Donnerstag, 01. Juli 2021: Pendeln (1)

Sie war eine nette Patientin. Fünf vollkeramische Frontzahnkronen hatten wir für sie hergestellt, offensichtlich sehr gelungen. Sie schrieb, sie sei glücklich, endlich wieder lachen zu können. Jetzt, nach über zehn Jahren, musste eine Krone erneuert werden, die Patientin wünschte aber eine Neuanfertigung aller Kronen, genauso schön wie die bisherigen. Sie bat um einen Termin und kam mit einem alten Mann, der angeblich von allen infrage kommenden Werkstoffen nur auf meine Aufzählung hin die für sie »unschädlichen« erpendeln könnte. Der Mann machte einen ungehaltenen Eindruck, wobei er immer wieder nervös zu dem Tisch mit der Bibel und christlicher Literatur in meiner Praxis blickte und dann alles, was ich aufzählte, ablehnte. Eine von ihm nachgereichte Liste mit Materialvorschlägen, die so niemals miteinander kombiniert werden dürfen, musste aus fachlichen und auch gesetzlichen Gründen entschieden abgelehnt werden; die Patientin sagte schließlich die Behandlung auf sein Anraten hin ab.
Was für eine Macht haben diese Dinge auf die Frau ausgeübt, dass sie ihre ehemalige begeisterte Überzeugung diesem Diktat unterordnete? Hätte der Mann vielleicht ohne meine Gegenwart bessere Ergebnisse »erpendelt«? Pendeln ist nicht harmlos! Wer zum ersten Mal pendelt, muss die dahinterstehende Macht zunächst um ein Zeichen für »Ja« oder »Nein« bitten und dann fragen, ob er oder sie überhaupt pendeln darf. Erst danach funktioniert das Pendeln, aber die Person hat sich bereits einer dämonischen Macht unterworfen – mit verheerenden Folgen, die spätestens dann deutlich werden, wenn man damit aufhören möchte. Man kann nur durch eine größere Macht wirklich frei davon werden, indem man sich für ein Leben mit Jesus Christus entscheidet.

Erwin Kramer
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Frage
Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Richtung gemacht?
Tipp
Lassen Sie sich von einem gläubigen Christen Ihres Vertrauens seelsorgerlich helfen!
Bibellese
2. Könige 17,1-18

Mittwoch, 30. Juni 2021: Leihgaben

Stellen Sie sich vor, Ihnen würde aus einem großen Museum eine riesige, kostbare chinesische Porzellanvase aus der Zeit der Ming-Kaiser als Leihgabe überlassen. Die einzige Auflage wäre, dass sie am Ende des Lebens völlig unbeschädigt zurückgegeben werden müsste.
Würden Sie nicht alles tun, um das gute Stück ganz vorsichtig und überaus schonend zu behandeln? Sie würden alle scharfen Ecken auspolstern und die Vase vor ätzenden Säuren und Farben beschützen und sie hinter Panzerglas stellen und die Schranktür mit einem Sicherheitsschloss versehen!
Nun sagt die Bibel, wie aus unserem Tagesvers ersichtlich, dass alles, was wir hier auf Erden sind und haben, göttliche Leihgaben sind, für deren Behandlung wir einmal Rechenschaft geben müssen. Zu diesen Leihgaben gehören z. B. auch der Ehepartner, die Eltern und die Kinder, und jeder wird sogleich zugeben, dass all diese Menschen viel mehr wert sind als eine Ming-Vase, sei sie noch so kunstvoll und wegen ihrer Herkunft berühmt.
Oben steht nun, was man alles machen würde, um eine solche Vase unversehrt wieder abgeben zu können; aber wie gehen wir oft mit unseren Liebsten um? Wie oft stoßen sie sich wund an den scharfen Ecken unserer Lieblosigkeit und unseres Egoismus? Wie oft leiden sie unter unserem ätzenden Spott? Wie sorglos setzen wir unsere Kinder den verheerenden Einflüssen verantwortungsloser Medien aus? Haben wir denn ganz vergessen, dass wir am Ende für sie Rechenschaft abgeben müssen?
Wer beten kann, sollte Gott um Hilfe bitten, und wer es nicht kann, sollte es schleunigst lernen! Möge Gott uns das rechte Verantwortungsbewusstsein schenken! Er will es gern geben, wenn es uns wirklich darum geht.

Hermann Grabe
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Frage
An welchem Punkt hätten Sie Änderungsbedarf?
Tipp
Gott ist sehr daran interessiert, seine Leihgaben unversehrt zurückzuerhalten.
Bibellese
Lukas 16,10-13

Dienstag, 29. Juni 2021: Kontaktsperre

Die Kontaktbeschränkung war eine von vielen Maßnahmen, um die Verbreitung des Corona-Virus im öffentlichen Leben einzudämmen. Dadurch konnten viele Menschen sich nicht mehr besuchen, christliche Gemeinden sich nicht mehr zu Versammlungen treffen; und auch das Händeschütteln oder Umarmen zur Begrüßung war tabu. Dinge, die für uns vorher im Umgang miteinander ganz normal waren, sind plötzlich inakzeptabel geworden.
Für viele bedeuteten die Beschränkungen eine weitgehende soziale Isolation. In Italien konnten wir für längere Zeit unsere Wohnung nicht verlassen. Wir waren getrennt von unseren Freunden und Bekannten. Einige versuchten, die Zeit zu Hause mit Kochen, Sport, Lesen oder Filmeschauen zu überbrücken. Aber am Ende blieb die Trennung von lieben Menschen. Die Tür war zu. Und auch die Möglichkeiten, sich online zu sehen, sind keine Alternative zu echtem Kontakt.
Auch in der Bibel lesen wir von einer Trennung. Eine Trennung, die allerdings viel weitreichendere Folgen hatte: die Trennung von Gott durch unsere Sünde. Die Folge der Sünde ist der Tod, eine Trennung, die wir nicht aufheben können. Eine Trennung, die ewig besteht, wenn die Sünde nicht vergeben wird. Und genau das hat Jesus Christus verhindern wollen, als er am Kreuz für uns starb. Als Jesus starb und der Vorhang zerriss, der den Zutritt ins Allerheiligste im Tempel versperrte, zerriss er von oben nach unten: ein Zeichen, dass Gott der Handelnde war und durch die angebotene Vergebung die Trennung zwischen ihm und den Menschen beseitigte. Jeder, der seitdem an Jesus glaubt, hat das ewige Leben. Auch wenn er als Mensch sterben muss, hat er durch Vergebung Gemeinschaft mit Gott, und nichts und niemand kann ihn von Gottes Liebe trennen.

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Sind Sie noch getrennt, oder leben Sie schon?
Tipp
Gehen Sie durch die offene Tür!
Bibellese
Johannes 14,1-11

Montag, 28. Juni 2021: Amen!

Es ist üblich, nach einem Gebet »Amen« zu sagen. Aber was bedeutet dieses Wort eigentlich? Es bedeutet so viel mehr als nur »so sei es«. »Amen« kann übersetzt werden mit »sich fest machen in, sich verankern in, sich ausrichten auf«, denn es leitet sich von einer hebräischen Verb-Wurzel mit der Grundbedeutung »fest/zuverlässig sein« ab.
In der heutigen Zeit ist vieles sehr kurzlebig und unbeständig. Durchschnittlich bleibt ein Arbeitnehmer nur noch vier Jahre in einem Unternehmen. Die Zeit, in der man von der Lehre bis zur Rente in derselben Firma gearbeitet hat, neigt sich dem Ende zu. Etwa 40 % der Ehen werden geschieden, durchschnittlich hält eine Ehe nur noch 15 Jahre. Gerade in einer Zeit, in der fest geglaubte Sicherheiten ins Wanken geraten, stellt sich die Frage, an was wir uns festmachen können, was wirklichen Halt gibt und worauf auch morgen noch Verlass ist.
Nach zehn Jahren Ehe hätte ich meinen Mann am liebsten mit seinem Computer ohne Rückfahrkarte auf den Mond geschickt. In diesem Jahr sind wir 35 Jahre verheiratet, und ich bin froh, dass wir zusammengeblieben sind. Wir haben uns bei Gott festgemacht. Das hat uns einen anderen Blick füreinander, eine neue Stabilität und Tragfähigkeit gegeben, die wir in den Ehejahren ohne Jesus nicht kannten. Ich habe erlebt, dass Gott zuverlässig und treu ist und dass auf ihn absolut Verlass ist. Sich fest an Jesus zu halten, was auch immer das Leben bringt, ist das Beste, was man tun kann.
Auf Jesus darf ich hoffen. Er ist der ewige Gott und hat zugesagt, immer bei mir zu sein. Darauf hat er sein »Amen« gegeben. Wie dankbar bin ich ihm dafür!

Karen Wieck
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Frage
An was machen Sie sich fest?
Tipp
Auf Jesu Zusagen ist absolut Verlass.
Bibellese
Matthäus 28,16-20

Sonntag, 27. Juni 2021: C. S. Lewis – ein Literaturprofessor argumentiert für den christlichen Glauben

Wie viele Menschen seiner Zeit genoss C. S. Lewis (1898-1963) eine christliche Erziehung. Er glaubte an das, was er sonntags in der Kirche hörte, zumindest irgendwie. Doch als er älter wurde, meldeten sich Zweifel. War das Christentum für einen modernen, vernünftigen Menschen überhaupt eine ernst zu nehmende Option? Und so wandte sich Lewis von Gott ab, den er eigentlich nie persönlich kennengelernt hatte.
Doch immer wieder kam er mit überzeugten Christen in Berührung. Ihre logischen Argumente und ihr fröhliches Leben wirkten immer anziehender auf ihn. Dazu kam dieses eigentümliche Buch, die Bibel, auf die sich seine gläubigen Freunde beriefen. In seiner Autobiografie schreibt Lewis: »Ich war mittlerweile als Literaturwissenschaftler zu erfahren, um die Evangelien als Mythen zu betrachten. Es gab in der ganzen Literatur nichts, was ganz genauso gewesen wäre. Alle Mythen waren sich in einer Hinsicht ähnlich. Alle Geschichtswerke in einer anderen. Aber nichts war einfach genauso wie das hier. Und keine Person war so wie die Person Jesu, die in den Evangelien geschildert wird, so real, so erkennbar über die Kluft der Jahrhunderte hinweg und gleichzeitig bestrahlt von einem Licht jenseits der Welt.«
Schließlich waren für Lewis die Argumente so überzeugend, dass der Oxford-Professor sich gezwungen sah, das Evangelium als Wahrheit zu akzeptieren. Und so wurde aus dem erklärten Atheisten ein überzeugter Christ. In den kommenden Jahrzehnten verteidigte und erklärte Lewis in vielen Veröffentlichungen den christlichen Glauben. Seine klare und schöne Sprache und die weite Verbreitung seines Werkes machten ihn zu einem der bedeutendsten christlichen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Elisabeth Weise
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Frage
Wie erklären Sie sich die Einzigartigkeit der Bibel?
Tipp
Wer sagt, das Christentum sei etwas für Leute, die nicht nachdenken können, irrt sich.
Bibellese
Johannes 1,1-14

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