung mit Napoleon Bonaparte, zu jener Zeit erster Konsul der Französischen Republik. Als Fulton ihm begeistert von seiner Erfindung und den damit verbundenen großen Möglichkeiten erzählte, schaute dieser gelangweilt aus dem Fenster und antwortete achselzuckend: »Dampf oder Rauch, das bleibt sich gleich! Wie kann dem Rauch einer Zigarre die Kraft innewohnen, ein Schiff zu treiben? C’est drôle – es ist lächerlich!« Als Napoleon später Dampfschiffe sah, soll er gesagt haben: »Als ich Fulton aus dem Schloss wies, habe ich meine Kaiserkrone weggegeben!«
Viele Menschen denken: »Wie kann ein Mann, der vor 2000 Jahren lebte, mir heute Lebenskraft geben? Wer selbst elend am Kreuz stirbt, ist ein Looser. Er ist selbst gescheitert.« So ähnlich war auch die Meinung der meisten Menschen des ersten Jahrhunderts über die Rettung durch den gekreuzigten Christus. Viele Juden haben sich darüber geärgert, und Griechen und Römer hielten die Predigt für eine Dummheit – heute würden wir sagen: für Fake News. Was für die einen wertloser Rauch war, war für die anderen die entscheidende Dynamik Gottes, die ihr Leben veränderte und an das ersehnte Ziel brachte. Christus wurde für sie Gottes Weisheit: Bei ihm fanden sie die Antworten auf die entscheidenden Lebensfragen. Bis zum heutigen Tag wohnt dem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser die Kraft inne, unser Lebensschiff in Fahrt zu bringen, und die Weisheit, es auf Kurs zu halten.

Gerrit Alberts
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Frage
Wer steuert Ihr Lebensschiff?
Tipp
Nur Jesus Christus gibt unserem Leben Sinn und Ziel – in Ewigkeit.
Bibellese
1. Korinther 2,1-10

Sonntag, 08. August 2021: Ich bin frei! Ich bin frei! Ich bin frei!

Louis Zamperini (1917-2014) hatte eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Als junger Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg stürzte er über dem Pazifik ab und trieb mit einem Kameraden in einem Schlauchboot 47 Tage auf dem Meer. Es war ein täglicher Kampf ums Überleben. Als sie endlich entdeckt wurden, kam es noch schlimmer. Sie gerieten in japanische Kriegsgefangenschaft. Die groben Misshandlungen eines Lagerleiters, genannt »Bird«, sollten dazu führen, die Leute zu demütigen und zu brechen. Doch endlich kam die Zeit der Erlösung, als die Amerikaner das Lager befreiten. Inmitten des Jubels über die Befreiung stand Louis auf wackeligen Beinen, ausgemergelt, krank, tropfnass. Sein Inneres war erfüllt von drei Wörtern, die er unaufhörlich wiederholte: »Ich bin frei! Ich bin frei! Ich bin frei!«
Als ich das lese, wird mir deutlich: Der Mensch ist von Gott geschaffen, frei zu sein. Seit Menschengedenken gibt es jedoch immer Menschen oder Regimes, die andere bedrücken, ihnen die Freiheit nehmen. Es ist unbegreiflich, zu welchen furchtbaren Grausamkeiten Menschen fähig sind, wenn sie absolute Macht über andere gewinnen. Wenn Gott will, dass Menschen frei sind, dann ist Raub von Freiheit antigöttlich, teuflisch.
Anders zeigte sich Jesus, der Sohn Gottes, als er auf der Erde war. Er, der König der Könige genannt wird, war bereit, sich für Menschen aufzuopfern. Besonders, als er für unsere Schuld am Kreuz starb. Anders als die großen und kleinen Herrscher der Weltgeschichte, gab er sich für die hin, deren König er sein sollte. Jesus ist so unfassbar anders. Er schenkt nicht einfach die Freiheit von äußerem Zwang, sondern die weitaus tiefere Freiheit von einem unruhigen Gewissen, einer aufgewühlten Seele. Er macht wirklich frei.

Manfred Herbst


Frage
Was bedeutet Ihnen Freiheit?
Tipp
Gottes Absicht für uns ist, dass wir innerlich frei sind.
Bibellese
Johannes 8,31-36

Samstag, 07. August 2021: Salzwasser trinken?

Schon viele gekenterte Seeleute waren dieser Versuchung ausgesetzt. Sie saßen im Rettungsboot und hatten nichts mehr zu trinken. Aber was ist mit all dem Wasser um sie herum? Selbst beim größten Durstgefühl oder im Überlebenskampf darf man niemals Salzwasser trinken, weil der Salzgehalt im Meer um einiges höher ist, als das Salzkonzentrat im menschlichen Blut. Wenn man anschließend nicht die Möglichkeit hat, genügend Trinkwasser nachspülen zu können, kommt es zu einem Nierenversagen und letztendlich zum Tod. Daher ist Süßwasser für den Menschen lebensnotwendig. Die Wasseranteile der Welt betragen ca. 97% Salzwasser, 2% Eis und 1% Süßwasser. Mittlerweile gibt es schon ein paar Länder, die mit hohem Energieaufwand Entsalzungsanlagen betreiben, um aus dem ungenießbaren genießbares Trinkwasser zu gewinnen. Trinkwasser ist also sehr wertvoll.
Diese beiden Gedanken können uns ein wenig beschreiben, was Jesus damit meinte, als er der Frau am Brunnen diesen wundervollen Satz sagte, welcher der heutige Tagesvers ist. Auch wenn es vieles gibt, was scheinbar unseren Durst im Herzen löschen könnte, und die Frage, was nach dem Tod kommt, verdrängt, wird man früher oder später doch wieder etwas zu trinken brauchen. Und was das ewige Leben betrifft, so bedarf es sogar mehr als nur Trinkwasser. Unser innerer Lebensdurst wird mit »Salzwasser« nicht gelöscht, im Gegenteil, am Ende erwartet uns der Tod.
Jesus allein kann endgültig den »Durst« löschen und sogar ewiges Leben geben. Die Frau am Brunnen, welche ihm Wasser zum Trinken gab, hat durch den Glauben an Jesus für sich selbst eine Quelle lebendigen Wassers bekommen, aus der sie das ewige Leben schöpfen konnte.

Gabriel Herbert
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Frage
Haben Sie noch Durst?
Tipp
Jesus will Ihnen von diesem Wasser geben, das ins ewige Leben quillt. Sie müssen nur trinken, d. h. glauben.
Bibellese
Johannes 4,1-26

Freitag, 06. August 2021: Was wäre, wenn …

Was wäre, wenn wir Menschen tatsächlich von Grund auf gut wären? – Wäre es dann nicht so, dass wir unseren Mitmenschen stets ohne Gewalt, Misstrauen, Vorurteile oder Neid begegnen könnten? Wäre es dann nicht so, dass der Hunger in der Welt längst mit Erfolg bekämpft worden wäre? Wenn wir gemeinsam die richtige Richtung einschlagen könnten, müssten dann nicht Kriege mit ihren schrecklichen Folgen verhindert werden können? Dass es sich hierbei um drängende Probleme handelt, die jeden Menschen umtreiben müssten, steht doch außer Frage!
Wir wissen z. B. seit Jahrzehnten, dass täglich Tausende von Kindern verhungern. Wir wissen, dass es keinen gerechten Krieg gibt, sondern jeder Konflikt Tote, Flüchtlinge und Leid verursacht. Warum bekommen wir diese schlechten Entwicklungen nicht in den Griff? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Menschheit ist nicht durchgreifend lernfähig. Und selbst wenn sie es wäre, so ist sie nicht durchgreifend lernwillig. Sie stolpert fortwährend über Egoismus, Kurzsichtigkeit und Behäbigkeit. Dass dieses Problem trotz vieler guter Ansätze grundlegend ist, beweist jeder neue Streit, jeder neue Krieg, jedes verhungerte Kind jeden Tag aufs Neue. All dies wäre vermeidbar, wenn wir wirklich gut wären. Und Gelegenheit dazu, zumindest gut zu werden und das Richtige zu tun, hatten wir mehr als genug. Die kommunikativen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten sind besser als je zuvor. Und trotzdem machen wir nichts daraus. – Wir haben keine Ausrede mehr. Lösen wir uns von der Illusion, dass wir selbständig in der Lage wären, uns und unsere Welt zu retten. Hierfür ist jemand erforderlich, der unser menschliches Kernversagen nicht teilt, sondern wirklich gut und weise ist: Gott selbst.

Markus Majonica
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Frage
An welcher Stelle scheitert das Gutsein bei Ihnen persönlich?
Tipp
Alle Menschen sollten sich einzig an den guten Gott zum Besserwerden wenden.
Bibellese
Markus 10,17-27

Donnerstag, 05. August 2021: Begehrlichkeit

Warum haben wir den Eindruck, dass die Wohnung unseres Nachbarn schicker sei als unsere eigene? Ich denke, das kommt daher, weil in unserer Seele neben vielen anderen schlechten Eigenschaften auch die Begehrlichkeit schlummert, die schon durch minimale äußere Reize erweckt werden kann, um dann unser Denken zu beherrschen.
Mancher mag meinen, dass es doch niemandem wehtut, wenn ich auch liebend gern ein so schönes Auto hätte wie mein Nachbar. Sieht man aber genauer hin, so muss man zugeben, dass solch begehrliches Denken die Haltung diesem Nachbarn gegenüber in vielfältiger Hinsicht beeinflussen wird. Man beobachtet ihn jetzt kritischer, ist weniger hilfsbereit und freut sich heimlich oder sogar ganz offen, wenn er Kummer mit seiner Neuerwerbung hat. Die Wirkung einer solchen Gesinnungsänderung wird noch sehr viel deutlicher, wenn sich das Begehren auf die Frau des Nächsten richtet. Da ist schon ganz schnell großer Schaden angerichtet, weil es der eigenen Frau nicht verborgen bleibt, wenn sich das Herz ihres Mannes immer mehr von ihr abwendet. Wenn man solchem Begehren nicht ganz schnell und sehr energisch einen Riegel vorschiebt, kann es der Anlass zu ganz entsetzlichen Tragödien werden, unter denen sehr oft mehrere Familien zu leiden haben.
Viele Menschen wollen sich leider durch ein solches Gebot nicht warnen lassen, und die es wollen, werden schnell erkennen, dass ihr guter Wille viel schwächer als ihr Begehren ist. Sie brauchen aber nicht zu verzweifeln, denn Gott will uns nicht durch Gebote, sondern aus Gnade um Christi willen retten. Wenn wir Gott bitten, er wolle uns helfen, dankbar und zufrieden zu sein und uns über alle guten Gaben zu freuen, die wir schon haben, dann will er es tun.

Hermann Grabe
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Frage
Mit welcher Begehrlichkeit schlagen Sie sich zurzeit herum?
Tipp
Gott will uns Zufriedenheit schenken.
Bibellese
1. Mose 37,1-28

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