Mittwoch, 21. Juli 2021: Der Mond ist aufgegangen (2)

Im letzten Jahr erlebte ich Folgendes: Ich bekam »live« mit, wie eine Dame die Verkäuferin eines Lebensmitteldiscounters beschimpfte, weil sie nur eine Packung Klopapier kaufen durfte. Es war eine ganz gewöhnliche Dame, doch die Knappheit des plötzlich »neuen« Goldes, ließ sie aus der Haut fahren. Nur kurz danach las ich in einer bekannten Fachzeitschrift einen Artikel mit der Überschrift: »Und doch glauben wir daran, dass der Mensch gut ist!« Obwohl die Corona-Krise auch unseren tiefsten Egoismus an den Tag brachte, beharren wir darauf, wie »gut« wir Menschen sind. Doch lassen Sie einmal die Lebensmittel in unserem Land knapp werden, dann wird nicht nur um »Klopapier« gekämpft.
Matthias Claudius hatte da eine realistischere Sicht auf das Wesen des Menschen. Er schreibt in der vierten Strophe des bekannten Liedes »Der Mond ist aufgegangen« Folgendes: »Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel; wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel.« Er war sich bewusst, dass der Mensch nicht im Kern »gut« ist, sondern »böse und sündig«. Und damit sagt er genau das, was die Bibel auch über den Menschen sagt. Diese Wahrheit tut uns weh, wir möchten sie nicht hören, und doch ist es wahr. Wir sind Sünder.
Doch das Geniale ist, dass es einen »Guten« gibt. Und das ist Gott selbst. Er ist so gut, so wunderbar, dass er uns Menschen trotzdem liebt. Und deshalb schreibt M. Claudius in der fünften Strophe: »Gott, lass dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglich’s trauen, nicht Eitelkeit uns freun; lass uns einfältig werden und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein.« Um »heil« zu werden, brauchen wir den »Heiland«, den »Retter«, Jesus Christus!

Daniel Zach


Frage
Kennen Sie den, der wirklich »heil« macht?
Tipp
Der Name Jesus (Heiland, Retter) ist Programm – nur er kann uns retten und heil machen.
Bibellese
1. Timotheus 2,3-7

Dienstag, 20. Juli 2021: Der Mond ist aufgegangen (1)

Wir leben heute in einer aufgeklärten Zeit. Viele Menschen sagen, dass sie nur das glauben, was sie sehen können. Doch ist das eine kluge Aussage? In dem bekannten Abendlied »Der Mond ist aufgegangen«, einem Gedicht von Matthias Claudius, das zu den bekanntesten Werken der deutschen Literatur gehört, schreibt er in der dritten Strophe: »Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.«
Ich glaube, dass Matthias Claudius da sehr ins »Schwarze« getroffen hat mit dieser Aussage. Es gibt so viele Dinge, die wir Menschen nicht sehen, und doch gibt es sie. Wer kann die Größe des Universums verstehen? Wer kann die Naturgesetze erklären? Wer kann die Tiefen der Erde erforschen? M. Claudius war sich bewusst, dass wir Menschen mit unserem Verstand nicht alles erfassen können. Strom, Wind und vieles andere können wir nicht sehen und doch ihre Auswirkungen feststellen.
Genauso ist es mit Gott. Wir können ihn nicht sehen. Doch es wäre eine fatale falsche Schlussfolgerung, deswegen zu sagen, dass er nicht existiert. In der Bibel wird darauf hingewiesen, dass die Schöpfung ein Beweis für einen Schöpfer ist. In Römer 1,19ff. steht: »Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.« Leider wird auch festgestellt: »Obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden!«

Daniel Zach


Frage
Glauben Sie nur, was Sie sehen?
Tipp
Schauen Sie auch auf das, was dahinter steht – und vergessen Sie dann das Glauben nicht!
Bibellese
Hebräer 11,1-7

Montag, 19. Juli 2021: Wie komme ich ins Reich Gottes?

Was für eine Situation: Es kommen Eltern mit ihren (vor allem kleinen) Kindern und wollen zu Jesus. Die Jünger schreiten ein und machen den Eltern deutlich, dass dieser keine Zeit für kleine Kinder, sondern Wichtigeres zu tun habe. Wie reagiert Jesus? Ganz überraschend für die Jünger damals! Er wird unwillig, d. h., er kann es nicht ertragen, wie die Jünger hier vorgegangen sind. Und dann sagt er die oben stehenden Worte. Die Jünger haben daraus gelernt, dass Kinder ihrem Meister wichtig sind. Kinder sollen zu Jesus kommen und nicht davon abgehalten werden.
Doch weshalb gehört ausgerechnet solchen das Reich Gottes? Was ist an Kindern so Besonderes? Kinder weisen zwei Merkmale auf, die uns Erwachsenen meist abhandengekommen sind: Kinder vertrauen und haben einen schlichten, einfachen Glauben. Und weiterhin haben sie noch nichts aufzuweisen, was sie als Leistung oder Verdienst ins Spiel bringen könnten. Das Gefühl, auf Hilfe in jeder Hinsicht angewiesen zu sein, ist selbstverständlich für sie. Das ist die innere Haltung, die Gott veranlasst, sie anzunehmen und in sein Reich aufzunehmen. Wenn Erwachsene dies von ihnen lernen, dann stehen ihnen ebenso Tor und Tür zum Reich Gottes offen.
Jesus will nicht nur den Jüngern, sondern uns allen etwas sagen: nämlich dass wir wie Kinder werden sollen und so, wie wir sind, zu ihm kommen können. Nur so – wie Kinder – können wir ins Reich Gottes eintreten. Das mag im ersten Moment demütigend erscheinen, ist aber tatsächlich die Voraussetzung für eine echte Umkehr zu Gott. Als ich mich vor einigen Jahren entschieden hatte, Jesus als Herrn und Heiland anzunehmen, war dieser Vers für mich sehr wichtig und hilfreich gewesen.

Martin Reitz
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Frage
Ist es für Sie demütigend, Gottes Maßstäbe anzuerkennen?
Tipp
Jesus Christus ist der König im Reich Gottes: Er muss am Besten wissen, wie man dort hineinkommt.
Bibellese
Apostelgeschichte 9,1-18

Sonntag, 18. Juli 2021: Dank und Undank

Die Lage dieser zehn Männer war wirklich sehr betrüblich: Sie waren aussätzig! Aussatz musste nicht zwangsläufig eine lebensbedrohliche Krankheit sein. Es konnte sich neben der gefährlichen Lepra auch um Erscheinungsformen der Schuppenflechte handeln. Doch die religiösen und sozialen Konsequenzen waren für die Betroffenen verheerend. Aussatz galt als sichtbares Zeichen für persönliche Schuld. Das disqualifizierte die Betreffenden für die Teilhabe am religiösen und gesellschaftlichen Leben. Wer aussätzig war, war also ausgestoßen. Seine Gesellschaft bestand wie hier nur aus anderen Aussätzigen. Deswegen stehen sie auch »von ferne«. Etwas anderes hätten ihre gesunden Zeitgenossen wohl auch nicht zugelassen. Daher ist ihr Leidensdruck nachvollziehbar, und sie setzten ihre ganze Hoffnung auf diesen Jesus, von dem sie vielleicht schon die erstaunlichsten Dinge gehört hatten.
Jesus forderte diese zehn Männer nun auf, sich den Priestern zu zeigen. Diese fungierten wie ein Gesundheitsamt und sollten prüfen, ob ein ehemals Aussätziger geheilt ist. Tatsächlich geschah das Wunder: Alle zehn wurden gesund! Doch von diesen zehn kam nur ein Einziger auf die Idee, umzukehren und dem, der ihn geheilt hatte, nämlich Jesus, zu danken. 90 % gingen offenbar zur Tagesordnung über und vergaßen den, dem sie ihre Heilung zu verdanken hatten.
Dieses Verhalten ist symptomatisch für uns Menschen. In der Not steigen unzählige Gebete zu Gott auf. Wie oft wenden sich Menschen vom Krankenbett, in wirtschaftlicher Not oder einer sonstigen Krise an den, den sie sonst ignorieren – und werden erhört. Doch wie schnell vergesse auch ich, über das Gute, das ich von Gott geschenkt bekomme, dem eigentlichen Geber zu danken!

Markus Majonica
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Frage
Was fällt Ihnen jetzt gerade ein, wofür Sie dankbar sein müssten?
Tipp
Dankbarkeit stärkt die Beziehung zu dem Wohltäter.
Bibellese
Lukas 17,11-19

Samstag, 17. Juli 2021: Weitaus wertvoller

In unserem Tagesvers will Jesus einen Menschen heilen, der eine kranke Hand hatte. Die Schriftgelehrten und Pharisäer, waren dagegen, weil Ruhetag, Sabbat, war. An diesem Tag durfte aus ihrer Sicht keinerlei Arbeit getan werden, das heißt, man durfte nicht einmal »heilen«. Jesus argumentierte, dass sie auch ein Schaf, das ihnen gehört und am Sabbat in eine Grube fällt, herausziehen würden. Und er stellte ihnen die Frage: »Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf?«
Welchen Wert haben Sie in Gottes Augen? Wissen Sie, was die Bibel über Sie, ganz persönlich, sagt: Sie sind einzigartig, Sie sind ein prachtvolles Geschöpf Gottes, Sie sind so gemacht und sehen exakt so aus, wie Gott es vorgesehen hat. Gott hat Sie bereits im Mutterleib, als Embryo, erkannt. Sie sind auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht. Gott kennt alle Ihre Gedanken und versteht Ihr tiefstes Inneres. So wertvoll sind Sie Gott! Eben unendlich mehr als ein »Schaf«! An Ihnen hat Gott großes Interesse. Er möchte Ihnen begegnen. Er möchte Sie von Zweifeln heilen, er möchte Ihre Sorgen tragen. Er möchte Ihnen zuhören, er möchte, dass Sie sich bei ihm geborgen fühlen. Er möchte Sie überschütten mit seiner Liebe.
Das bietet er allen an, die sich von Jesus retten lassen, die Gottes Urteil über unser Leben zustimmen, dass wir vor ihm schuldig sind, worauf unser Gewissen manchmal dringlich hinweist. Solchen, die Gott vertrauen, dass er Schuld vergibt und die Beziehung zu ihm dadurch wiederherstellt, dass Jesus Christus den Preis an unserer Stelle mit seinem Leben bezahlt hat. Strecken Sie Ihre Hand aus, so wie damals dieser Hilfe suchende Mensch. Jesus wird Ihre Hand nicht nur gesund machen, sondern reichlich füllen.

Axel Schneider
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Frage
Wie denken Sie über den Charakter Gottes? Wie ist er für sie?
Tipp
Glauben Sie, was Gott über Sie »denkt«!
Bibellese
Psalm 139,1-18

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