Freitag, 16. Juli 2021: Vergebung macht frei

Die Zahlen der psychisch erkrankten Menschen weltweit steigen. Die Psychiatrien sind voll, und man weiß teilweise nicht, wie man diese Welle auffangen kann. Viele Menschen, welche von einer psychischen Krankheit oder Beeinträchtigung betroffen sind, tragen viel Leid und Schmerzen mit sich herum. Es gibt viele verschiedene Richtungen, wie z. B. Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Zwangshandlungen oder posttraumatische Belastungsstörungen. Die Ursachen für eine solche Erkrankung sind unterschiedlich. Frühere Ereignisse können den Ursprung dafür darstellen, es kann aber auch erblich bedingt sein, oder wiederum kommen andere aus unerklärlichen Gründen in eine solche Lage. In der Psychotherapie geht es irgendwann um den Punkt der Vergangenheitsbewältigung, um frühere negative Ereignisse zu überwinden.
Beruflich arbeite ich tagtäglich mit derart erkrankten Menschen zusammen und führe mit ihnen viele Gespräche. Die Enttäuschungen und Verletzungen der Einzelnen sind groß und sitzen tief. Was ist die Lösung? Und wie begegnet man den Personen, welche (evtl.) für diesen Zustand verantwortlich sind?
Hier kommen wir häufig auf das Thema »Vergebung«. Viele Menschen wissen: Wenn sie den »Tätern« vergeben würden, könnte es sie befreien. Auf meine Frage, ob sie das schon gemacht haben, kommt häufig die Antwort: »Das kann ich nicht!« Hier kommt der Herr Jesus ins Spiel. Wahre Freiheit habe ich erst, wenn ich Buße tue und die Vergebung durch Jesus persönlich erfahren habe. Denn dadurch, dass Jesus mir alle Schuld vergeben hat, kann ich (auch wenn es nicht leicht ist), dem anderen vergeben – weil er mir die Kraft dafür gibt, sonst könnte ich es nicht.

Gabriel Herbert
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Frage
Was hält Sie davon ab diese Vergebung anzunehmen?
Tipp
Jesus vergibt und hilft beim Vergeben.
Bibellese
Philipper 3,1-17

Donnerstag, 15. Juli 2021: Gefängniswärter in Not

Im Sommer 2016 machten einige Schwerverbrecher in einem texanischen Gefängnis außergewöhnliche Schlagzeilen. Die Männer waren mangels Einzelzellen vorübergehend gemeinsam in einer Arrestzelle untergebracht, als sie bemerkten, dass der diensthabende Wärter einen Herzinfarkt erlitt. Da keine Reaktion des Personals auf ihr lautes Rufen und Klopfen erfolgte, brachen sie schließlich die Zelltür auf. Anstatt zu fliehen, halfen sie dem zusammengesackten Mann, indem sie andere Wärter zu dem Geschehen hinzuriefen. Mit dieser Aktion brachten sie sich selbst in große Gefahr, denn hätten die anderen Gefängniswärter die Situation als Fluchtversuch eingeschätzt, hätte dies tödlich enden können. Gott sei Dank erkannten die anderen Wärter jedoch die Notlage ihres Kollegen und machten von ihren Schusswaffen keinen Gebrauch.
Das Handeln dieser Gefangenen ist ein schönes Beispiel für gelebte Nächstenliebe, besonders wenn man bedenkt, dass sich in der heutigen Gesellschaft immer mehr Gleichgültigkeit oder sogar Sensationslust statt Hilfsbereitschaft breitmacht. So filmen manche Leute lieber die Notlage eines anderen Menschen und posten dann die Story in den sozialen Medien, anstatt zu helfen. Die Bibel aber fordert uns auf, unsere Mitmenschen, ja, sogar unsere Feinde zu lieben. Hätten die verurteilten Schwerverbrecher ihrem »Feind« nicht geholfen, hätte dieser den Herzanfall sehr wahrscheinlich nicht überlebt.
Das größte Vorbild in Feindesliebe aber ist Jesus Christus. Er heilte den Mann, dem bei seiner Gefangennahme ein Ohr abgehauen wurde, und bat seinen himmlischen Vater, den Menschen, die ihn kreuzigten, ihre Schuld nicht zuzurechnen. Ja, er starb für uns am Kreuz, als wir noch Feinde Gottes waren. Was für eine außergewöhnliche Liebe!

Daniela Bernhard
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Frage
An welche Gelegenheit können Sie sich erinnern, in der Sie, statt selbstlos zu helfen, nur zugeschaut haben?
Tipp
Nächstenliebe und Christentum gehören untrennbar zusammen.
Bibellese
2. Samuel 9

Mittwoch, 14. Juli 2021: 100 Dollar für zwei wertlose Feldvögel

In der Stadt begegnet Pastor Thomas einem Jungen mit einem Vogelkäfig, in dem zwei Wildvögel sitzen. Der erzählt bereitwillig, was er mit den Vögeln machen will. »Ich werde sie quälen, ihnen die Federn ausreißen und am Ende gebe ich sie meinen Katzen, die mögen Vögel.« Der Pastor fragt den Jungen: »Wie viel willst du für die Vögel haben?« »Die wollen sie bestimmt nicht haben, die sind wertlos, diese alten Feldvögel!« »Wie viel?«, fragt der Pastor wieder. Der Junge sieht ihn an, als ob er verrückt geworden sei, und sagt dann: »100 Euro!« Der Pastor zahlt die 100 Euro. Der Junge verschwindet wie der Blitz. Einige Meter weiter, auf einem Fleck Gras, lässt der Pastor die Vögel frei.
Am Sonntag erzählt Pastor Thomas das Erlebnis seiner Gemeinde und wendet diese Begebenheit auf Jesus an: Der Sohn Gottes begegnete dem Satan. Der brüstete sich: »Ich habe die Welt voller Menschen gefangen. Oh, ich werde ihnen beibringen, sich zu hassen, und sie lehren, Gewehre und Bomben zu erfinden, mit denen sie sich gegenseitig umbringen. Und am Ende werde ich sie alle töten.« – »Wie viel willst du für sie haben?«, fragte Jesus. »Oh nein, diese Leute willst du nicht wirklich haben. Die taugen zu nichts. Wenn du sie nimmst, werden sie dich hassen, verraten und am Ende töten«, sagte Satan. Der Sohn Gottes fragte noch einmal: »Wie viel?« »Dein Blut, dein Leben«, »antwortete Satan. »Abgemacht«, sagte Jesus. Dann bezahlte er den Preis.
Jesus Christus gab sich selbst als Lösegeld, um uns Menschen aus der Macht des Teufels zu befreien. Im Unterschied zu den Vögeln in der oben erzählten Begegebenheit müssen wir Menschen ihn jedoch im Glauben annehmen, damit dieser »Handel« für uns wirksam wird und wir tatsächlich frei werden.

Detlef Kranzmann
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Frage
Woran merkt man, dass der Teufel die Menschen in seinem Griff hat?
Tipp
Der Herr Jesus hat sein Leben aus Liebe für Sie eingesetzt. Reagieren Sie darauf!
Bibellese
Epheser 5,1-2

Dienstag, 13. Juli 2021: Perpetuum mobile

Das Perpetuum mobile ist ein System, das ohne Energiezufuhr ständig in Bewegung bleibt. Es ist ein alter Menschheitstraum, eine solche Idee zu verwirklichen. Schon im 12. Jahrhundert beschäftigte sich der indische Mathematiker und Astronom Bhaskara damit. Etwas später, im 15. Jahrhundert, experimentierte Leonardo da Vinci mit Maschinen, die sich selbst in Bewegung halten sollten. Der deutsche Erfinder Johann Bessler wurde im 18. Jahrhundert mit seinen rotierenden Schwungrädern berühmt. Der US-Amerikaner Thomas Henry Moray versuchte es mit der Elektrizität. Er wollte mithilfe von Antennen Energie aus dem Nichts holen. Alle diese Versuche, ein Perpetuum mobile zu bauen, haben eines gemeinsam: Sie funktionieren nicht. Kein Mensch kann etwas erschaffen, was ohne Energiezufuhr immer in Bewegung bleibt.
Nichts in unserer sichtbaren Welt funktioniert dauerhaft ohne Energiezufuhr von außen. Immer ist eine Kraft nötig, damit sich Dinge bewegen. Unsere Sonne »verbrennt« beispielsweise pro Sekunde 564 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 559,7 Millionen Tonnen Helium. Die Differenz von 4,3 Millionen Tonnen pro Sekunde strahlt die Sonne in Form von Energie ab. Sie wird eines Tages ihre Energie verbrannt haben.
Auch wir verlieren unsere Energie. Lange Zeit scheint es, als könnten wir Bäume ausreißen, die Welt erobern – aber irgendwann spüren wir alle, wie unsere Kraft nachlässt. Nur bei Jesus ist ewige Kraft, mit der er uns unterstützen möchte: »Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; aber die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht« (Jesaja 40,30-31).

Beatrix Weißbacher


Frage
Was tun Sie, wenn Ihre eigenen Kräfte schwinden?
Tipp
Wer sich auf seine eigene Kraft verlässt, wird irgendwann ausbrennen.
Bibellese
Psalm 84,5-8

Montag, 12. Juli 2021: Systemsprenger

Die neunjährige Bernadette (Benni) ist ein verhaltensauffälliges und aggressives Mädchen, das nirgendwo richtig aufgehoben scheint. Ihre eigene Mutter ist mir ihr überfordert und zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt. In Pflegefamilien und Wohngruppen hält Benni es auch nicht lange aus. Selbst die intensive 1:1-Betreuung eines Sozialarbeiters genügt nicht, um ihr ein stabiles und glückliches Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies ist die Handlung eines 2019 erschienenen Films, der passend mit »Systemsprenger« betitelt ist. Mit ihrer Unberechenbarkeit sprengt Benni das soziale Fürsorgesystem in Deutschland: Alle bekannten Mittel greifen nicht mehr. So entsteht bei den Beteiligten das Gefühl von Hilflosigkeit und Resignation.
Auch zu Lebzeiten Jesu gab es immer wieder »Systemsprenger«, die nicht in die Gesellschaft passten und diese überforderten. So wird von einer Reihe von Dämonen besessener Menschen berichtet, die »schäumen und mit den Zähnen knirschen« (Markus 9,18) oder die so gefährlich waren, dass »niemand auf der Straße (, in deren Nähe sie waren,) wandern konnte« (Matthäus 8,28). Auch für Aussätzige, Blinde oder andere Kranke hatte die damalige Gesellschaft keine wirklichen Mittel, und so fristeten sie oft ein trauriges Leben im Abseits.
Als Jesus Christus auf dieser Erde aktiv war, schaffte er es immer wieder, diese »Systemsprenger« zu heilen und in die Gemeinschaft mit Mensch und Gott zurückzubringen. Da, wo alle guten Ratschläge und menschliche Hilfen nicht mehr funktionieren, kann er eingreifen. Zwar macht seine Hilfe nicht auf Knopfdruck alles äußerlich gut, aber sein Heilungsprozess beginnt auf jeden Fall dort, wo es am wichtigsten ist: am Herzen.

Sebastian Lüling


Frage
Kennen Sie Menschen, die in ausweglosen Situationen stecken und für keinerlei soziale oder staatliche Hilfe mehr empfänglich sind?
Tipp
Beten Sie zu Jesus, dass er Ihr eigenes und das Herz dieser Menschen anrührt!
Bibellese
Matthäus 8,28-34

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